Auktion vom 20.8.2022
Apotheker - Schrank Korea, wohl frühes 19. Jahrhundert. Holz, dunkel gefasst, Messingbeschläge. Gerades Korpus mit zwei Türflügeln, die jeweils mittig scharniert sind, so dass sie halb oder ganz geöffnet werden können. Schriftzeichen auf der Schauseite der Türflügel. Dahinter 59 kleine Schübe mit jeweils zwei Fächern. Auf den Fronten der Schübe geritzte Bezeichnungen der Heilpflanzen. Partiell Altersspuren, die Front eines Schubes mit Ausbruch, ca. 71 x 90 x 29 cm.
Provenienz: Aus süddeutschem Privatbesitz einer ehemals in Korea beruflich tätigen Familie.
Truhe Korea, Bandaji für Tischwäsche oder Kleidung, wohl erste Hälfte 20. Jahrhundert. Gerades Corpus auf ausgesägtem Sockelstand. Attraktive Messing - Beschläge, partiell mit gravierten Schriftzeichen, großes Riegelschloss, die Front mit drei mittigen Scharnieren zum Abklappen des oberen Teils. Innen drei Kopfschübe und ein großes Fach. Format 94 x 91 x 39 cm. Provenienz: Aus süddeutschem Privatbesitz einer ehemals in Korea beruflich tätigen Familie.
Porzellan, Korea, wohl 18. Jahrhundert. Gebauchtes, annähernd eiförmiges Corpus mit engem Hals. Unter Glasur blaue Bemalung. Schauseitig die Darstellung eines Sackes und Cash - Münzen. Glasur leicht zart bläulich - grau, partiell Brandflecken, am Bodenstand kleine Brandrisse, alte Fixierung mit Leim (?). Höhe: ca. 27 cm. Aus süddeutschem Privatbesitz einer ehemals in Korea beruflich tätigen Familie.
Räucher - Koro China, wohl erste Hälfte 20. Jahrhundert. Grünliches Jade - Gefäß mit Deckel in Form zweier verschlungener plastischer Drachen. Die Wandung umlaufend schau und rückseitig jeweils reliefierte Drachenkörper, qualitätvoll geschnitzt, seitlich in plastische Drachen - Köpfe übergehend, die jeweils einen plastischen, beweglichen Henkel im Maul halten. Drachenschnitzerei des Deckels partiell berieben, minimal bestoßen. Höhe: ca. 13,2 cm. Aus süddeutschem Privatbesitz einer ehemals in Korea beruflich tätigen Familie.
Wasserfarbe/Gouache und Tusche auf Papier, wohl frühes 20. Jahrhundert. Insel - Landschaft mit Baumblüte, Wasser und Felsen, darin verteilt Menschen bei unterschiedlichen Tätigkeiten: Kämpfer, Fischer, Menschen im Haus, Menschen am Ufer. Oben links Text mit roter Siegelsignatur. Vermutlich Text - Bezug zu ,Tao Hua Yuan Ji’, einer Fabel des chinesischen Dichters Tao Yuanming (Pfirsichblütenfrühling), in der der Autor eine Utopie des harmonischen, idealen Lebens des Menschen in Einklang mit der Natur entwirft.
Bildmaß: ca. 33 x 126 cm, eingefasst in Seide, schwarze Rahmenleiste, Format gesamt: ca. 47 x 141 cm. Aus süddeutschem Privatbesitz einer in ehemals in Korea beruflich tätigen Familie.
Ideal landscape, „Peach Blossom Spring“, ink, watercolour/gouache on paper, prob. early 20th cent.
Shoishi Hasegawa: Geb. Yaizu (Japan) 1929. In Paris arbeitender japanischer Maler und Grafiker. Studium der Malerei und Grafik in Tokyo, 1961 Übersiedlung nach Paris.
Motive: 1. „Invitation au Palais“ (Einladung in den Palast“), Ex. Nr. 75 / 110. 2. „Mouvement céleste“ (“Himmlische Bewegung“), Ex. Nr. 28 / 110.
Jeweils polychrome Aquatinta - Radierungen auf Bütten, unten rechts von Hand in Bleistift signiert “Shoichi Hasegawa“, beide je 59 x 49 cm, unter Glas sehr dekorativ gerahmt.
Lit.: Petru Petrov (Hg.), Catalogue raisonée de l´oeuvre gravé de Shoichi Haesegawa 1962 - 1987, Frankfurt/M. 1987. „Shōichi Hasegawa ist wahrscheinlich der musikalischste der heutigen japanischen Künstler. Die aquarellierte Durchsichtigkeit seiner Werke, die Feinheit seines Zeichnens, der leichte Strich seiner Pinsel sowie die fast symbolische Aufgabe seiner Motive erinnern an die Technik des anderen Prinzen der plastischen Musik, Paul Klee“. (André Parinaud, in: Ausstellung Hundertwasser & Hasegawa, Schwerin 2008).
Korea, wohl um 1900. Gerades Corpus auf Sockelstand, an den Seiten Tragegriffe. Lebendig gestaltete Front mit vier Kopfschüben und zwei jeweils zweitürigen Fächern. Messingbeschläge, die Fronten der Türen sowie die flankierenden Kassetten teils gemasert, teils geflammt. Altersspuren, die Sockelleiste an der linken Ecke leicht beschädigt. Ca. 100 x 98 x 38 cm. Aus süddeutschem Privatbesitz einer ehemals in Korea beruflich tätigen Familie.
Korea, wohl um 1900.
Motiv: Drei koreanische Gelehrte blicken auf ein Brettspiel, umgeben von Natur, die sich in einem von Bäumen bewachsenen Berg im Himmelsbereich spiegelbildlich zu den Männern wendet.
Aquarell und Tusche auf Seide (?) mit goldener Randbordüre, unten rechts in koreanischer Schrift signiert, 30 x 21 cm, unter Glas gerahmt (53 x 35 cm).
Porzellan - Bildplatte, unten rechts datiert 1849 und signiert „D. Brüll“. Dieser als Porzellanmaler tätig um 1845/55 in München. Nachweisbar in von ihm geschalteten Anzeigen, in denen Brüll für seine Porzellanmalerei wirbt (siehe Münchner Bote für Stadt und Land, Nr. 36, 12. Dezember 1852 und Münchner Bote, Nr. 40, 17. Dezember 1852) sowie in einer Bekanntmachung des Münchener Tages - Anzeigers, Nr. 320, vom 15. November 1852, in der der Münchner Kunstverein eine Ausstellung im Hofgarten ankündigt mit Auflistung ausgestellter Werke, u. a. zwei Porzellangemälde von D. Brüll („Knaben nach Murillo“ und „Alpenmädchen nach Ruben (sic)“ ).
Sehr fein gemalte Darstellung eines Liebespaares im Stil der Renaissance, an einem Baum lagernd. Der Jüngling mit Schwert und Schild, seine Geliebte an seine Schulter gelehnt. Beide den Blick auf das Schild gerichtet, in dem sich die Antlitze des Paares spiegeln. Möglicherweise Kopie nach einem Gemälde - Vorbild. Die Szene zur Hervorhebung von einem goldenen Segmentbogen - Giebel gerahmt, dieser mit zart radiertem Rankenwerk. Auf der Porzellanplatte rückseitig geritzte Bezeichnung „B pt“, wohl für ,Brüll pinxit’. Ca. 15,5 x 13 cm.
Neun Dessert - Teller Königliche Porzellanmanufaktur Berlin (KPM) aus dem „1. Potsdam’sches Service für das Neue Palais“, Form: „Reliefzierrat“. Im Jahr 1765 bestellte Friedrich der Große bei der Manufaktur genanntes Service als umfangreiches Tafelservice für das Neue Palais in Potsdam. Vorliegende Teller gemarkt mit blauer Szeptermarke KPM Berlin, erste Wahl, rote Reichsapfelmarke 1911 bis heute, Jahreszeichen Buchstabe „T“ für 1919, und an sieben Tellern Malerzeichen „W“.
Im Spiegel der Teller polychrom gemaltes Dekor von Buketts bunter Blumen, die Kehle umlaufend Blütengirlanden. Die Fahne durchbrochen gearbeitet, sechs Durchbruchsreserven alternierend mit Reserven gold gemalten Schuppendekors. Drei Reserven mit Blütenzweigrelief vor Spalier, drei Reserven mit Geflecht. Reiche Goldstaffage. Durchmesser: je ca. 22,5 cm. Provenienz: Aus süddeutschem Adelsbesitz.