Vergangene Auktionen: Gemälde
Ölgemälde auf Holz, 17. Jahrhundert. Vermutlich süddeutsch, mit niederländischen Einflüssen, stilistische Nähe zu Hans Pleydenwurff (1420-1472 Nürnberg), der um 1460 Mitglied der Straubinger Priesterbruderschaft war.
Motiv: Maria in einem gefließten Interieur an einem Betpult kniend, auf dem ein aufgeschlagenes Buch liegt. Vor dem Betpult, ebenfalls kniend, der Verkündigungsengel auf einer Wolke, in seiner Hand ein weiß blühender Lilien-Zweig als Zeichen der Unberührtheit Mariens. Über dem Kopf des Engels die Heilig-Geist-Taube. Durch verspielte Details gestaltet der Maler den Raum lebensnah, fast heimelig: so fällt der Blick des Betrachters durch eine offene seitliche Tür des Betpultes auf weitere Bücher. Im Hintergrund rechts wird der Raum durch ein Himmelbett begrenzt, das durch einen partiell geöffneten Vorhang die Sicht auf die Schlafstätte zulässt. Vor dem Bett sitzt ein Kätzchen. In einem Fenster mit Bogenabschluss sind einzelne Butzenscheiben erkennbar. Neben dem Betpult steht am Boden ein kleiner Bastschemel mit darauf liegendem Strickzeug. Altersspuren, am linken Rand des Gemäldes die verstärkende Seitenleiste fragmentiert. Auf der Rückseite die Ziffern „3“ und „12„ lesbar. Firnis rezent erneuert. Tafelformat ca. 21 x 28 cm, ergänzter Holzrahmen. Provenienz: Karmelitenkloster Straubing.
Palmsonntags - Ikone, große Holztafel, Kovceg, Tempera über Kreidegrund, griechisch, wohl 18. Jahrhundert. Darstellung des Einzugs Christi nach Jerusalem. Christus auf einem weißen Esel, ikonographisch seltenerweise nach links reitend. Zu seinen Füßen entsprechend dem Evangelientext Bürger der Stadt, Kleidung auf seinem Weg ausbreitend und Zweige streuend. Hinter Christus die Jünger, vor ihm Bürger Jerusalems, die ihn vor den Toren der im Hintergrund dargestellten Stadt empfangen. Oberhalb der Szene griechischer Titulus „Baiophoros“ (Palmträger). Partiell restauriert, Altersspuren, vor allem Bereibungen. Maße ca. 53 cm x 41,5 cm
Spätimpressionistischer Maler, wohl um 1920/30.
Motiv: Auf einer Wiese, im Schutz eines Baumes lagern Badegäste, teils sich sonnend, teils mit Sonnenschirm in lichter Sommerstimmung an einem See.
Öl auf Holz, 49 x 62 cm, unbezeichnet, gerahmt. Partiell Altersspuren, Bereibungen.
W. Roell: Nicht verifizierter Künstler des frühen 19. Jahrhunderts.
Motiv: Holländische Landschaft mit einer über einen Bach führenden Holzbrücke, neben der ein Landarbeiter auf der Wiese Gras zusammenrecht.
Aquarell/Tusche in feiner vielschichtiger Grautonalität. Auf grauem Karton, auf diesem unten rechts von Hand (wohl vom Künstler selbst in Bleistift) signiert und datiert „W. Roell Jan. 1812“, ca. 25 x 32 cm, Passepartout.
Seitlich gegebenes Halb - Porträt eines jungen Herrn in rotem Gewand, den Blick zum Betrachter gewandt, ein Notenblatt haltend. Aufgrund seines Attributes des Notenblattes eventuell ein Komponist. Möglicherwese nach Johann Kupetzky: Bösing (Preßburg)1667 - 1740 Nürnberg. Böhmischer Bildnis-, Genre- und Historienmaler.
Öl auf Leinwand, wohl um 1760/1780, 77 x 64 cm, unsigniert, ungerahmt. Altersspuren, craqueliert, Bereibungen. Nicht doubliert, unrestaurierter altersgemäßer Originalzustand.
Henriette - Hélène de Beauvoir: Paris 1910 - 2001 Goxwiller. Malerin und Grafikerin, Schwester von Simone de Beauvoir. Bekanntschaft mit Jean - Paul Sartre, der sich über ihre Malerei äußerte: “Ihr Werk vermag zu überzeugen und zu begeistern“ (Quelle: Wikipedia - Artikel). Zahlreiche internationale Ausstellungen in Europa, in Mittel- und Nordamerika.
Motiv: Möglicherweise eine typische expressionistische Komposition von venezianischen Elementen: Abstrakte Gondeln, Brückenbögen etc.
Öl auf Leinwand,unten rechts signiert und datiert „H. de Beauvoir 62“, 100 x 80 cm, in heller Holzleiste gerahmt. Ursprünglich erworben in der Galerie Hammer, Regensburg, die u. a. auf die Künstlerin spezialisiert ist.
Lit.: K. Sagner, Die Malerin Hélène de Beauvoir. Das Talent liegt in der Familie, München 2014; Hélène de Beauvoir, Souvenirs, hg. v. K. Sagner, 2014; vgl. auch www.hammergalerie.de.
Anton Greiner: Bamberg 1914 - 2007. Studium an der Münchner Kunst - Akademie. Porträt- und Landschaftsmaler, zahlreiche Bamberg - Ansichten und Fassadengestaltungen.
Motiv: Blick vom Unteren Kaulberg in Bamberg auf das Längsschiff der Oberen Pfarrkirche zur Rechten und die Häuserzeile zur Linken. Zentral unten am Berg die Architektur des Pfahlplätzchens mit dem am rechten Bildrand partiell sichtbaren und heute nicht mehr existenten „Haus zum Marienbild“.
Mischtechnik (Öl/Pastell) auf Platte, unten rechts signiert und datiert „A. Greiner 66“, 70 x 100 cm, in heller Rahmenleiste. Rückseitig auf einem Etikett in Druckschrift bezeichnet „Anton Greiner Unterer Kaulberg in Bamberg“.
Julius Seyler: München 1873-1955. Maler von Landschaften und Tiermotiven, Darstellungen des arbeitenden Volkes auf dem Lande, von Meer und Küste sowie der Welt der nordamerikanischen Indianer. Vertreten in zahlreichen Museen.
Seit 1882 Studium an der Münchner Akademie, zunächst bei Julius Diez , danach bei Ludwig von Herterich und Heinrich von Zügel. In der Motivwelt Julius Seylers wie in seiner pleinairistischen Landschafts-Erfassung wird der Einfluss von Zügels deutlich. Ihm geht es um die malerische Übersetzung der Atmosphäre der Natur in einer Landschaft. Das Ganze, das Kosmische (Kroll B., S. 14), soll in seinen Gemälden spürbar werden. Typisch für die Malerei von Julius Seyler, der sich als „Freilichtmaler“ sieht, ist die extreme Reduktion der ihn umgebenden, gesehenen Natur auf Farb- und Licht-Werte.
Motiv: Ein mit einem Speer bewaffneter, auf seinem Pferd in der Prärie reitender Indianer-Häuptling. Im Hintergrund wohl angedeutete Berge.
Mischtechnik (Öl/Gouache/ Wasserfarbe ?) auf bräunlichem Papier, unten rechts signiert „J. Seyler“, ca. 27 x 21,5 cm, Passepartout mit vier Klebeflicken.. Unten mittig ein halbkreisförmiger Riss im Papier (ca. 2,5 cm), weiterhin minimale Papier-Fehlstellen am Rand.
Lit.: Thieme/Becker, Bd. 30, S. 554; B. Kroll, Julius Seyler , Berlin 1940.
GE4018 Altmeister der Italienischen Schule, Die Heilige Familie und die Heilige Dreifaltigkeit
450 Euro
Auktion vom 4.11.2023
Altmeister der Italienischen Schule, 16./17. Jahrhundert.
Motiv: Die Heilige Familie in arkadischer Landschaft, umgeben von üppiger Vegetation. Maria, ein Buch lesend, und Josef mit einem Stab in der Linken, leiten Jesus in ihrer Mitte an der Hand. Sie stehen frontal dem Betrachter zugewandt. Über ihnen schwebend Gottvater und der Heilige Geist, von einer weißen Taube symbolisiert. Das Motiv vereinigt die irdische und die himmlische Dreifaltigkeit.
Öl auf Kupferplatte, feine Ausführung, ca. 22 x 16 cm, unsigniert/unbezeichnet, gerahmt.
Franz Martin Lünstroth: Berlin 1880 - 1956. Schüler von Scheurenberg. Porträt-, Genre- und Landschaftsmaler.
Motiv: Blick über den still liegenden Königsee mit den schneebedeckten Bergen im Hintergrund.
Öl auf Leinwand,unten rechts signiert und datiert "Lünstroth 1950", 50 x 65 cm, gerahmt.
Lit.: Thieme/Becker Bd. 23, S. 450; Benezit Bd. 8, S. 870.