Auktion vom 12.9.2020: Skulpturen
Michele Amodio (19. Jh.), Fauno Danzante / Pompeji: Skulptur eines Fauns bzw. Satyrs in tänzerischer Bewegung nach dem berühmten Vorbild aus der Casa del Fauno in Pompeji. Die originale Bronzeskulptur, die im 1. Jh. v. Christus geschaffen wurde, wurde beim Ausbruch des Vesuvs 79 n. Chr. verschüttet und 1830-32 ausgegraben. Sie ist im Nationalmuseum Neapel zu besichtigen.
Vorliegend eine Nachbildung des 19. Jahrhunderts aus Bronze, dunkel und grünlich patiniert, auf der rechteckigen Plinthe signiert und ortsbezeichnet „M. Amodio Napoli“. Altersspuren, Höhe: 79 cm.
Alpenländisch, Holz, geschnitzt, rückseitig gehöhlt, wohl 17. Jahrhundert. Dreifaltigkeitsgruppe in der Ikonographie des Gnadenstuhls, farbig gefasst. Darstellung der Dreieinigkeit bzw. Trinität. Tiara - gekrönter Gottvater, das Kreuz mit Christus haltend, im unteren Teil des Kreuzes der Heilige Geist in Form einer Taube, mit ausgebreiteten Flügeln dem Christus - Corpus vorgelagert. Dazu nachträglicher, getreppter Sockel. Die Fassung teils berieben, partiell alte Wurmlöcher. Höhe: ca. 23 cm, mit Sockel ca. 27,5 cm.
Turi Weinmann (Regensburg 1883 - 1950 Grünwald). Bildhauer, Studium in München und Karlsruhe sowie Studienaufenthalte in Rom und Florenz, tätig überwiegend in München. Neben Statuetten schuf Turi Weinmann vor allem Bildnisbüsten (vgl. Thieme / Becker, Bd. 35, S. 304; Vollmer, Bd. 5, S. 101).
Vorliegend: Holzskulptur der Europa auf dem Stier. Auf einer geschwärzten Holzplinthe drehbar montiert eine vollplastisch geschnitzte, ungefasste Version des mythologischen Stoffes der Europa auf dem Stier. Dem Mythos nach verwandelte sich Zeus in einen Stier, um Europa, die Tochter des phönizischen Königs Agenor, in die er sich verliebt hatte, unbemerkt von seiner Gattin Hera auf die Insel Kreta entführen zu können. Weinmann stellt einen auf einem Natursockel lagernden, zwar kraftvollen, aber gutmütigen Zeus - Stier dar, auf dessen Rücken die schöne Europa in jugendlicher Anmut gefesselt ist. Gesamtmaße mit Plinthe: ca. 30,5 x 51,5 cm, ohne Plinthe: ca. 51 x 27,5 cm.
Holz, geschnitzt, farbig und gold gefasst, im Stil des Mittelalters, wohl 19. Jahrhundert. Qualitätvoll gearbeitetes, sehr schlankes Corpus in reduzierter, annähernd geometrisierender Körperlichkeit. Dreinageltypus, ehemals an Kreuzbalken montiert. Das kurze, gold gefasste Lendentuch ebenfalls mit geometrisierender Faltengestaltung. Ausstrahlungsreiches, leicht geneigtes Haupt mit Dornenkrone und geschlossenen Augen. Die Fassung mit Trockenheits - Krakelee, teils Abplatzungen. Höhe: ca. 90 cm.
Vesperbild, wohl Böhmen, Holz, geschnitzt, farbig und gold gefasst, Anfang 20. Jahrhundert. Die bekrönte Maria als Mater Dolorosa auf getrepptem Podest. Fassung partiell beschädigt, Höhe: ca. 34 cm.
Wohl Elfenbein, um 1900. Dreiviertelplastische Darstellung Christi im Elend, auch ,Letzte Rast’. Halbbildnis Jesu mit Dornenkrone, gefesselten Händen und Zweig. Das Andachtsbild unter Glas in vergoldetem Rahmen bringt die erhabene Ruhe Christi im Leid zur Darstellung. Ca. 9 x 11 cm.
Holz, vollrund geschnitzt, farbig und gold gefasst, 17. /18. Jahrhundert. Johannes - Skulptur, auf polygonaler Plinthe stehend, den rechten Fuß nach vorne gesetzt, mit ehemals gold gefasstem Umhang in reichem Faltenwurf, das jugendliche Antlitz nach oben gerichtet. Altersspuren, die Fassung berieben, ein Zeh fragmentiert. Höhe: ca. 70 cm.
Öllampe des Historismus, Zinkguss, 19. Jahrhundert. Auf rundem Onyxsockel eine antikisierende Figur, auf einem Schemel mit drei Tatzenfüßen sitzend, sich die Hände über einer Feuerschale in Fischkopf - Form wärmend, die, mit Öl und Docht bestückt, die Funktion der Öllampe erfüllt. Rückseitig ein Tragegriff in Form eines Fischschwanzes. Höhe: ca. 14 cm.
Um 1800. Skulptur des Heiligen Johannes, Holz, geschnitzt, farbig und gold gefasst, rückseitig geflacht. Auf einer Plinthe mit geschrägten Ecken stehende Figur des Johannes Evangelista mit gelocktem Haar, den gold gefassten, qualitätvoll gearbeiteten, faltenreich fallenden Umhang hüftig geknotet. Fragmentiert, ein Arm und eine Hand mit Attribut fehlen, Fassung beschädigt, partiell alte Wurmfraßspuren. Höhe: ca. 40 cm.
Kopf des Hermes in jugendlicher Darstellung mit lockigem Haar, nach einem antiken Vorbild, das in römischer Zeit nach griechischem Original gearbeitet wurde. Wohl Masse aus Marmorstaub und Kunstharz, am Sockel schauseitig bezeichnet „Hermes“, rückseitig Hersteller - Signé „Karer“ (?). Höhe: ca. 29 cm.