Auktion vom 20.8.2022: Verschiedenes
Sechs Apothekergefäße aus Holz zur Aufbewahrung von Arznei - Zutaten, jeweils zylindrisches Corpus mit Deckel, deutsch, 18. Jahrhundert. Das Material Holz eignete sich aufgrund seiner luftdurchlässigen und doch aromenbewahrenden Eigenschaften besonders gut für die Lagerung von Arzneien.
1. Drei braune Holzgefäße mit schauseitiger Inhaltsbezeichnung in gemalter Kartusche, diese gerahmt von Draperie- und Muschel - Ornamentik. Malerei partiell berieben, Höhe: ca. 17,5 - 18 cm.
2. Zwei grüngrundige Holzgefäße, jeweils goldene Blatt-Kartuschen, rot beschriftet, einmal bezeichnet „Radix G. Gei U.“ für Nelkenwurz (Geum Urbanum) und einmal bezeichnet „Fol. Lami.“ für Folia Lamii (Taubnessel-Blätter). Partiell leichte Bereibungen, Höhe: je ca. 19 cm.
3. Ein beigefarbenes Apothekergefäß, schauseitig grün grundige Wappenkartusche mit Bezeichnung „Bolus Alba“, leichte Altersspuren, Höhe: ca. 21,5 cm. Provenienz: Aus hessischer Privatsammlung eines Apothekerhaushaltes.
Möglicherweise Duellpistolen, um 1800 / 1810. Holzschäftung mit Fischhautverschneidung und gravierten Messingeinlagen, die in der Ornamentik dem Stil des Empire / Klassizismus folgen: Blattwerk, Vasen - Motive, Köcher. Am Ansatz facettierter Lauf, in Rundung übergehend. Ladestöcke mit Horn - Abschlüssen. Authentischer Zustand, Altersspuren, an einer Pistole eine Messingeinlage der Unterseite verloren, Schäftung gerissen. Länge: ca. 30 cm. Private Provenienz.
1. Yatagan - Bajonett, an der Klingenkante bezeichnet: „Manufact. Imperiale de Chatellerault Jun 1855“. Bajonett zum Chassepot - Gewehr. Am Klingenansatz zwei Punzen: „S“ unter Stern und „F“ unter Krone. Messinggriff, Parierstange mit Ziffern „314“ und „72“, Eisenscheide beidseitig nummeriert „B 702“ und „169 2“. Altersspuren, Klingenlänge: ca. 57,5 cm, Gesamtlänge: ca. 71,5 cm.
2. Yatagan - Bajonett zum Chassepot - Gewehr, an der Klingenkante bezeichnet „... Imp(eri)ale Chat..Jun 1866 S B Mo(de)le 1842 M“. Am Klingenansatz sowie an der Parierstange zwei Punzen. Mit Eisenscheide. Altersspuren, Klingenlänge: ca. 57,5 cm, Gesamtlänge: ca. 71,5 cm.
3. Bajonett um 1870. Yatagan - Bajonett Frankreich oder aber eventuell Bajonett zum Bayerischen Werder - Gewehr. Messing - Griff bezeichnet „I.Y.“, Parierstange beziffert „8978“. Mit Eisenscheide, Öse fehlt. Altersspuren, Klingenlänge: ca. 57,5 cm, Gesamtlänge: ca. 71 cm.
Schweizer Walzenspieluhr, Hersteller: J. H. Heller in Bern. Verschließbarer, scharnierter Holzkasten mit ebonisiertem Deckelmotiv eines Blumen - Arrangements. Innen unter verglastem Scharnierdeckel eine Stift - Walze und Metallzungen. Seitlich Kurbel - Aufzug und Abstell - Hebel sowie Hebel zum Einzel - Abspielen der Lieder.
Im Melodien-Repertoir unter anderem: „Romeo und Juliette“, „Mandolinata“, „Wein, Weib und Gesang“...“. An der Innenseite des Deckels originales Firmen - Etikett der Hersteller - Firma mit Nummerierung „3536“. Walzenwerk funktionsfähig. Maße: ca. 17,5 x 51 x 23 cm.
Säbel, wohl Kammerstück. Hersteller: Bleckmann / Solingen. Leicht gekrümmte, beidseitig gekehlte Klinge, schlichter durchbrochener Eisen - Korb mit Schlitz für Faustriemen, Griff mit Leder- und Draht - Wicklung, Draht partiell verloren. Eisenscheide partiell gedellt, ursprünglich wohl zwei feste Ringbänder mit beweglichem Tragering, nur eines davon vorhanden. An der Fehlschärfe Bezeichnung „Bleckmann / Solingen“, rückseitig Punze „C C“. Korb mit Ziffer „361“ sowie „4 3“ und „M“. Altersspuren, Klingenlänge: ca. 89 cm, Gesamtlänge mit Scheide: ca. 109 cm. Eventuell für den Export hergestellte Waffe, die während des Ersten Weltkrieges an deutsche Einheiten ausgegeben wurde.
Säbel mit leicht gekrümmter, beidseitig gekehlter Klinge und asymmetrischem, durchbrochenem Eisenkorb, dieser mit Schlitz für Faustriemen. Lederhilze mit Drahtwicklung. An der Scheide ein festes Ringband mit beweglichem Ring, eventuell ehemals zwei Ringbänder. An der Fehlschärfe Hersteller - Bezeichnung „S&K“ für Schnitzler & Kirschbaum / Solingen, rückseitig Bezeichnung „R C“. Altersspuren, die Scheide partiell gedellt, Klingenlänge: ca. 89,5 cm, Gesamtlänge mit Scheide: ca. 107,5 cm.
Dreikaiserjahr 1888, Regierungszeit Friedrichs III. Auf dem Klingenrücken gestempelt mit „Krone / W / 88“ und weiterer Punze. Bügelgefäß gestempelt „119 R / III.B / 12 / 3“, weitere Stempel schwer lesbar. Klinge leicht gebogen, Hilze mit Drahtwicklung und Haifischhaut. Schwarze Lederscheide mit Messing - Beschlägen. Altersspuren, Fischhauthilze partiell berieben, Klingenlänge: 81 cm, Gesamtlänge: ca. 97 cm.
Polizeisäbel mit beidseitig gekehlter, leicht gekrümmter Klinge, diese am Ansatz zweizeilig schwer lesbar graviert. Messing - Bügelgefäß gestempelt „... R / 101.“ Fischhaut - Hilze mit Drahtwicklung, geschwärzte Lederscheide mit Messing - Beschlägen, Spitze gedellt. Altersspuren, die Lederscheide partiell berieben, Klingenlänge: ca. 76 cm, Gesamtlänge: ca. 95 cm.