Auktion vom 8.8.2015: Gemälde
Motiv: Auf einem grünen Sofa sitzende Frau, tief in die Lektüre eines Büchleins versunken. Durch das Fenster wird die Silhouette einer Stadt mit Industriebauwerken erkennbar.
Öl auf Platte, unten links schwer leserlich signiert und datiert „(19)58“, 46 x 55 cm, gerahmt. Geschulte akademische Ausführung.
Friedrich August von Kaulbach: München 11850 - 1920 Ohlstadt bei Murnau. Deutscher Maler, insbesondere Porträtist. Studium in Nürnberg und bei seinem Vater, dem Historienmaler Friedrich Kaulbach. Direktor der Münchner Kunstakademie.
Motiv: Seitlich gegebenes Brustbildnis eines etwa 40-jährigen bärtigen Herrn in graubraunem Mantel, den Blick nach unten gesenkt.
Aquarell, unten rechts signiert und datiert „F. A. Kaulbach (1)879“, ca. 23 x 17,5 cm, unter Glas in dekorativem originalem Rahmen der Zeit.
Lit.: Thieme/Becker Bd. 20, S. 20-22; E. Lehmann/E. Riemer, Die Kaulbachs, Arolsen 1978.
Um 1850/70.Motiv: Romantisierende Seenlandschaft mit Schiffern und Fischern am Ufer und auf dem See. Im linken Bildfeld eine hoch aufragende Burg unter violettem Himmel in der einsetzenden Abenddämmerung.
Öl auf Leinwand, 23 x 30 cm, craqueliert, rechts vertikaler Riss (ca. 2 cm), in Originalrahmen der Zeit.
GE4003 Cornelis Springer, Niederländische Stadtansicht mit Personen und Hund am Brunnen
3200 Euro
Auktion vom 8.8.2015
Cornelis Springer (Amsterdam 1817– 1891 Hilversum). Niederländischer Maler von Landschaften, Städteansichten, Architekturmaler, Aquarellist, Lithograph.
Als Schüler von Jacobus van der Stock und Hendrik Gerrit ten Kate nahm Cornelis Springer an bedeutenden Ausstellungen in Paris teil und war Mitglied der Akademie von Rotterdam. Zusammen mit Joseph Israels wurde Springer 1878 in die Planung des Rijksmuseums einbezogen.
Motiv: Ansicht eines kleinen Platzes mit Brunnen und umgebenden Häusern, von mehreren Personen und einem vorne laufenden Hund belebt. Der Hund repräsentiert eines von mehreren typischen Merkmalen derMalerei des Cornelis Springer.
Öl auf Holz, unten rechts in vertikaler Ligatur monogrammiert „CS“ für Cornelis Springer, 21 x 14,8 cm, gerahmt. Leichte Altersspuren, vertikal flächige Craquelee, reinigungsbedürftig.
Lit.: Thieme/Becker Bd. 31, S. 410 f.; Benezit Bd. 13, S. 129 f.
Julius Seyler: München 1873-1955. Maler von Landschaften und Tiermotiven, Darstellungen des arbeitenden Volkes auf dem Lande, von Meer und Küste sowie der Welt der nordamerikanischen Indianer. Vertreten in zahlreichen Museen.
Seit 1882 Studium an der Münchner Akademie, zunächst bei Julius Diez , danach bei Ludwig von Herterich und Heinrich von Zügel. In der Motivwelt Julius Seylers wie in seiner pleinairistischen Landschafts-Erfassung wird der Einfluß von Zügels deutlich. Ihm geht es um die malerische Übersetzung der Atmosphäre der Natur in einer Landschaft. Das Ganze, das Kosmische (Kroll B., S. 14), soll in seinen Gemälden spürbar werden. Typisch für die Malerei von Julius Seyler, der sich als „Freilichtmaler“ sieht, ist die extreme Reduktion der ihn umgebenden, gesehenen Natur auf Farb- und Licht-Werte.
Motiv: Ein Muschelsammler mit seinem Pferd bei aufgewühltem Meer am Strand. Gewaltige Gewitterwolken prägen die Szenerie.
Öl auf Karton, für Seyler typischer pastoser Farbauftrag, unten rechts signiert „J. Seyler“, 50 x 70 cm, ungerahmt.
Lit.: Thieme/Becker, Bd. 30, S. 554; B. Kroll, Julius Seyler , Berlin 1940.
GE4005 Theodor von der Beek, Bildnis einer jungen Frau in rheinischer Tracht mit Hut
220 Euro
Auktion vom 8.8.2015
Theodor von der Beek: Kaiserswerth 1838 - 1921 Düsseldorf. Maler von Bildnissen, Figuren, Genreszenen, Landschaften, religiöse Themenbereiche. Studium an der Düsseldorfer Kunstakademie. Zahlreiche internationale Auszeichnungen, viele Studienreisen, vertreten in mehreren Museen.
Motiv: Leicht seitlich gegebenes Brustbildnis einer jungen Frau in rheinischer Trachtenkleidung mit Hut, den Blick zum Betrachter gewandt.
Öl auf Leinwand, im rechten Bildfeld signiert und datiert „ Th. v. d. Beek (18)80“, 46 x 37 cm, in altem Rahmen.
Lit.: Thieme/Becker Bd. 3, S. 164; Benezit Bd. 2, S. 9 f.
GE4006 Gustav Freiherr von Bechtolsheim, Sumpfige Waldlandschaft (bei Murnau ?)
150 Euro
Auktion vom 8.8.2015
Gustav Freiherr von Bechtolsheim (eigentlich von Mauchenheim): Regensburg 1842 - 1924 München.
Deutscher Landschaftsmaler, insbesondere süddeutsche Gebirgs- und Vorgebirgs- sowie Seen- und Flußmotive. Studium an der Münchner Kunstakademie bei K. T. von Piloty und A. Lier.
Motiv: Sumpfige Waldlandschaft mit dicht stehenden Tannen und einem Tümpel. Vermutlich ein Motiv aus demMurnauer Moos.
Öl auf Karton, unten links signiert „Bechtolsheim“, ca. 30 x 45 cm. Rückseitig mehrere Ziffern und Aufkleber.
Lit.: Münchner Maler im 19. Jahrhundert, Bd. 1, München 1981, S. 70 f.
GE4007 Flämischer Meister um 1700, Der Massagetenkönigin Tomyris wird das abgeschlagene Haupt des Perserkönigs Kyros präsentiert
1200 Euro
Auktion vom 8.8.2015
Wohl flämisch um 1700.
Motiv: Das abgeschlagene Haupt des Perserkönigs Kyros II. wird der Königin der Massageten, Tomyris, im Palast präsentiert. Sie läßt es demonstrativ in Menschenblut tauchen. Die bereits von Peter Paul Rubens thematisierte antike Geschichte wurde in seiner Nachfolge hier in seitenverkehrter Auffassung von einem unbekannten Meister wiedergegeben.
Provenienz: Alter jüdischer Besitz, Frankfurt/Main. Vor dem 2. Weltkrieg wurden die Gemälde von den Eigentümern auf der Flucht vor dem Nazi - Terror in die USA mitgenommen. Auf dem Erbwege gelangten sie nach dem Krieg nach Deutschland zurück und wurden im Auftrag der verstorbenen Eigentümer restauriert.
Öl auf Leinwand, 72 x 88 cm, Altersspuren, doubliert, gerahmt.
GE4008 Bildnis eines Ordensträgers vom polnischen Orden des Weißen Adlers, Polen um 1820
380 Euro
Auktion vom 8.8.2015
Wohl um 1820/30.Motiv: Frontal gegebenes Brustbildnis eines vornehmen Herrn, seines Zeichens Ordensträger des polnischen Ordens des Weißen Adlers mit gesticktem Ordensstern am Revers . Im Jahr 1705 von August dem Starken gegründet und 1831 von Nikolaus I. dem russischen Ordenssystem einverleibt, existierte das Ordenszeichen in der vorliegenden Form zwischen 1807 und 1831. Die Arme des Kreuzes tragen die Inschrift „Pro fide rege et lege“.
In feinster Manier ausgeführte Gouache/Aquarell auf Papier, ca. 50 x 40 cm, unter originalem altem Glas gerahmt.
Rudolf Nissl: Fügen (Zillertal) 1870 - 1955 München. Studium an der Münchner Akademie, Mitglied der Münchner und der Wiener Secession. Maler von Akten, Stilleben, Porträts, Interieurs.
Motiv: Zarter Strauß von pastellfarbenen Gartenblumen, in einer bläulichen Alabastervase auf einem Tisch stehend.
Öl auf Leinwand, unten rechts signiert „R. Nissl“, 60 x 50 cm, gerahmt. Auf der Rückseite des Rahmens Datierung in das Jahr „1905“.
Lit.: Thieme/Becker Bd. 25, S. 486.