Auktion vom 10.9.2016
1. Geschnitzte Holz - Skulptur. Unter einem Palmen - Baldachin auf stilisiertem Grasboden sitzender, dickbäuchiger Chinese mit Hut. Darunter auf vier Klauenfüßen stehender runder Sockel. Höhe: 37,5 cm. 2. Vielfigurige Schnitzerei mit der umlaufenden reliefierten Darstellung von Chinesen in Landschaft mit Bäumen und Felsen. Stand unten gehöhlt. Höhe: 46,5 cm. Beide wohl frühes 20. Jahrhundert. Asiatika.
Geflügelter Puttenkopf, Holz, geschnitzt, farbig und gold gefasst, 18. Jahrhundert. Relativ großer geflügelter Puttenkopf, leicht nach links geneigt. Vermutlich süddeutsch. Fassung partiell übergangen, rückseitig alte Wurmfraßspuren. Ca. 26 x 46 cm.
Motiv: In wildem Galopp verfolgt ein Reiter eine vor ihm davonschwebende Frauengestalt vor der schemenhaften Kulisse einer Stadt. Quasi unerreichbar nach ihr greifend, flieht sie, eine Krone in der Rechten haltend. Leicht seitlich hinter dem Reiter auf einem zweiten Pferd der Tod mit wehender Fahne. Auf dem Boden liegend ein sterbendes Mädchen, über das die Reiter hinweg galoppieren. Die Lebenssymbolik des Strebens und Sterbens wird veranschaulicht in einem Text-Auszug eines Gedichtes von Theodor Fontane (Jung Bismarck von 1898), das in Maschinenschrift auf einem Zettel unter die Tafel gesetzt ist: “Was ist das Glück ? Ist´s Gold ? Ist´s Ehr ? Ist´s Ruhm ? Ist´s Liebe ? Das Glück ist mehr !“.
Schwere Bronzetafel, die Motivik in Halbrelief ausgeführt. Kräftig grüne Patina, die Darstellung in bogenförmigem Format ausgeführt, ca. 38 x 66 cm. Von breiter Holzleiste gerahmt. Altersspuren.
Linde, vollrund geschnitzt, wohl süddeutsch zweite Hälfte 18. Jahrhundert in Anlehnung an das Münchner Rokoko. Qualitätvolle Skulptur eines geflügelten Putto mit Heiliger Schrift. Das Buch auf sein rechtes, angewinkeltes Bein stützend und mit der Rechten haltend, verweist der leicht nach unten blickende Putto mit dem Zeigefinger der linken Hand auf das Wort Gottes. In der aufgeschlagenen Buchseite „IHS“ in Aureole. Altersspuren, partiell kleine Beschädigungen (drei Finger, ein Zeh, ein Flügel partiell beschädigt). Höhe: ca. 27 cm.
Holz, geschnitzt, farbig und gold gefasst, wohl um 1700. Auf rocailliert beschnitztem, marmoriertem Sockel stehende Figur des Heiligen Ulrich im Bischofsornat mit Stab und Fisch. Auf der geflachten Rückseite schwer entzifferbare, alte Bezeichnung in Tinte (?), unterhalb des Textes wohl Datierung „1692“ (?). Kleine Abplatzungen der Fassung, Sockel eventuell ergänzt. Gesamthöhe: ca. 40,5 cm.
Süddeutsch, 18. Jahrhundert, Holz, vollplastisch geschnitzt. Ganzfiguriger, geflügelter Putto, die Arme in der Diagonalen ausgebreitet, das linke Bein leicht angewinkelt und vor das rechte gesetzt. Über die Lenden und die linke Schulter gelegte Tuchdraperie. Farbige und goldene Fassung, diese partiell erneuert. Kleinere Beschädigungen, vornehmlich an Fingern und Flügeln. Höhe: ca. 45 cm.
Corpus Christi, Holz, geschnitzt, gefasst, wohl 16. Jahrhundert. Das Kreuz ergänzt. Christus mit sehnig ausgearbeiteten, ausgezehrten Gliedmaßen im Dreinagel-Typus, den mit einer Dornenkrone bedeckten Kopf vom Betrachter aus leicht nach links geneigt. Das Lendentuch in reichem Faltenwurf gebunden, die Enden gegenläufig gebogt. (Zur Gestaltung des Tuches vgl. Staatliche Museen zu Berlin, Deutsche Bildwerke aus sieben Jahrhunderten, Berlin 1958, Kat. Nr. 61: Christus am Kreuz von Tilman Riemenschneider). Reste alter Fassung. Corpus: ca. 42 x 36 cm, Kreuz: ca. 78 x 43 cm.
1. Kleiner ganzfiguriger Putto mit erhobenem linken Arm und Flügeln. Holz, vollplastisch geschnitzt, farbig und gold gefasst, wohl um 1800. Höhe: ca. 21 cm.
2. Blütengirlande, Holz, geschnitzt, gold gefasst, wohl 19. Jahrhundert. Teilweise beschädigt, alt repariert. Länge: ca. 26 cm. Abbildung siehe Online-Katalog.
Antonio Morghen: Rom 1788 - 1853 Florenz. Maler von romantischen Landschaften, Wintermotiven, Waldstücken und religiösen Themenbereichen. Studierte bei seinem berühmten Vater Raffaello Morghen sowie an der Lukas - Akademie in Rom. Teilnahme an den Napoleonischen Kriegen. Seit 1818 widmete er sich zentral der Malerei.
Motiv: Drei mit Flinten ausgerüstete Jäger schießen in der Dunkelheit der Dämmerung von einem Kahn bzw. vom Ufer eines Sees auf davonfliegende Enten. Das Feuer der Gewehre leuchtet in der nächtlichen Atmosphäre.
Öl auf Leinwand, doubliert, 75 x 98 cm, gerahmt. Auf dem Keilrahmen rückseitig auf einem gedruckten Zettel bezeichnet „Le lie... Morg... Peintre en Paysage dans l´R. et R. Lycée Rue de Pilastre Florence“.
Lit.: Thieme/Becker Bd. 25, S. 150; Benezit Bd. 9, S. 851.
GE4001 Zwei Barockgemälde: Neutestamentliche Bibelszenen der Auferstehung Jesu
1800 Euro
Auktion vom 10.9.2016
Eventuell zuzuschreiben an Martin Johann (“Kremser“) Schmidt Grafenwörth 1718 - 1801 Stein/Donau. Insbesondere Andachts- und Altarbilder) oder Franz Anton Maulbertsch (Langenargen 1724 - 1796 Wien). Die beiden gelten als die bedeutendsten Künstler des österreichischen Spätbarock.
Motive: 1. Christus vor dem leeren Grab mit dem beiseite gewälzten Monolith.
2. Die Auferstehung Jesu. Die Grabwächter weichen bestürzt zurück vor der strahlenden Erscheinung des Auferstandenen.
Beide Gemälde jeweils Öl auf Leinwand, doubliert, je ca. 40 x 54 cm, ungerahmt. Beide mit Altersspuren etc.