Auktion vom 19.1.2019: Skulpturen
Büste der Artemis, Alabaster, wohl um 1900. Die Göttin der Jagd, des Waldes und des Mondes als Brustbildnis nach dem berühmten antiken Vorbild der ganzfigurigen Statue „Diana von Versailles“, die wiederum auf ein griechisches Vorbild um 330 v. Chr. zurückgeht. Partiell kleinere Ausbesserungen, Rißbildung, eine Kante mit kleiner Bestoßung. Höhe: ca. 30,5 cm.
SK3011 Wachsrelief Entwurf Leonhard Posch, Der lesende Philosoph Sokrates
1200 Euro
Auktion vom 19.1.2019
Leonhard Posch: Fügen/Österreich 1750 - 1831 Berlin. Klassizistischer Wachsbossierer, Medailleur und Bildhauer. U. a. tätig in Wien und Paris, seit 1803 in Berlin. Mitglied der Preußischen Akademie der Künste.
Motiv: Der antike Philosoph Sokrates in halbplastischem Wachsrelief, eine altgriechische Schrift in den Händen haltend. Das Inkarnat sowie der Bart in vorzüglicher Modellierung. Partiell verschmutzt, im linken unteren Eck ausgebrochen. Ca. 21 x 17 cm, in schreinartigem geschwärztem Rahmen mit Verglasung. Entwurf von Leonhard Posch, der als Wachsbossierer tätig war. Vorliegendes Wachsrelief entstanden wohl um 1800.
Lit.: Thieme/Becker Bd. 27, S. 293; Benezit Bd. 11, S. 163 f.
Barock - Kleinod eines Doppel - Gefäßes mit Handhabe. Buchsbaum - Schnitzerei 17. Jahrhundert, allseitig sehr fein in religiöser Passions - Thematik beschnitzt. Zwei nußförmige Behälter, jeweils mit scharniertem Deckel, mittig zusammengefügt und mit klappbarer Handhabe versehen. Die partiell durchbrochen gearbeiteten Gefäßkörper auf der Unterseite mit Blattwerk beschnitzt, an den spitz zulaufenden Enden die Antlitze von Maria und Jesus. Der Henkel ebenfalls mit Blattwerk beschnitzt. Die Schauseiten der partiell durchbrochen gearbeiteten Gefäß-Deckel zeigen je eine Passions - Szene in halbplastischer, sehr qualitätvoller Schnitzerei. Beide Darstellungen sind in zwei Bildpläne gegliedert. Ein Deckel zeigt Christus, sein Kreuz tragend, vor der Architektur - Kulisse Jerusalems. Der zweite Deckel zeigt die Grablege Christi ebenfalls vor der Kulisse Jerusalems. Doppel - Gefäß wohl zur Aufbewahrung von Weihrauch und Myrrhe. An Bet - Nuss - Miniaturen erinnernd. Guter Gesamtzustand, ein kleiner Ausbruch rückseitig. Länge: ca. 16,5 cm.
Holz, geschnitzt, farbig und gold gefaßt. Die Skulptur ist nach dem Vorbild des „Santo Volto“ aus der Kathedrale San Martino in Lucca geschaffen worden. Das im 15. Jahrhundert entstandene Gnadenbild wurde zu einem wichtigen Pilgerziel, der Bildtypus fand große Verbreitung. Vorliegender gekreuzigter Christus trägt ein langes, gegürtetes blaues Gewand mit floralem Golddekor, er ist gekrönt mit einer goldenen Krone. Das Kreuz steht auf einer Plinthe vor einer als Vorhang gestalteten Rückwand. Den oberen Abschluß bildet ein Kuppelbaldachin mit gold gefaßter Zierbordüre und volutierten Enden.
Die Darstellung der Gekreuzigten entspricht auch dem Bildtypus der Heiligen Kümmernis, die als Tochter eines heidnischen Königs gekreuzigt wurde, weil sie sich mit Christus vermählte, anstatt einen heidnischen Mann zu heiraten. Sie wird mit Bart dargestellt, weil sie Christus um einen Bart bat, um nicht mehr begehrenswert zu sein.
Insofern läßt die Skulptur zwei Deutungsvarianten zu.
Das Kreuz mit Rückwand und Baldachin um 1900, die Christusfigur wohl früher. Partiell Rißbildung, eine Zinne der Krone fragmentiert, Altersspuren. Rückseitig Haken zur Wandaufhängung. Ca. 73 x 34 cm.
Geflügelter Engelskopf, Holz, geschnitzt, um 1800. Über älterer Fassung neu gefaßt, rückseitig alte Wurmspuren, partiell Rißbildung. Ca. 28 x 32 cm.
Auf getrepptem Onyx - Sockel stehender, im Stil des Rokoko gekleideter Bibliothekar (?), über ein Buch gebeugt, das er aufgeschlagen in beiden Händen hält, während er mit dem rechten Ellbogen versucht, zwei weitere Bücher unter seinem Arm geklemmt zu halten. Ob dieser Aufgabe in leicht gekrümmter Haltung, gleichsam einen weltfremden Bücherfreund karikierend. Die Figur greift die Bildidee des „Bücherwurm“ von Carl Spitzweg auf. 20. Jahrhundert, unbezeichnet, wohl Bronze patiniert. Höhe: ca. 21,5 cm.
Figürliche Vase bzw. Schale, wohl um 1900, Zinkguß, bronziert. Vasenfuß mit Scheibenstand, in den Körper eines Mädchens mit entblößter Brust übergehend, das vor sich mit beiden Armen einen Korb hält. Zweifarbig bronzefarben und grün patiniert. Partiell Altersspuren, Höhe: ca. 20,5 cm.
Figurengruppe, Holz, geschnitzt und farbig gefaßt, erstes Viertel 20. Jahrhundert. In angedeuteter Natur-Kulisse am Boden kniende Mutter, den Blick in frommer Andacht nach oben gerichtet, in den Armen ein Kleinkind haltend. Vor ihr auf einem Stein sitzend ein zweites Kind, nach der Schürze der Mutter greifend. Altersspuren, linker Arm des sitzenden Mädchens fragmentiert, Rißbildung. Höhe: ca. 76 cm, Breite: ca. 53 cm.
Bronze-Statuette der „Sandalenlösenden Aphrodite“ nach hellenistischem Vorbild. Vorliegend Bronze - Vollguß, dunkel patiniert auf Hohlsockel, um 1900 / Anfang 20. Jahrhundert. Höhe: ca. 17,5 cm.