Auktion vom 20.8.2022
Paul Hey: München 1867 - 1952 Gauting. Deutscher Maler Grafiker, Illustrator und Zeichner. Studium an der Münchner Kunstakademie u. a. bei Raupp, Löfftz und Zügel. Seine Motive sind Landschaften, Jagdszenen, ländliche und religiöse Darstellungen, Städteansichten.
Motiv: Blick auf den Stadt-Turm von Kirchberg an der Jagst. Idyllisch schmiegen sich die Bauern- und Bürgerhäuser an den Hang.
Kohlezeichnung mit Farbstift und Wasserfarben, unten rechts signiert und datiert P. Hey 1900“, ca. 51 x 35 cm, unter Glas gerahmt.
Lit.: C. Raffelsbauer, Paul Hey - der Maler heiler Welten, München 2007; Thieme/Becker Bd. 17, S. 14.
Erich Buchholz: Bromberg 1891 - Berlin 1972. Bedeutender deutscher Maler, Grafiker, Bildhauer, Objektkünstler, der mit seinen geometrisch gestalteten, abstrakten Werken Eingang in die Sammlungen zahlreicher großer Museen fand (Staatsgalerie Stuttgart, Museum Ludwig / Köln, Sprengelmuseum / Hannover). 1915 Übersiedlung aus Polen, wo Buchholz zunächst als Volksschullehrer arbeitete, nach Berlin. Begegnung mit Lovis Corinth, bei dem er Unterricht nahm, bevor er noch im selben Jahr einberufen wurde. 1917/18 Bühnengestalter und Dramaturg am E.T.A. Hoffmann - Theater in Bamberg. Seit 1918 Zuwendung zur ungegenständlichen Kunst, es entstehen erste abstrakte Werke. Ab 1921 Ausstellungsteilnahmen in Berlin. 1925 Umzug nach Oranienburg, ab 1933 Ausstellungsverbot durch die Nationalsozialisten. Nach dem Zweiten Weltkrieg beginnt Buchholz wieder auszustellen. 1951 kehrt er nach Berlin zurück. 1972 stirbt Erich Buchholz in Berlin.
Vorliegendes Gemälde stammt aus der Zeit des Künstlers am Bamberger Theater.
Motiv: Blick von der Bamberger Altenburg über sommerliche Vegetation auf die Silhouette der Stadt.
Pastell auf Papier, ca. 26,5 x 27,5 cm, datiert „16.10. 17“ (?), unter Glas gerahmt. Auf rückseitigem Schutzkarton handschriftlich bezeichnet in Bleistift „ Frau Wich m/Glas“. Hier auf der Rückseite ein gedrucktes Zettelchen (wohl aus einer Zeitung): „Der Maler Erich Buchholz ist am Freitag im Alter von 81 Jahren in Berlin gestorben“.
Provenienz: Aus familiärem Privateigentum aus der Region Bamberg seit 1918.
Zu Buchholz´ kurzer Bamberger Zeit: „Karl Vogt wird an das Bamberger Theater berufen. EB (sc. Erich Buchholz) arbeitet mit als Dramaturg u. Bühnenbildner. ...wir - Vogt und ich - hatten uns als entlassene Muschkoten in Johannestal kennengelernt .....er nahm mich als Bühnenmann und Dramaturg mit nach Bamberg, wo ich meine Lehrjahre absolvierte.“ (In Versalien Zitat von Erich Buchholz aus: M. Ilk im Abschnitt „Biographie“ zum Jahr 1917/18). Aus der Bamberger Zeit waren bisher lediglich 4 Arbeiten auf Papier bekannt; vgl. M. Ilk, Cat. rais. J 25 - 28.
Lit.: Erich Buchholz 1891 - 1972. Catalogue raisonné, hg. v. Michael Ilk, in Zusammenarbeit mit E. Schrader-Buchholz und A. Schrader, Neustadt a. W. 2013.
Die Authentizität der Arbeit wurde von Herrn Michael Ilk per E-Mail vom 21. April 2022 mitgeteilt: „ ...ich kann DEFINITIV bestätigen, daß es sich um 2 authentische Werke von Erich Buchholz handelt (Periode, Technik stimmen). Aus der Bamberger Zeit sind nur sehr wenige Arbeiten auf Papier bekannt. Ihre Angaben werde ich in der Erweiterung unseres Werkverzeichnis gerne aufnehmen.“ Wir danken Herrn Ilk sehr für seine fachliche Expertise.
Erich Buchholz: Bromberg 1891 - Berlin 1972. Bedeutender deutscher Maler, Grafiker, Bildhauer, Objektkünstler. der mit seinen geometrisch gestalteten, abstrakten Werken Eingang in die Sammlungen zahlreicher großer Museen fand (Staatsgalerie Stuttgart, Museum Ludwig / Köln, Sprengelmuseum / Hannover). 1915 Übersiedlung aus Polen, wo Buchholz zunächst als Volksschullehrer arbeitete, nach Berlin. Begegnung mit Lovis Corinth, bei dem er Unterricht nahm, bevor er noch im selben Jahr einberufen wurde. 1917/18 Bühnengestalter am E.T.A. Hoffmann-Theater in Bamberg. Seit 1918 Zuwendung zur ungegenständlichen Kunst, es entstehen erste abstrakte Werke. Ab 1921 Ausstellungsteilnahmen in Berlin. 1925 Umzug nach Oranienburg, ab 1933 Ausstellungsverbot durch die Nationalsozialisten. Nach dem Zweiten Weltkrieg beginnt Buchholz wieder auszustellen. 1951 kehrt er nach Berlin zurück. 1972 stirbt Erich Buchholz in Berlin.
Vorliegendes Gemälde stammt aus der Zeit des Künstlers am Bamberger Theater.
Motiv: Das Mädchenbildnis (Kopfbildnis) stellt die Großmutter der Eigentümerin/Einlieferin dar. Die Urgroßeltern hatten 1917/18 Bekanntschaft mit Erich Buchholz in Bamberg gehabt und ihre Tochter Emma von ihm porträtieren lassen. Von dritter Hand ist rückseitig in Handschrift auf dem Karton vermerkt: „Emma Wich -10 Jahre alt, gemalt 1918 von Erich Buchholz zu Bamberg, Schüler von Lovis Corinth“.
Öl auf Karton, ca. 29 x 25 cm, unsigniert, schlichter schmaler Rahmen.
Provenienz: Aus familiärem Privateigentum aus der Region Bamberg seit 1918.
Zu Buchholz´ kurzer Bamberger Zeit: „Karl Vogt wird an das Bamberger Theater berufen. EB (sc. Erich Buchholz) arbeitet mit als Dramaturg u. Bühnenbildner. ...wir - Vogt und ich - hatten uns als entlassene Muschkoten in Johannestal kennengelernt .....er nahm mich als Bühnenmann und Dramaturg mit nach Bamberg, wo ich meine Lehrjahre absolvierte.“ (In Versalien Zitat von Erich Buchholz aus: M. Ilk, Cat. raiss., Abschnitt „Biographie“ zum Jahr 1917/18). Aus der Bamberger Zeit waren bisher lediglich vier Arbeiten auf Papier bekannt; vgl. dazu M. Ilk, Cat. rais. J 25 - 28.
Lit.: Erich Buchholz 1891 - 1972. Catalogue raisonné, hg. v. Michael Ilk, in Zusammenarbeit mit E. Schrader-Buchholz und A. Schrader, Neustadt a. W. 2013. Die Authentizität der Arbeit wurde von Herrn Michael Ilk per E-Mail vom 21. April 2022 mitgeteilt: „ ...ich kann DEFINITIV bestätigen, daß es sich um 2 authentische Werke von Erich Buchholz handelt (Periode, Technik stimmen). Aus der Bamberger Zeit sind nur sehr wenige Arbeiten auf Papier bekannt. Ihre Angaben werde ich in der Erweiterung unseres Werkverzeichnis gerne aufnehmen.“. Wir danken Herrn Ilk sehr für seine fachliche Expertise.
Italien, wohl Florenz, Tempera (?) und Gold auf Holz, 15. Jahrhundert / um 1500.
Motiv: Darstellung der thronenden Muttergottes mit dem Jesuskind, flankiert von zwei weiblichen Heiligen. Die Antlitze der Heiligen vor Goldgrund, jeweils mit Nimben versehen. Die in Blattgold ausgeführten Heiligenscheine, punziert und bei Maria mit Blüten verziert. Der Jesusknabe mit anmutigem Gesicht frontal gegeben, in langem Gewand, die Rechte zum Segensgestus erhoben. Auf dem Umhang der Muttergottes platziert der Maler eine Ameise, die hier vermutlich als Symbol der Tugendhaftigkeit verstanden werden kann. Die Ameise „dient in der Bibel (Spr. 6,6 ff; 30, 24 f.) ... als Vorbild der Klugheit und Arbeitsamkeit. Die Kirchenväter (z. B. Augustinus) können sie zum Symbol christlicher Glaubens- und Lebenspraxis machen“ (G. Heinz-Mohr, Lexikon der Symbole, Köln 1984, S. 31). Eine weitere Lesart wäre, in der Ameise einen versteckten Hinweis auf den Namen bzw. die Identität des Malers zu vermuten.
Ädikula - Rahmen mit flankierenden Rundpfeilern und Segmentbogen - Giebel. Umlaufend geschnitzte Zierfriese, im Bogenfeld applizierte Lorbeerkranz - Schnitzerei. Architrav und Sockelzone mit Blatt - Werk - Ornament (dieses berieben). Rückseitig Reste zweier roter Siegelabdrücke sowie Bezifferung in blauer Kreide „613 / 133“. Altersspuren, am Rahmen alte Wurmfraßspuren, eine Klebstelle an der Lorbeerkranz - Beschnitzung, unter UV - Licht keine Retuschen sichtbar, partiell Farbabplatzungen und Farbschollenbildungen.
Maße: ca. 27,5 x 21,5 cm, Rahmen: ca. 61 x 36 x 9 cm.
Italien, Renaissance, italienisch, Quattrocento, Cinquecento.
Eduard Heller: München 1852 - um 1907. Maler von Waldtieren (Hirsche, Rehe, Wildschweine etc.), Jagdszenen, Städteansichten sowie orientalischen (insbesondere ägyptischen) und weiteren Landschaften.
Motiv: Drei Reiter auf ihren Kamelen nahe einer von hohen Palmen umstandenen Oase, wohl in der Wüstenlandschaft Ägyptens. Vorne Aloe - Vera - Gewächse, im Bildhintergrund Palmen und angedeutete Vegetation.
Mischtechnik (Aquarell, Gouache ?) auf Papier, unten rechts signiert „E. Heller“, ca. 22 x 32 cm, unter Glas gerahmt.
Wohl um 1860. Rückseitig von Hand in Bleistift bezeichnet „...Aquarell eines engl. Reisenden aus dem 19. Jahrh-...“.
Motiv: Gesamtansicht von Baden - Baden mit den architektonischen Merkmalen der Stadt und dichter Vegetation im Vordergrund.
Aquarell, unten bezeichnet „Baden C.“, ca. 14 x 22 cm, unter Glas gerahmt (Sichtfeld unter Passepartout).
Wohl um 1860. Rückseitig von Hand in Bleistift bezeichnet „...Aquarell eines engl. Reisenden aus dem 19. Jahrh-...“.
Motiv: Gesamtansicht von Coburg mit Blick auf die Stadt und die Veste im Bildhintergrund. Vorne ein sandiger Hohlweg mit umstehenden Bäumen.
Aquarell, unten bezeichnet „Coburg C.“, ca. 14 x 22 cm, unter Glas gerahmt (Sichtfeld unter Passepartout).
Heinrich Karl Brückner: Coburg 1805 - 1892. Begründer der gleichnamigen Theatermalerfamilie, Vater von Max und Gotthold Brückner. Studium an der Münchner Kunstakademie sowie der Architektur in Stuttgart. Im Auftrag Herzog Ernsts II. von Sachsen-Coburg und Gotha Aufträge für Bühnendekorationen für Aufführungen Richard Wagners.
Motiv: Alpine Gebirgslandschaft, von einem reissenden Gebirgsbach geprägt. Inmitten des Flusses gewaltige Monolithe, um das Ufer satte Vegetation mit vorwiegend hohem Nadelwald. Stattliche umgestürzte Bäume liegen am und im Wasser, während drohende Gewitterwolken über der Szenerie der Abenddämmerung liegen. Am rechten Bildrand, in der Nähe des Flußufers, eine junge Frau und ein Knabe mit Angelwerkzeug.
Öl auf Leinwand, unten rechts signiert und datiert „Heinr. Brückner 1860“, ca. 78 x 113 cm, monumentaler Originalrahmen (110 x 145 cm). Rückseitig auf der Leinwand ein Flicken. Teils flächig craqueliert, unrestaurierter Zustand.
Lit.: Fabian Kern, Soeben gesehen. Die Coburger Theatermalerfamilie Brückner und ihre Beziehungen zu den Bayreuther Festspielen, Diss. Berlin 2010, 444 S.; Max Brückner, Altmeister deutscher Theaterausstattungskunst. Ausstellungskatalog der Kunstsammlungen der Veste Coburg, hg. v. J. Kruse, 1986; Fabian Kern, „Bald sei alles zu ihrem Ruhme vollendet“. Die Coburger Theaterfamilie Brückner in Diensten Bayreuths, in: Ein Theater feiert, Festschrift 175 Jahre Landestheater Coburg, 2002, S. 139 - 154; Die Bühnenwerkstatt der Gebrüder Brückner, München 1989; Saur AKL Bd. 14, S. 471 f. (mit ausgiebiger weiterführender Literatur).
Julius Seyler: München 1873-1955. Maler von Landschaften und Tiermotiven, Darstellungen des arbeitenden Volkes auf dem Lande, von Meer und Küste sowie der Welt der nordamerikanischen Indianer. Vertreten in zahlreichen Museen.
Seit 1882 Studium an der Münchner Akademie, zunächst bei Julius Diez , danach bei Ludwig von Herterich und Heinrich von Zügel. In der Motivwelt Julius Seylers wie in seiner pleinairistischen Landschafts-Erfassung wird der Einfluss von Zügels deutlich. Ihm geht es um die malerische Übersetzung der Atmosphäre der Natur in einer Landschaft. Das Ganze, das Kosmische (Kroll B., S. 14), soll in seinen Gemälden spürbar werden. Typisch für die Malerei von Julius Seyler, der sich als „Freilichtmaler“ sieht, ist die extreme Reduktion der ihn umgebenden, gesehenen Natur auf Farb- und Licht-Werte.
Motiv: Leda mit dem Schwan, der sich mit ausgebreiteten Flügeln der Unbekleideten erotisch nähert und sie schließlich schwängert. Zeus, in die Königstochter Leda verliebt, hatte sich in die Gestalt eines Schwans verwandelt, um sich Leda nähern zu können.
U. a. Leonardo da Vinci und Michelangelo hatten die Erzählung aus der griechischen Mythologie künstlerisch in (heute nicht mehr existierenden) Gemälden gestaltet.
Öl auf Karton, unten rechts signiert „J. Seyler“, 12 x 17 cm, unter Glas gerahmt. Pastoser Farbauftrag in gedeckter Tonalität, in dekorativem Rahmen. Akademisch ausgeprägter Pinselduktus in impressionistischer Manier.
Lit.: Thieme/Becker, Bd. 30, S. 554; B. Kroll, Julius Seyler , Berlin 1940.
Julius Seyler: München 1873-1955. Maler von Landschaften und Tiermotiven, Darstellungen des arbeitenden Volkes auf dem Lande, von Meer und Küste sowie der Welt der nordamerikanischen Indianer. Vertreten in zahlreichen Museen.
Seit 1882 Studium an der Münchner Akademie, zunächst bei Julius Diez , danach bei Ludwig von Herterich und Heinrich von Zügel. In der Motivwelt Julius Seylers wie in seiner pleinairistischen Landschafts-Erfassung wird der Einfluss von Zügels deutlich. Ihm geht es um die malerische Übersetzung der Atmosphäre der Natur in einer Landschaft. Das Ganze, das Kosmische (Kroll B., S. 14), soll in seinen Gemälden spürbar werden. Typisch für die Malerei von Julius Seyler, der sich als „Freilichtmaler“ sieht, ist die extreme Reduktion der ihn umgebenden, gesehenen Natur auf Farb- und Licht-Werte.
Motiv: Ein sich in freier Natur unter Bäumen aneinander schmiegendes Liebespaar: die unbekleidete Frau liegend angelehnt an den hinter ihr sitzenden Mann.
Öl auf Karton, unten rechts schwer leserlich signiert Seyler“, 10,5 x 14 cm, dekorativer Rahmen. Akademisch ausgeprägter Pinselduktus in impressionistischer Manier.
Rückseitig von dritter Hand postume Künstlernennung.
Lit.: Thieme/Becker, Bd. 30, S. 554; B. Kroll, Julius Seyler , Berlin 1940.