Auktion vom 19.1.2019: Gemälde
Rüdiger Berlit: Leipzig 1883- 1929. Landschafts- und Stillebenmaler. Studium in Leipzig. Von den Nationalsozialisten als „entartet“ eingestuft. Er gilt als einer der Hauptvertreter des Leipziger Expressionismus. Studium in Leipzig und an der Münchner Kunstakademie. Im Jahr 1919 Teilnahme an der Leipziger Secessions - Ausstellung.
Motiv: Farbenfrohes Tisch - Stilleben mit Gartenblumen in einer Vase und auf dem Tisch liegenden Obstsorten. Pastoser Farbauftrag.
Öl auf Platte, unten rechts signiert „Berlit“, 55 x 46 cm, in goldfarbenem dekorativem Rahmen.
Lit.: R. Hüttel, Rüdiger Berlit und der Expressionismus in Leipzig, Leipzig 2010; Vollmer Bd. 1, S. 185.
Wohl um 1730/50.
Motiv: Hirten mit ihren Tieren und Wanderer in einer barocken Ideallandschaft mit bewaldeten Hügeln, hohen Laubbäumen an einem See und Architektur. Feine und detailgenaue Ausführung.
Öl auf Holz, unsigniert/unbezeichnet, 22 x 27 cm, gerahmt. Holzplatte rückseitig partiell mit Rißspuren, an zwei Stellen mit Rißsicherung durch Holzplättchen - Einsatz. Auf der Frontseite ein durchgehender vertikaler Riß, flächig craqueliert, Altersspuren. Möglicherweise dem Umfeld beispielsweise von Norbert Grund (Prag 1717-1767) zuzuordnen. Vgl. dazu u. a. Thieme/Becker Bd. 15, S. 143; Benezit Bd. 6, S. 497.
Wohl Deutschland um 1880.
Motiv: Karg eingerichtetes Interieur mit einer am Tisch sitzenden jungen Frau in langem weißen Kleid mit roter Bluse, nachdenklich einen Brief schreibend.
Öl auf Holz, unsigniert/unbezeichnet, ca. 24,5 x 18,5 cm, gerahmt. Rückseitig Etikett einer Nürnberger Kunsthandlung. Leichte Altersspuren.
GE4094 Zwei Gemälde: Unbekannter Künstler, Mutter mit Kind / Dame am Fenster
290 Euro
Auktion vom 19.1.2019
Zwei Genreszenen, Deutschland wohl um 1890. 1. Eine in weiter Frühlingslandschaft mit der kleinen Tochter auf dem Arm laufende, in südbayerisch - ländliche Tracht gekleidete Mutter. Öl auf Holz, unten links schwer leserlich signiert, ca. 30 x 20 cm, gerahmt. 2. Eine am offenen Fenster stehende junge Frau in langem, schwarzem Kleid, einen Brief in der Rechten haltend. Öl auf Hartfaser - Platte, unten mittig Reste einer Signatur, 31 x 21 cm, gerahmt. Auf der Bildoberfläche fleckig. Beide wohl vom selben Künstler, jeweils in stilistisch gleichen Rahmen.
Rudolf Ullik: Wien 1900-1996. Österreichischer Maler des Expressionismus und Arzt. Studium an der Wiener Kunstakademie. Befreundet mit Oskar Kokoschka, Bekanntschaft u. a. mit Liebermann, Schiele, Slevogt und Orlik. Zahlreiche internationale Ausstellungen und in Wien, u. a. in der Secession.
Motiv: Blick auf ein an einer mediterranen Küste gelegenes Fischerdorf mit einem Segler im Hafenbecken.
Öl auf Leinwand, unten links monogrammiert „R.U.“, 30 x 60 cm, gerahmt. Vermutlich handelt es sich um ein Spätwerk Ulliks. Lit.: O. Hunter, Rudolf Ullik. Künstler, Arzt und Philosoh, Wien 2005.
Anton Räderscheidt: Köln 1892 - 1970. Bedeutender deutscher Künstler der Neuen Sachlichkeit. Studium u. a. an der Düsseldorfer Kunstakademie. Vom Nazi - Regime als „entartet“ verfemt, wurden Teile seines Werkes vernichtet. Im französischen Lager Les Milles interniert floh Räderscheidt 1942 in die Schweiz. 1947 Rückkehr nach Paris, ab 1949 in Köln ansässig.
Motiv: Abstrahierende Darstellung zweier galoppierender schwarzer Fohlen vor roséfarbenem Grund.
Aquarell/Gouache auf gelblichem Papier, unten rechts monogrammiert und datiert „AR 50“, 29,5 x 21 cm, ungerahmt.
Lit. u.a. : H. Richter, Anton Räderscheidt, Recklinghausen 1972; G. Herzog, A. Räderscheidt, Köln 1999.
Shu Tanaka: Tokyo 1908- ?. Japanischer Künstler mit vorwiegend abstrakten Motiven. Daneben Landschaften und Stilleben. Aufenthalte und Ausstellungen in Europa, insbesondere in Paris.
Motiv: Abstrakte Komposition mit Durchblicken in dominanter Grau-Weiß-Tonalität und blauen sowie roten Farbakzentuierungen.
Öl auf Leinwand, im rechten Bildfeld signiert „Shu Tanaka“, 50 x 70 cm, gerahmt.
Lit.: Benezit Bd. 13, S. 451.
GE4099 Das Adalbert - Stifter - Denkmal in Linz, signiert „Palkansky“ (?)
50 Euro
Auktion vom 19.1.2019
Handschriftlich vom Künstler in Bleistift bezeichnet “A. Stifter - Denkmal in Linz nach dem naturgroßen Modell gezeichnet. Palkansky Wien 2/ IX 1907“.
Motiv: Der auf einem Granitfelsen sitzende Dichter Adalbert Stifter (1805 - 1868), die rechte Hand auf den Oberschenkel gestützt, der linke Arm auf dem Felsen abgelegt. Das Original ist in Bronze gegossen und wurde 1902 in Linz errichtet. Unten links Widmung „Herrn Prof. v. Lychdorff gewidmet“ (Vinzenz v. L., österreichischer Kunstprofessor und - kritiker, 1853 - 1926). Zeichnung auf vergilbtem Papier, Blattformat ca. 36 x 26 cm, unter Glas gerahmt.
Fritz Gässl: München 1899 - Deutscher Maler und Glasmaler, tätig in München und Wiesbaden.
Motiv: Ein Münchner Student mit Bierhumpen in der Rechten in einem von hohen Laubbäumen bestandenen Biergarten sitzend. Im Bildhintergrund die Türme der Münchner Frauenkirche.
Öl auf Holz, oben rechts signiert „Fritz Gässl“, ca. 24 x 18 cm, verglast. Rückseitig Ausstellungs - Aufkleber mit der Nr. „263“.
Max Friese: Dresden 1883 - 1958 Schwabach. Deutscher Maler und Grafiker. Studium an der Breslauer und der Münchner Kunstakademie, u. a. bei Herterich und Carl von Marr. Seine Themen sind u. a. mythologische Szenen, darunter auch die Nibelungensage.
Motiv: Darstellung eines Motivs aus der Nibelungensage aus dem Schluß des zweiten Teils: Kriemhilds Rache. Das Heiratsangebot des Hunnenkönigs Etzel verschafft Kriemhild die Macht, ihren Racheplan umzusetzen. Sie zieht mit großem Gefolge ins Land der Hunnen und wird dort zu einer mächtigen Monarchin. Nach vielen Jahren lädt sie ihre Brüder und Hagen, dem sie den Mord an Siegfried und den Raub des Nibelungenschatzes niemals verziehen hat, ins Land der Hunnen zu einem Hoffest ein. Es kommt zu Auseinandersetzungen. Als Hagen Ortlieb, den Sohn Kriemhilds und Etzels, tötet, kommt es zum Blutbad. Im Laufe der Kämpfe gehen die Helden beider Seiten zugrunde; auch Kriemhild wird am Ende von Hildebrand, dem Waffenmeister Dietrichs von Bern, erschlagen.
Öl auf Karton, unten links signiert „M. Friese“, 79 x 60 cm, goldfarbener Rahmen (95 x 75 cm). Auf dem Rahmen rückseitig handschriftlich bezeichnet “Nibelungen“.