Auktion vom 20.8.2022
Sechs silberne Speiselöffel und sechs silberne Kaffeelöffel, Nürnberg, 19. Jahrhundert, Meister L. Alexander (vgl. Rosenberg Bd. III, Nr. 4310) . Die Speiselöffel auf den Rückseiten der Laffen punziert mit Tremolierstrich, Buchstabenpunze „N“, und Meisterzeichen „L.A.L.“ in Herzform für L. Alexander, auf manchen Löffeln weitere kleine Buchstabenpunze. Die Kaffeelöffel ebenfalls mit Tremolierstrich sowie „N“-Punze gestempelt, drei davon auch mit Meisterzeichen von L. Alexander, auf den übrigen drei jeweils Speicherrad - Punze und Jahresbuchstabe.
Form und Dekor beider Löffelsätze spielen mit Bezügen auf Barock - Besteck. Die Schau- und Rückseiten mit geätzten Dekoren aus stilisierten Blatt- und Muschel - Motiven. Kaffeelöffel mit partiellen Resten von Vergoldung. Guter Gesamtzustand, Länge Speiselöffel: 19,5 cm, Länge Kaffeelöffel: ca. 12,5 cm. Gesamtgewicht: ca. 326 g.
Sechs Messer und sechs Gabeln, Nürnberg Mitte 18. Jahrhundert. Rund gearbeitete Silbergriffe mit gedrehten Zügen, das Griffende mit Knopfabschluss. Die Klingen und Forken aus Eisen, auf den Klingen Schmiedezeichen. Messer und Gabeln punziert mit dem Nürnberger Beschauzeichen „N“, Tremolierstrich und Buchstabenpunze „R“. Länge: ca. 22 und 20 cm, Gesamtgewicht (mit Klingen und Forken): ca. 860 g.
Vgl. Amme, J., Historische Bestecke, Formenwandel von der Altsteinzeit bis zur Moderne, Stuttgart 2002, S. 225 (Abb. 505/ 590).
Kleine Wein (?) - Schale, Nürnberg, Silber vergoldet. Beschauzeichen Nürnberg, Tremolierstrich sowie Meisterpunze „HWH“ (vgl. Rosenberg, Bd. III, Nr. 4216). Gemuldete Schale mit sechsfach passig einschwingender Wandung. Im Spiegel Blütenrelief, die Wandung außen stilisiert floral ziseliert. Wandung an zwei Stellen leicht gedellt, unter der Standfläche mittig eine Lötstelle(?). Durchmesser: ca. 11,8 cm, Höhe: ca. 3,5 cm, Gewicht: ca. 64 g.
Sechs Teelöffel und sechs Esslöffel, Silber, 13lötig. Lanzettförmige Laffen, Spaten - Griffe. Die großen Löffel jeweils mit Feingehaltsangabe „13“ und Wortpunze„L. Hofstätter“ bezeichnet, die kleinen Löffel mit Feingehaltsangabe „13“ punziert und am Griffende mit Monogramm „EA“ graviert. Länge: ca. 14 und 22,5 cm. Gesamtgewicht: ca. 390 g.
196 Besteckteile von Christofle / Paris, Modell Malmaison, versilbert. Alle Teile mit Herstellerpunze von Christofle / Paris.
Bestand: 10 Teile Vorlegebesteck (2 Saucenkellen, 4 Teile Salatbesteck, 2 Kuchenschaufeln, 1 Heber, 1 Ragoutlöffel), 22 große Löffel, 22 große Gabeln, 16 große Messer, 18 mittelgroße Löffel, 21 mittelgroße Messer, 18 mittelgroße Gabeln, 14 Fischmesser und 14 Fischgabeln, 8 Kuchengabeln, 16 Kaffeelöffel, 11 Obstmesser, 6 Mokkalöffel.
Provenienz: Aus Adelsbesitz, zum Teil Griffenden mit Monogramm unter Freiherren - Krone.
Tisch - Garnitur Österreich, Wien, nach 1922. An Ménage und Gefäßen jeweils drei Punzen: Feingehalt 800, Tucan - Punze Wien, weitere schwer lesbare Punze. Rauch - Garnitur als Trage - Ménage mit Aschenschale und zwei becherförmigen Behältern, diese jeweils aus Glas, mit Schliffdekor und Silber - Montierung. Aschenschale mit Halterung für Streichhölzer. Formschöner, gekurvter Entwurf, das ovale Tablett an den Schmalseiten in den feststehenden Tragebügel übergehend. Glatte Wandungen mit Perlstab - Einfassung. Diese an Entwürfe Josef Hoffmanns für die Wiener Werkstätte erinnernd (vgl. G. Fahr - Becker, Wiener Werkstätte, S. 71, Abb. eines Früchtekorbs, entworfen von Josef Hoffmann, ausgeführt von Anton Pribil). Länge: ca. 38 cm, Höhe: ca. 19,5 cm. Gewicht des Gestells (ohne Gefäße mit Silbermontagen gewogen): ca. 604 g.
800er Silber, wohl Ende 19. Jahrhundert, Hersteller Wilhelm Binder /Schwäbisch Gmünd, Modellnummer „20901“. Ovale Schale mit leicht konvex gewölbter, godronierter Wandung und passigem, nach außen überschlagenem Mündungsrand. An den Schmalseiten zwei feststehende Henkel, aufwendig gestaltet mit volutierten C -Bögen und balustrierten Handhaben. Höhe: ca. 7,5 cm, Länge: ca. 28,5 cm, Gewicht: ca. 319 g.
Außergewöhnlicher Entwurf mit Facettierung von Laffen, Zinken und Griffen. Die Griffe zum Ende hin volutiert auffächernd, durchbrochen gearbeitet und in Perl - Fries eingefasst. 925er Sterling Silber, bezeichnet „Pat. (ent) 1895, mit nicht aufgelöstem Hersteller - Signet. Bestand: 12 Ess - Löffel (L.: 18 cm), 12 Gabeln (L.: 18 und 18,5 cm), 5 Kaffeelöffel (L.: 14 cm) und 6 Mocca - Löffel (Länge: 9,5 cm). Äußerst massiv gearbeitet, Gesamtgewicht ca. 1.600 gr. Provenienz: Aus süddeutsch/englischem Adelsbesitz.
Vierteiliges Kernstück, Hersteller K. Uyeda / Tokyo / Japan, erste Hälfte 20. Jahrhundert, gestempelt „950 / Sterling / K. Uyeda“. Bestand: Kaffeekanne (Höhe: ca. 20,5 cm), Teekanne (Höhe: ca. 16,5 cm), Zucker - Deckeldose (Höhe: ca. 12,4 cm) und Milchkännchen (Höhe: ca. 9 cm). Facettierte Gefäßkörper auf abgesetztem, oktogonalem Stand, die Wandungen schau- und rückseitig mit graviertem Bambus - Dekor verziert. Separate Ausgüsse der Kannen, Henkel mit Elfenbeinringen isoliert. Leichte Altersspuren, eine kleine Delle am Ausguss der Teekanne, Henkel der Teekanne gelockert. Gesamtgewicht: ca. 1.890 g.
Sechs Apothekergefäße aus Holz zur Aufbewahrung von Arznei - Zutaten, jeweils zylindrisches Corpus mit Deckel, deutsch, 18. Jahrhundert. Das Material Holz eignete sich aufgrund seiner luftdurchlässigen und doch aromenbewahrenden Eigenschaften besonders gut für die Lagerung von Arzneien.
1. Drei braune Holzgefäße mit schauseitiger Inhaltsbezeichnung in gemalter Kartusche, diese gerahmt von Draperie- und Muschel - Ornamentik. Malerei partiell berieben, Höhe: ca. 17,5 - 18 cm.
2. Zwei grüngrundige Holzgefäße, jeweils goldene Blatt-Kartuschen, rot beschriftet, einmal bezeichnet „Radix G. Gei U.“ für Nelkenwurz (Geum Urbanum) und einmal bezeichnet „Fol. Lami.“ für Folia Lamii (Taubnessel-Blätter). Partiell leichte Bereibungen, Höhe: je ca. 19 cm.
3. Ein beigefarbenes Apothekergefäß, schauseitig grün grundige Wappenkartusche mit Bezeichnung „Bolus Alba“, leichte Altersspuren, Höhe: ca. 21,5 cm. Provenienz: Aus hessischer Privatsammlung eines Apothekerhaushaltes.