Auktion vom 12.8.2017: Skulpturen
Wohl Italien um 1900.
Motiv: Auf einem getreppten Rundsockel stehende Bronze -Statue eines Jünglings mit über die linke Schulter gehängtem Fell, einem Efeukranz und geschnürten Stiefeln. Der Blick ist nach rechts unten gerichtet, die Rechte mit ausgestrecktem Zeigefinger. Es handelt sich um den altgriechischen Gott Dionysos, der mit einem (hier nicht sichtbaren) Panther spielt. Die Vorstellung, der Jüngling betrachte sein Spiegelbild in einer Quelle, begründete die Bezeichnung des Narziss für die Figur, deren Original in Pompeji gefunden wurde. Höhe: 62,5 cm, teils grünlich patiniert, leichte Altersspuren.
Narziss ist in der griechischen Mythologie der Sohn des Flußgottes Kephissos, der sich, als er sich in einer Wasserquelle sah, in sein eigenes Spiegelbild verliebte und sich bis zu seinem Tod in Selbstliebe verzehrte. Das Original befindet sich im Museo Nazionale in Neapel (Höhe: 63 cm).
SK3001 Albert Hinrich Hussmann, Monumentale Bronze - Skulptur eines Olympischen Siegers zu Pferde
3500 Euro
Auktion vom 12.8.2017
Albert Hinrich Hussmann: Lüdingworth 1874-1946 Fürstenberg. Deutscher Bildhauer und Maler. Studium an der Berliner Hochschule für Bildende Künste, später hier Professor. Hussmann zählt zu den bedeutendsten Tierbildhauern des 20. Jahrhunderts. Insbesondere seine Reiterdarstellungen genießen international bedeutendes Renommée.
Motiv: Großformatige Bronzeskulptur eines nackt auf seinem Pferd sitzenden altgriechischen Olympiasiegers. Mit einem Lorbeerkranz auf dem Haupt hat er, die Zügel in der Linken haltend, den Blick nach rechts gerichtet.
Schmale und flache rechteckige Bronze - Plinthe, die Skulptur flächig teils grün patiniert, auf der Plinthe signiert „A. Hußmann“, an der Sockelzarge die Bezeichnung „Aktien - Ges. Gladenbeck Berlin“ (seit 1888). Leichte Altersspuren. Höhe: ca. 81 cm, Länge: ca. 95 cm.
Lit.: Thieme/Becker Bd. 18, S. 182; Vollmer Bd. 2, S. 512; Benezit B. 7, S. 289.
Metallguss bronziert, erste Hälfte 20. Jahrhundert. Skulptur des Bamberger Reiters, auf einer schwarzen Plinthe stehend. Das berühmte Original im Bamberger Dom. Höhe: 34 cm, Länge: 28 cm.
Auguste Joseph Peiffer: Paris 1832 - 1886. Französischer Bildhauer, insbesondere diverse Allegorien, Kinder, Akte, Nymphen, Tiere. Studium an der Pariser Kunstakademie. Peiffer debütierte am Pariser Salon 1865.
Motiv: Auf getrepptem Holz - Rundsockel stehende Skulptur der Allegorie der Eitelkeit. Die Figur selbst auf stilisiertem Natursockel, neben ihren Füßen ein Pfauenmännchen. In wallendem langem Gewand trägt die bekrönte Frau ein Schmuck - Kästchen in der Rechten.
Bronze, unten signiert „Peiffer“, Gesamthöhe: ca. 93 cm, Höhe der Figur: ca. 82 cm. Holzsockel berieben, leichte Altersspuren.
Lit.: Thieme/Becker Bd. 26, S. 350; Benezit Bd. 10, S. 690.
SK3004 Französischer Bildhauer „Menneville“, Sitzende Jugendstildame in wallendem Kleid
360 Euro
Auktion vom 12.8.2017
Menneville: Französischer Künstler um 1910/20.
Motiv: Jugendstil - Skulptur einer am Boden sitzenden , anmutig in ein wallendes Gewand gekleideten Jugendstil-Dame in bewegter Haltung. Den Kopf nach vorne gerichtet, hält sie beide Arme zum Körper hin, die Beine weit nach vorne ausgestreckt. Längsovaler schwarzer Sockel. Gesamtlänge: ca. 61 cm, Höhe: ca. 33 cm. Das Korpus aus dunkel patiniertem Metall, Kopf und Hände aus einem Elfenbein - Imitat (Bakelit ?), dieses mit stärkeren Rissbildungen. Teils Altersspuren, am Sockel links eine Beschädigung. Auf dem Sockel signiert „Menneville“.
Wohl Franz Xaver Bergmann (1861-1936, alias „Namgreb“), tätig in Wien, unsigniert. Figurine einer orientalischen Tänzerin auf rundem Steinsockel. Über den Sockel in Bronze gearbeitet ein Teppich, auf dem die zierliche Schöne sich tänzerisch bewegt, mit beiden Armen den Saum ihres Rockes haltend. Spielerisches Avec: mittels zweier kleiner Scharniere an den Saumenden des Rockes läßt sich das Röckchen heben.
Die mechanische Bronze als salontaugliche Version der Aktdarstellung war eine Spezialität Bergmanns, dessen Bronze-Manufaktur sich darüber hinaus der Herstellung der sogenannten Wiener Bronzen, vor allem naturalistischer Tierdarstellungen widmete. Gesamthöhe: ca. 13,5 cm.
Holz, vollplastisch geschnitzt, wohl alpenländisch, um 1800 / 19. Jahrhundert. An der Geißelsäule stehender, ehemals angeketteter Christus. Kettenglieder bis auf eines verlustig. Altersspuren, partiell Rissbildung, neuere Fassung. Höhe: ca. 50 cm.
Maria mit dem Jesusknaben, Weichholz, vollplastisch geschnitzt, Reste einer Fassung, wohl 15./16. Jahrhundert. Im Kontrapost stehende Figur der bekrönten Muttergottes, den Jesusknaben in ihrem linken Arm haltend. Dieser die rechte Hand zum Segensgestus erhoben, in der linken Hand einen Apfel haltend. Durch den betonten Kontrapost und das damit einhergehende Abwinkeln der rechten Hüfte der Figur wird eine gewisse Bewegtheit evoziert. Altersspuren, die rechte Hand der Maria geklebt, ein Finger fehlt. Höhe: ca. 39,5 cm.
Baule-Figur, Elfenbeinküste. Hartes Holz, vollplastisch geschnitzt, dunkel patiniert. Auf einem Schemel sitzende männliche Figur mit Lendentuch und Glasperlenketten. Stammestypische Frisur der Baule, Kinnbart. Die weißen Flecken der Patina deuten auf eine Beopferung mit weißem Kaolin. Eventuell seltene Asie Usu - Figur. Altersspuren, möglicherweise spätes 19. / erstes Drittel 20. Jahrhundert. Höhe: ca. 53 cm.
Terrakotta-Relief der Spätgotik / Renaissance, wohl um 1500. Hochrechteckige Tafel, reliefiert mit der Darstellung der Thronenden Gottesmutter mit Kind und Krone als Himmelskönigin in einer Ädikula mit kannelierten Säulen und Dreiecksgiebel. Flankiert wird die Ädikula von zwei stehenden Aposteln. Auf einem Fries unterhalb der Darstellung vielfigurige Szene mit zwei Ochsen. Relieftafel partiell gerissen, Maße: ca. 33,5 x 23,5 cm. Tafel in jüngerem, profiliertem Holzrahmen, dieser ca. 43 cm x 33,5 cm.