Vergangene Auktionen: Gemälde
Julius Seyler: München 1873-1955. Maler von Landschaften und Tiermotiven, Darstellungen des arbeitenden Volkes auf dem Lande, von Meer und Küste sowie der Welt der nordamerikanischen Indianer. Vertreten in zahlreichen Museen.
Seit 1882 Studium an der Münchner Akademie, zunächst bei Julius Diez, danach bei Ludwig von Herterich und Heinrich von Zügel. In der Motivwelt Julius Seylers wie in seiner pleinairistischen Landschafts-Erfassung wird der Einfluß von Zügels deutlich. Ihm geht es um die malerische Übersetzung der Atmosphäre der Natur in einer Landschaft. Das Ganze, das Kosmische (Kroll B., S. 14), soll in seinen Gemälden spürbar werden. Typisch für die Malerei von Julius Seyler, der sich als „Freilichtmaler“ sieht, ist die extreme Reduktion der ihn umgebenden, gesehenen Natur auf Farb- und Licht-Werte.
Motiv: Mehrere Indianer vor dem Hintergrund der weiten Prärie in vollem Galopp eine Büffelherde jagend. Im Vordergrund ein freihändig reitender Indianer mit Federschmuck, Pfeil und Bogen auf einen kapitalen Büffel direkt vor sich richtend. Im Hintergrund weitere indianische Jäger zu Pferde, Büffel der Herde jagend.
Öl auf Malkarton, 54,5 x 69,5 cm, leichte Altersspuren, teils geringe Verschmutzungen, ungerahmt.
Provenienz: Aus einer Sammlung von Seyler-Gemälden, in der dritten Generation im gleichen Familienbesitz, davor in Münchner Privatbesitz.
Lit.: Thieme/Becker, Bd. 30, S. 554; B. Kroll, Julius Seyler , Berlin 1940; Ausstellungskatalog C. M. Russell Museum, Great Falls (Montana, USA) 1987.
Bild - Zeugnisse Nürnberger Bürger des 18./19. Jahrhunderts in Miniatur. Fünf Bildnisminiaturen in hochwertigen vergoldeten Silber - Medaillons (geprüft) sowie eine ovale Deckeldose aus Metall mit dem Bildnis Johannes Beplers (1808). Dazu vier beigefügte Fotos von anderen Porträts der in Miniatur dargestellten Nürnberger Personen.
A) Bildnisminiatur wohl der Felicitas Lödel in jungen Jahren. Öl auf Silber, Höhe: ca. 4,5 cm. In besonders schönem aufklappbarem Medaillon mit Anhängeöse, Silber, vergoldet, mit aufwendiger Gravur, 18. Jahrhundert. Möglicherweise anlässlich der Verlobung oder Hochzeit der Felicitas Lödel erstellt. Auf der Schauseite des Medaillons Gravur zweier Tauben im Ewigkeits - Symbol einer sich in den Schwanz beißenden Schlange, umschrieben „Die Lieb behelt / ewig des Feld“, rückseitig Amorette mit Ring und Kleeblatt, Umschrift : „Die Trey besteht / Betrug vergeht“.
* Felicitas Lödel, mit ihrem Mann zusammen Inhaberin des Handelshauses Lödel in Nürnberg, früh verwitwet, Übergabe des Handelshauses an den Sohn. Nach dessen Tod 1776 Übergabe des Geschäfts an Johannes Bepler. 1777 Tod der Felicitas Lödel.
B) Weitere Bildnisminiatur der Felicitas Lödel in fortgeschrittenem Alter. Öl auf Silber, Höhe: ca. 4,5 cm. In aufklappbarem, vergoldetem Silbermedaillon mit Anhängeöse.
C) Bildnisminiatur des Johann Matthias Lödel (1698-1734), Öl auf Silber, Höhe: ca. 5 cm, in vergoldetem Silber - Medaillon zum Aufklappen mit Anhänge - Öse. Ehemann der Felicitas Lödel, Leiter des Handelshauses Lödel in Nürnberg.
D) Bildnisminiatur des Johannes Bepler, Öl auf Silber, Höhe: ca. 3,5 cm, in vergoldetem Silber - Medaillon zum Aufklappen mit Anhänge - Öse. Johannes Bepler (geb. 1719 in Wetzlar) führt seit 1776 das Handelshaus Lödel. Seine Tochter heiratet 1783 Paul Wolfgang Merkel.
E) Bildnisminiatur der Susanna Juliane Lucia Lödel (geb. 1714). Öl auf Silber, Höhe: ca. 3 cm. In vergoldetem Silber-Medaillon mit Anhängeöse.
F) Ovale Deckeldose aus Metall, schwarz lackiert, auf dem Deckel Kupferstich mit der Darstellung Johannes Beplers als Brustbildnis, gestochen von Georg Paul Nußbiegel (Nürnberg 1713-76) im Jahr 1808 nach einem Gemälde von C. Ludwig. Maße: ca. 14 x 12 cm. Altersspuren, Bereibungen.
GE4003 Zwei Barock - Porträts: Fürstbischof Adam Friedrich von Seinsheim und ein weiterer Geistlicher
400 Euro
Auktion vom 20.8.2022
Meister der Barockzeit.
1. Fein ausgeführtes Porträt des Adam Friedrich von Seinsheim (Regensburg 1708 - 1779 Würzburg). Fürstbischof von Würzburg und Bamberg. In seiner Zeit erlebte Schloß Seehof bei Bamberg eine Blütezeit, die Würzburger Residenz sowie die Basilika Vierzehnheiligen ließ er vollenden, er erhob die Bamberger Academia Ottoniana zur Universität und führte die allgemeine Schulpflicht ein.
Öl auf Leinwand, Format ca. 78 x 61 cm, wohl originaler Rahmen der Zeit, Altersspuren.
2. Nicht identifizierter hoher katholischer Geistlicher, 18. Jahrhundert. Links schwer lesbare vierzeilige Beschriftung
„Dominus (?)........Ernest. (?) Adolphus
.........Bartholm. Eccl. Equestris
......................Canonicus
.............................. (?)“
Öl auf Leinwand, 84 x 66 cm, rückseitig vier kleinere Flickstellen, Altersspuren, teils Farbfehlstellen, flächig craqueliert etc., gerahmt.
GE4003 Charles Guillaume Alexandre Bourgeois, Miniatur einer jungen Dame
750 Euro
Auktion vom 28.1.2023
Charles Guillaume Alexandre Bourgeois: Amiens 1759 - 1832 Paris. Miniaturmaler, Kupferstecher. Schüler des zeitweilig in Paris lebenden kurpfälzischen Hofmalers Franz Peter Kymli (Mannheim 1748 - Paris um 1813). Er stellte seine bereits damals gesuchten und nachgefragten Miniaturen zwischen 1800 und 1824 in diversen Salon - Ausstellungen in Paris u.a. aus. Als Chemiker hat Bourgeois seine verwendeten Farben selbst hergestellt und so in seinen Arbeiten ein hervorragendes und einzigartiges Kolorit erzielt.
Motiv: Seitlich gegebenes Brustbildnis einer schwarzhaarigen Dame in rotem Kleid, als Schmuck eine Perlenkette und Perl - Ohrringe tragend.
Fein ausgeführte Malerei auf Porzellanplättchen. Im rechten Bildfeld vertikale Signatur und Datierung „C. Bourgeois 1809“, hochovaler Bildausschnitt, ca. 6,5, x 5,5 cm, unter Glas gerahmt. Der Rahmen original der Zeit entsprechend: Messing mit feinster Ziselierung und Gliederung mit vier detaillierten Applikationen in den Ecken.
Eventuell ist die dargestellte Dame Marie Anne Ferdinande Victoire Debry (geb. 1781).
Lit.: Thieme/Becker Bd. 4, S. 461; Benezit Bd. 2, S. 669. Vgl. L. Schidlof, The Miniature in Europe, Graz 1964, Bd. 1, S. 102 f.
Oskar Mulley (1891 Klagenfurt - 1949 Garmisch-Partenkirchen): Landschafts- und Stilllebenmaler. 1909-10 Studium der Malerei in München, 1910-13 an der Wiener Akademie, bei Alois Delug und Rudolf Jettner, 1918-1934 tätig in Kufstein / Tirol, seit 1934 in Garmisch. Geprägt von dem Eindruck der Tiroler Bergwelt bildet die Gebirgslandschaft einen Schwerpunkt im Gesamtwerk Mulleys. Das Motiv des Bergmassivs gelangt häufig in Verbindung mit Architektur und Gewässer-Ansichten zur Darstellung.
Motiv: Auf felsigem alpinem Berggrund gebauter Bergbauernhof mit einem links liegenden Schuppen als Nebengebäude. In seiner architektonischen Gesamtheit ausgeführt, liegt der Hof dominant vor der dunklen Kulisse der im Hintergrund steil aufragenden Berge. Rot blühender Blumenschmuck am Haus akzentuiert den Kontrast zur weißen Hauswand und zur dunklen Fläche des Balkons. Zwischen den Gebäuden und links neben dem Schuppen fällt der Blick des Betrachters in typisch Mulley´scher Manier in die Tiefe eines Abgrundes.
Öl auf Leinwand, unten links signiert „MULLEY / KUFSTEIN“, ca. 90 x 140 cm, in originalem Rahmen (ca. 109 x 159 cm).
Rückseitig auf der Leinwand handschriftlich bezeichnet „BERGBAUERNHAUS / MULLEY / KUFSTEIN / TIROL / MÜNCHEN 1933“. Auf dem Keilrahmen Nummerierung „594“ (möglicherweise die Ziffer einer Kunstausstellung). Ausgeprägte, für Mulley in dieser Schaffensphase bekannte Spachteltechnik.
Provenienz: In dritter Generation in Privatbesitz.
Leichte Altersspuren wie z. B. kleinflächige Farbabplatzungen, reinigungsbedürftig.
Lit.: H. Ascherbauer, Oskar Mulley. Bilder der Berge, Schwarzach 2021; G. Moschig, Oskar Mulley, Schwarzach 1991; Münchner Maler im 19./20. Jahrhundert, Bd. 6, hg. v. Horst Ludwig, München 1994, S. 108 -111; Benezit Bd. 10, S. 7; Thieme/Becker, Bd. 25, S. 260.
Um 1800. Motiv: Papst Pius VII. in segnendem Gestus (Cesena 1742 - 1823 Rom). Pius VII., Papst seit dem Jahr 1800, wurde zur Krönung Napoleons genötigt, später von diesem in Gefangenschaft genommen. 1814 befreit, erhielt er den von Napoleon annektierten Kirchenstaat zurück.
Öl auf Leinwand, 74 x 60 cm. Craqueliert, Altersspuren, gerahmt, Rahmen mit Abplatzungen.
Kopie von G. Deinhart nach einem Gemälde von Johann Kupetzky, datiert 1923.
Motiv: Flöte spielender Mann in purpurfarbenem Gewand und roter Samthaube. Unten rechts bezeichnet "G. Deinhart n. Kupetzky GM Nbg.".
Öl auf Leinwand, 81 x 60 cm, gerahmt.
Um 1700. Derselbe Künstler wie GE 4001.
Motive: 1. Heftiges Schlachtengetümmel zwischen Kavallerie und Infanterie in einer von Ruinen geprägten Ideallandschaft. 2. Kavallerie und Infanterie zweier Kriegsgegner im harten Gefecht unterhalb einer Festungsanlage im Abendlicht.
Jeweils Öl auf Leinwand, 22 x 49 cm, doubliert, craqueliert, Altersspuren.
Datiert 1923. Motiv: Eine Frau in langem weißem Kleid sitzt gedankenversunken ein Buch lesend in einem dunklen Waldstück. Im Hintergrund eine sonnenbeschienene Lichtung.
Öl auf Leinwand, auf Pappe aufgezogen, unten rechts schwer leserliche Ritzsignatur "Knin.." (?), mit Jahreszahl "23", 30 x 30 cm, Karton gewellt, gerahmt.
Heinrich Plühr: Bekum 1859 - Genre- und Bildnismaler. Tätig in Weimar.
Motiv: Frontal gegebenes Bildnis der Frau des Künstlers, Käthe (um 1920), mit langem schwarzem Haar und
Stirnband, den Blick sanft nach vorne gerichtet.
Öl auf Karton, oben rechts signiert "H. Plühr.", 42 x 32 cm, gerahmt.
Lit.: Thieme/Becker Bd. 27, S. 161; Benezit Bd. 11, S. 68.