Glas
Vermutlich Johann Lötz Witwe Klostermühle für Bakalowits Söhne / Wien. Farbloses Glas, von oben verlaufend kobaltblau unterfangen, vergoldete Kupfer - Montierung, hoch qualitätvoller Jugendstil - Entwurf. Zum Dekor vergleiche Dekor "Luna optisch" von Koloman Moser (siehe "Lötz. Böhmisches Glas 1880-1940,hg. v. J. Mergl, E. Ploil, H. Ricke, S.154). Höhe: je ca. 16,5 cm.
Um 1840. Weißes Alabasterglas, achtfach facettierte Wandung, Blüten- und Blattranken in bunter Emailmalerei sowie gold-gehöhte Schweifwerk-Spangen. Abgesetzter Lippenrand mit Wellenfries. Dekor partiell berieben, Höhe: ca. 12,7 cm.
Rauchfarbenes, schweres Kristallglas-Corpus, facettiert geschliffen, silberne Deckelmontierung aus 800er Silber, punziert Silberwarenfabrik Hermann Bauer / Schwäbisch Gmünd, erste Hälfte 20. Jahrhundert. Altersspuren, Deckel leicht gedellt. Höhe: je ca. 9,5 cm.
Pavel Molnar: Geboren 1940 in Vojnice, Slowakei, ab 1967 als Glaskünstler tätig in Deutschland. Zunächst Werkstatt in München, 1977 Umzug nach Barsbüttel, dort Werkstatt und Ausbildungsstätte mit Schwerpunkt Lampenglas. In den 1980er Jahren Lehrauftrag in USA, mehrfach ausgezeichnet.
Vorliegend: Vier Fußschalen, vor der Lampe geblasenes Glas mit in die Wandung eingearbeiteten zart-grauen Pulver-Einschmelzungen. 1980er Jahre, unbezeichnet. Höhe je ca. 9 cm.
Paysage de verre, wohl 1910-30, bezeichnet auf der Wandung „Gallé“. Farbloses Glas, innen gelb, außen bläulich und violett überfangen. Innen wie außen milchig mattiertes Grundglas. Umlaufendes reliefiert geätztes Dekor einer Landschaft. Mittels der variierenden Höhe des Reliefs sowie der Differenzierung von polierten und mattierten Partien wird der Eindruck in der Tiefe gestaffelter Bildräume evoziert. Von einem Landschaftssockel mit Bäumen im Vordergrund fällt der Blick auf eine Vorgebirgslandschaft mit See und Ufer-Bewaldung vor Gebirgszügen im Hintergrund. Höhe: ca. 17,5 cm.
Kristian Klepsch, 1943 in Zwickau geboren, renommierter, international ausgezeichneter zeitgenössischer Glaskünstler, Keramiker und Bildhauer.
Farbloses Glas, umlaufend vielfiguriges, geschnittenes Dekorum in der für Klepsch und für die 1970er Jahre zeittypischen, surrealen, phanthasiegeleiteten Darstellungsweise. In einer angedeuteten Wasser-Landschaft surreale Figuren- und Tierszenen. Am Wandungsansatz signiert und datiert „Christian Klepsch 73“. Höhe: ca. 20,5 cm.
Daum Frères & Cie, Verreries de Nancy, um 1900 /1905. Überfangglas mit rosafarbigen, orangefarbenen und gelben Pulvereinschmelzungen, orange und grün überfangen. Ätzdekor „Plaqueminier du Japon“ (Kaki-Früchte). Auf der Innenwandung signiert „Daum Nancy“ mit Lothringer Kreuz in Cameo. Partiell Altersspuren, Höhe: ca. 14,3 cm, Durchmesser: ca. 29,5 cm.
Vgl. zum Dekor den Ausstellungskatalog „Daum. Collection du musée des Beaux-Arts de Nancy, Paris 2000, Nr. 353.
Milchglas - Walzenkrug mit Zinndeckel - Montierung, um 1800, auf dem Zinndeckel Besitzer-Gravur „G.F. K. / 1810“. Milchglas, kobaltblau gesprenkelt, mit Abrissnarbe am Boden. Im Zinndeckel Punze eines Vogels in Wappenschild mit Initialen „I.A.C“ wohl für I. A. Cramer / Coburg. Zylindrische Wandung mit angeschmolzenem Bandhenkel. Opak weißes Glas, blau gesprenkelt und mit gekämmten Flecken und Federmuster marmoriert. Die Wandung von außen kaum sichtbar gerissen. Höhe: ca. 19,3 cm.
Provenienz: Aus der Sammlung des Fabrikanten Fritz Holtzapfel, der 1898 die Führung der Blaufabrik in Grub bei Coburg von seinem Vater übernahm. Die Firma produzierte das lichtbeständige „Berlinerblau“, das unter anderem zur Herstellung von Tusche und Ölfarben sowie zum Färben von Stoffen, Papier und Tapeten verwendet wurde.
Glas, wohl Böhmen, erste Hälfte 19. Jahrhundert. Zuckerbüchse in Kofferform mit scharniertem Deckel und Messingmontierung mit Schloss (Schlüssel fehlt). Blaues Alabasterglas, oktogonales Corpus, ehemals mit Email - Rankendekor, dessen Konturen noch schwach sichtbar sind. Minimal beschädigt, ca. 11,5 x 13 x 9 cm.
Murano / Italien, wohl Saviati, Anfang 21. Jahrhundert. Gefertigt nach dem Renaissance - Vorbild des berühmten Hochtzeitspokals „Pokal Barovier“, um 1470, ausgestellt im Glas - Museum Murano. Kobaltblaues Glas, Kuppa und Fuß umlaufend mit farbiger Emailmalerei und Goldmalerei dekoriert. Der ursprünglich zu einer Fürstenhochzeit in Auftrag gegebene Pokal zeigt die Porträts der Brautleute in Bildnis - Medaillons sowie Frauen, auf einen Brunnen zureitend und im Brunnen badend. Vorliegende Fußschale bezeichnet „COPA BAROVIER LAVORATO A MANO MURANO“. Höhe: 19,5 cm, Durchmesser: ca. 20,5 cm. Mit Verkaufszertifikat (Preis: Euro 1.150,-). Lit: Horbas, C. / Möller R., Glas vom Barock bis zur Gegenwart, München 1998, S. 108, Abb. 123.