Auktion vom 19.2.2022: Gemälde
Friedrich Wilhelm Rudolf Gratz: Königsberg 1820 - 1893. Bildnis- und Genremaler. Studium an der Königsberger Kunstakademie. Seit 1893 in Dresden, später in Breslau und Leipzig tätig.
Motiv: Seitlich gegebenes Halbbildnis eines sitzenden Mädchen, wohl in regional-hessischer (Schwalmer ?) Tracht mit Haube, einen bunten Blumenstrauss in Händen haltend.
Öl auf Holz, unten rechts signiert „R. Gratz“, 61 x 49 cm, in aufwendigem, durchbrochen gearbeitetem Rahmen. Leichte Altersspuren, Farb - Abreibungen.
Lit.: Bötticher, Malerwerke des 19. Jahrhunderts, Bd.1, 1901, S. 429 f.; hier für das Jahr 1887 auf der Berliner akademischen Kunstausstellung genannt ein Gemälde mit einem Trachenmotiv: „Mädchen aus Oberhessen“ möglicherweise handelt es sich um vorliegendes Bild; Thieme/Becker Bd. 14, S. 545; Benezit Bd. 6, S. 388.
Um 1800.
Motiv: Leicht seitlich gegebenes Brustbildnis des Kriegsrates Wetzel in Uniform( möglicherweise Friedrich Wilhelm Wetzel, in Bayreuth seit 1796 Kriegsrat).
Pastell auf Karton, ca. 57 x 45 cm, hochovaler Bildausschnitt, rückseitig auf aufgeklebtem Zettel handschriftlicher Vermerk „Kriegsrat Wetzel“. Unter Glas in teilvergoldetem Rahmen.
José Schneider: 1848 - 1893. Bekannt insbesondere als Maler von jüdisch - religiösen Szenen und Motiven: Rabbiner, Synagogen - Darstellungen etc.
Motiv: Sechs jüdische Rabbiner beim Studium der Thora in der Synagoge. Die teils sitzenden, teils stehenden bärtigen Gelehrten sind vertieft in die Lektüre der Schrift.
Öl auf Leinwand, unten links signiert „José Schneider“, 100 x 150 cm, in originalem Rahmen (124 x 171 cm, beschädigt). Unrestaurierter Zustand, craqueliert, leichte Altersspuren.
Carl Ludwig Noah Bantzer: Ziegenhain 1857 - 1941 Marburg. Maler, Schriftsteller und Professor an der Dresdner Kunstakademie. Mitglied der Willingshäuser Malerkolonie. Studium an der Berliner Kunstakademie. Direktor der Kasseler Kunstakademie.
Motiv: „Mutter und Kind. Mutter mit Kind unter Kirschbäumen: Auch ´Die Blaue Frau´ genannt. .... Gemalt in Goppeln bei Dresden...“ (So der Text im WVZ). Inmitten einer von blühenden Blumen bestandenen Wiese, an einen Baumstamm gelehnt, eine Mutter mit ihrem Kleinkind auf dem Schoß. Die im Schatten sitzende junge Frau mit blauem Kopftuch erinnert in ihrer zum Kind geneigten Kopfhaltung an Madonnendarstellungen. Im rechten Bildfeld ein Bauer - vermutlich ihr Mann - mit einer Sense beim Mähen der Wiese.
Rückseitig am Keilrahmen oben und am Keilrahmen seitlich je ein Aufkleber, darauf in Druckschrift: „Intern. Kunst-Ausstellung Dresden, Nr. 720, Name des Künstlers: (mit handschriftlicher Unterschrift des Künstlers) C. Bantzer. Wohnung: ....“(unleserlich).
Öl auf Leinwand, unten links signiert und datiert „C. Bantzer 1900“. Format ca. 89 x 120 cm, großformatiger originaler Rahmen ca. 110 x 141 cm (partiell beschädigt).
Altersspuren, flächig craqueliert mit Farberhebungen und Farbschollen, restaurierungsbedürftig. Rückseitige Leinwandausbesserung ca. 4 x 5 cm.
Lit.: Andreas Bantzer (Hrsg.), Carl Bantzer- in Leben in Briefen. Briefe - Berichte - Werkverzeichnis, Willinghausen 2. Aufl. 1998. Vorliegendes Gemälde WVZ Nr. 1.133 mit Schwarz - Weiß - Abbildung S. 613 / Carl Bantzer, Synthetischer Realismus, Ausstellungs-Katalog Schloß und Rathaus Marburg 1977/ B. Küster, Carl Bantzer, Marburg 1993.
Unbekannter Künstler, wohl um 1850/60.
Motive: 1. Romantischer Bachlauf mit säumenden Bäumen und dichtem Wald unter sommerlichem Himmel. 2. An dichten Bäumen vorbeiführender Feldweg, vom dem aus ein steil sich erhebender Felsenberg vor einem See erkennbar ist. Im Hintergrund ein angedeutetes Dorf.
Beide Öl auf Leinwand, unsigniert, je ca. 55 x 69 cm, in originalen goldfarbenen Rahmen der Zeit (je ca. 74 x 87 cm). Beide Keilrahmen erneuert, doubliert. Restaurierter Zustand, craqueliert.
Zwei seitlich gegebene Brust - Bildnisse einer Dame und ihres Ehemannes. Die Frau in blauem Kleid mit weißer Rüsche sowie rosé - blaufarbener Haube. Der Mann in schwarzem Frack und dunkler Schleife am Kragen.
Jeweils Öl auf Holz, hochovaler Bildausschnitt, ca. 25 x 20 cm,unsigniert, wohl um 1860, in goldfarbenen Rahmen.
1. Seitlich gegebenes Halb - Bildnis der „Margaretha Kunigunde v. Bismarck + 1714“ (Bezeichnung in roter Farbe im linken Bildfeld). Die Dargestellte (Osterburg 1671 - 1714 Briest-Jerichow) in purpurfarbenem Kleid und Umhang. Öl auf Leinwand, hochovaler Bildausschnitt, ca. 78 x 60 cm (Motiv). Unsigniert, unbezeichnet.
2. Frontal gegebenes Halb - Bildnis des „Generalmajor Hugo v. Bismarck *22. 7. 1814 Bittkau + 26. 3. -1883 Berlin“ (so rückseitig bezeichnet). Der bärtige Porträtierte in schwarzem Frack mit dunkler Fliege über weißem Hemd.
Öl auf Leinwand, seitlich links signiert „Fritz Hummel“. Hochovaler Bildausschnitt, ca. 73 x 63 cm (Motiv). Fritz Hummel: Berlin 1828 - 1905 Friedenau. Porträt-und Historienmaler. Studium an der Berliner Kunstakademie, u. a. bei Carl Joseph Begas sowie an der Dresdener Kunstakademie. Einer der führenden Porträtisten der Berliner Malerschule. Lit.: Vgl. den einführenden Wikipedia - Artikel.
3. Leicht seitlich ausgeführtes Halb - Bildnis des „Frl. Lewine Mathilde v. Bismarck * 22. 9.1810 Potsdam - +22. 6.1861 Berlin. Tochter von Ernst - Ludwig Wilhelm v. B. und Sophie - Charlotte geb. v. Plotho“ (rückseitige handschriftliche Bezeichnung). Die Dargestellte in schwarzem Kleid mit weißem Rüschenkragen.
Öl auf Leinwand, hochovaler Bildausschnitt, ca. 77 x 57 cm (Motiv). Unsigniert, unbezeichnet.
4. Frontal gegebenes Brustbildnis des „Wilhelm von Bismarck-Briest, Landrat des Kreises Stendal (1867-1935)“ (handschriftliche Bezeichnung auf der Leinwand - Rückseite). Der Porträtierte mit Oberlippenbart in schwarzem Frack mit weißer Fliege über weißem Hemd.
Öl auf Leinwand, unten rechts undeutlich signiert und gut lesbar datiert „H. .eil 1910“, ca. 74 x 59 cm (Motiv).
Alle Bildnisse ungerahmt (auch keine Keilrahmen), mit Altersspuren, craqueliert, Farbfehlstellen etc.
Adolf Heinrich Lier: Herrnhuth 1826 - 1882 Vahrn bei Brixen. Deutscher Landschafts- und Stillebenmaler.
Studium an der Münchner Kunstakademie, u.a. bei R. Zimmermann. Motive sind insbesondere die Bergwelt der Alpen, oberbayerische Seen, Landschaften in Tirol etc.
Motiv: Sommerfrische mit idyllischer Kahnfahrt auf einem See: Mutter mit zwei Kindern in einem Kahn an einem Teichufer vor von dichten Bäumen bestandenem Ufer. Im Hintergrund Bauern bei der Heuernte und eine zwischen hohen Bäumen sichtbare Dorfkirche mit Zwiebelturm.
Öl auf Leinwand, doubliert, unten rechts signiert und datiert „A. Lier München 1857“. Rückseitig auf dem Keilrahmen ein Klebeetikett mit doppelter handschriftlicher Nennung „Adolph Lier“ sowie „Frühlingslandschaft N. 3/ 297“, 33 x 46 cm, stilvoll gerahmt.
Lit.: Th. Mennacher, Adolf Lier und sein Werk, München 1928;H. Ludwig, Adolf Lier. Frühe Arbeiten, in: Weltkunst 1982, Heft 4, S. 384 - 388.
Seitlich gegebenes Halb - Porträt eines jungen Herrn in rotem Gewand, den Blick zum Betrachter gewandt, ein Notenblatt haltend. Aufgrund seines Attributes des Notenblattes eventuell ein Komponist. Möglicherwese nach Johann Kupetzky: Bösing (Preßburg)1667 - 1740 Nürnberg. Böhmischer Bildnis-, Genre- und Historienmaler.
Öl auf Leinwand, wohl um 1760/1780, 77 x 64 cm, unsigniert, ungerahmt. Altersspuren, craqueliert, Bereibungen. Nicht doubliert, unrestaurierter altersgemäßer Originalzustand.
GE4019 Monogrammist „PK“, Ideallandschaft mit Burgruine und Hirten (18. Jahrhundert)
1500 Euro
Auktion vom 19.2.2022
Wohl Niederlande/Frankreich 18. Jahrhundert.
Motiv: Vor einer Burgruine lagernder Hirte mit einem Knaben und vier Schafen an einem von Felsen gesäumten Bach. Links wuchernde Bäume, im Bildhintergrund weite Hügellandschaft.
Öl auf Leinwand, im linken unteren Bildfeld monogrammiert „PK“ (nicht verifiziert). Hochovaler Bildausschnitt, ca. 93 x 81 cm, originaler Rahmen der Zeit. Altersspuren, Farbbereibungen, craqueliert. Die Farbgebung in ausgeprägter Grau - Weiss - Schwarz - Schattierung in Grisaille - Malerei.