Letzte Auktion: Mobiliar
Süddeutschland oder Österreich, Mitte 18. Jahrhundert. Nussholz, Nusswurzel und andere Hölzer, auf Weichholz - Corpus furniert. In seiner ausladenden Breite der Front formschöner, zweiteiliger Sekretär. Dreischübiges Kommoden-Unterteil auf gedrückten Kugelfüßen, mittig konkav einschwingend. Darüber Schrägklappe, hinter dieser mit blauem Leder ausgekleidete Inneneinrichtung mit acht Schüben. Der Tabernakel - Aufsatz leicht zurückspringend, mit konvexer Wölbung des Mittelteils, die sich im erhöhten Schub - Aufsatz fortsetzt. Zentral das Tabernakel - Fach mit durchbrochen gearbeiteten Bändern innen, umgeben von zwölf Schüben. Verdeckter Schub - Schließmechanismus mit Holzriegeln. Restaurierter Zustand mit Ergänzungen. Furnierung wohl großteils erneuert. Maße: ca. 193 x 137 x 69 cm.
Kommode, wohl Holland, Mahagoni, furniert, um 1900. Über ausgestellten Tatzenfüßen dreischübiges Corpus mit konvex und konkav gebogten Schub-Fronten im Wechsel. Geschweifte, leicht vorkragende Platte. Attraktive, durchbrochen gearbeitete Messingbeschläge mit Greifen-Motiven. Altersspuren, teils Rissbildung und partielle Furnier-Beschädigungen. Maße: ca. 86 x 100 x 56 cm.
Nussbaum um 1820/25. Trapezförmige Sitzfläche über konischen Vierkantbeinen. Leicht gebogte Rückenlehne mit Schilfblatt-Versprossung. Die Sitzfläche mit Feder-Polsterung, rezent bezogen. Altersspuren, partiell alte Wurmfraßspuren.
Höhe ca. 85 cm, Sitzhöhe ca. 45 cm.
Damensekretär, Nussbaum, eventuell England, 18. Jahrhundert. Über geschwungenen Beinen zweischübiges Unterteil mit gebogtem Knieloch. Darüber ausklappbare, geschweifte Schreibplatte. Innenleben mit fünf kleinen Schüben um ein Mittelfach mit Schiebeboden und Ablage über den Schüben. Altersspuren, partiell alte Wurmfraßspuren, restaurierungsbedürftiger Zustand. Maße: ca.
114 x 97 x 57 cm, Tiefe mit ausgezogener Schreibplatte: 91 cm. Ehemalige Provenienz: Schloss/Herrenhaus Gundernhausen bei Darmstadt.
Obstädt (oder eventuell Irschenberg), Nadel- und Hartholz, um 1850. Zweitüriges Corpus mit Bogen-Abschluss und prächtigem, geschnitztem Aufsatz auf Sockelstand. Die Türen mit vier Türfeldern, diese mit kunstvoll eingeschnitzten Umrahmungen und Oval-Medaillons versehen. An den geschrägten Ecken des Corpus partiell durchbrochen gearbeitete Applikationen mit Girlanden-Motiven. Die Bekrönung ebenfalls durchbrochen mit integrierten Girlanden-, Füllhorn- und Blattmotiven gearbeitet. Innen Aufteilung mit Stellfläche auf der linken Seite, zwei Einlegeböden und ein Schub auf der rechten Seite, darüber eine weitere Ablage. Attraktive Messingbeschläge mit Pfauen- und Widder-Motiven. Alt-restaurierter Zustand, partiell Altersspuren, Rissbildung in der Rückwand, ca. 210 x 110 x 51 cm.
Lit.: Markus Krammer, Der Obstädter Kistler, München 1980.
Provenienz: Süddeutsche Privatsammlung.
Obstädt (oder eventuell Irschenberg), Nadel- und Hartholz, um 1850. Zweitüriges Corpus auf Sockelstand. Geschweifter, volutierter Giebel mit durchbrochen gearbeiteter Bekrönung, diese mit integriertem „Auge der Vorsehung“ in Rankenwerk. Die zwei unten und oben jeweils geschweiften Türen weisen vier Türfeder mit Blumenmalerei in ovalen Kartuschen auf, die von kunstvoll eingeschnitzten, floralen Motiven gerahmt werden. Den geschrägten Ecken des Corpus vorgelagerte, nach innen volutierte Lisenen-Applikationen mit den für Obstädt typischen Motiven der Vorhang-Draperie und der Sonnenblume. Das Corpus dreiseitig rötlich marmoriert, Felder und Lisenen grün grundiert, die Rahmungen der Felder sowie der Aufsatz und die Schnitzereien gold gefasst. Inneneinrichtung mit sechs Einlegeböden und einem Schub. Messingbeschläge. Altrestaurierter Zustand, Rissbildung an der Rückwand, ca. 209 x 118 x 57 cm. Lit.: Markus Krammer, Der Obstädter Kistler, München 1980. Provenienz: Süddeutsche Privatsammlung.
Barock-Tabernakel à trois corps. Nussbaum, Nusswurzel und andere Hölzer, furniert, 18. Jahrhundert. Dreischübiges Kommoden-Unterteil auf gedrückten Kugelfüßen. Darüber Mittelteil mit ausklappbarer Schreibplatte, flankiert von zwei Schüben in den Schrägen. Innenleben mit vier kleinen Schüben um ein Mittelfach. Getreppter Tabernakel-Aufsatz mit geschweifter Front. Die bombierte Tür des Tabernakels umgeben von acht seitlichen Schüben, einem Sockel-Schub sowie drei Kopfschüben. Die Schübe durch innenliegende Schließmechanismen verriegelbar. Altrestaurierter Zustand. Beschläge und Bänder wohl erneuert. Auf der Deckplatte des Mittelfaches zwei alte Klebe-Zettel, einer davon mit handschriftlicher Bezeichnung „Schreinermeister (...)“, der andere Zettel beschriftet „Königl. Bayer. Staatseisenbahnen“. Herkunft und Ziel des Bahntransports leider nicht mehr lesbar wie auch der Name des Schreinermeisters. Partiell Altersspuren, an den Seiten teils Rissbildung, 1-2 kleine Furnier-Beschädigungen, ein Schlüsselschild lose. Schöne Patina, zwei Schlüssel vorhanden. Ca. 183 x 123 cm x 66 cm.
Dreitüriger Brotschrank, Eiche, 17. Jahrhundert, wohl westfälisch. Massives, gerades Corpus auf Kufenstand. Die Türen flankiert von fassadenartig gestalteten Seiten mit Arkaden-Füllungen und getreppt profilierten Kassetten. Das ebenfalls getreppt profilierte Gesims dekoriert mit einem von Blattschnitzerei bekrönten Zahnschnitt-Fries. An den drei in der Vertikale angeordneten Türen innen alte Schlösser, außen attraktive Eisenbeschläge und Schlüsselschilder mit eingehängten Ziehgriffen. Vier Einlegeböden sowie darüber eine zurückspringende Konsol-Ablage. Nicht zerlegbares Corpus. Altrestaurierter Zustand, partiell Altersspuren und Rissbildung. Ca. 188 x 135 x 52 cm. Provenienz: Aus süddeutscher Privatsammlung.
Westfälische Arkaden-Truhe, Eiche, zweite Hälfte 17. Jahrhundert, um 1680. Kastenform, gerades Korpus auf Kufen-Füßen, die Front mit drei Arkaden-Füllungen architektonisch gestaltet. Die Schauseite umlaufend ein Kissen- bzw. Diamant-Fries. Innen ein Seitenfach. Eisenbänder und dreiecksförmiges Eisen-Schlüsselschild. Altes Schloss mit Schlüssel vorhanden. Ein waagrechter Riss in der Front, Maße: ca. 58 x 103 x 49 cm. Provenienz: Aus süddeutscher Privatsammlung.
Vier Hochlehne-Stühle, Eiche, um 1720, zwei gering voneinander abweichende Stuhl-Paare. Alle Stühle mit vergleichbarer Hochlehne, trapezförmiger, lederbezogener Sitzfläche und verstrebten Beinen. Die Gestaltung der Füße und Verstrebungen jeweils paarig variierend. Die Hochlehnen jeweils mit Mittelzunge, flankiert von zwei Rundstreben, die Abschlüsse volutiert und oberseitig im Akanthus-Stil beschnitzt. Partiell Alters- und alte Wurmfraß-Spuren. Sitzhöhe: je ca. 49 cm, Gesamthöhe: je ca. 105 cm.