Vergangene Auktionen: Gemälde
GE4008 Oskar Mulley, Kleiner Bachlauf im tief verschneiten Sauwald (Österreich)
1.500 Euro
Auktion vom 19.3.2016
Oskar Mulley (1891 Klagenfurt - 1949 Garmisch-Partenkirchen): Landschafts- und Stillebenmaler. 1909-10 Studium der Malerei in München, 1910-13 an der Wiener Akademie, bei Alois Delug und Rudolf Jettner, 1918-1934 tätig in Kufstein / Tirol, seit 1934 in Garmisch. Geprägt von dem Eindruck der Tiroler Bergwelt bildet die Gebirgslandschaft einen Schwerpunkt im Gesamtwerk Mulleys. Das Motiv des Bergmassivs gelangt häufig inVerbindung mit Architektur und Gewässer-Ansichten zur Darstellung. Seine Bilder spiegeln"eine pointiert subjektive Interpretation der Natur", deren Repertoir Mulley frei und effektvoll zu bühnenartigen Kulissen konstruiert.
Motiv: Ein kleiner Bachlauf schlängelt sich idyllisch durch eine von tiefem Schnee bedeckte Lichtung in einem Winterwald, dem sog. Sauwald in Österreich. Im Hintergrund die alpine Berglandschaft unter wolkenverhangenem Himmel. In der Bildmitte ein winzigerangedeuteter Bauernhof.
Öl auf Hartfaserplatte, unten rechts signiert „Mulley“, 39,5 x 37 cm, originaler Rahmen der Zeit. Rückseitig auf dem Rahmen von Hand bezeichnet „Sauwald“ (Der Sauwald ist der größte südlich der Donau liegende Teil der Böhmischen Masse in Oberösterreich. Der Plateaurücken zieht sich von Passau und Schärding am Inn bis Eferding).
Lit.: G. Moschig, Oskar Mulley, Schwarzach 1991; Münchner Maler im 19./20. Jahrhundert, Bd. 6, hg. v. Horst Ludwig, München 1994, S. 108-111; Benezit Bd. 10, S. 7; Thieme/Becker, Bd. 25, S. 260.
Süddeutsche Privatprovenienz. Das Gemälde wurde um 1939/40 von den Großeltern der Einlieferer direkt von Oskar Mulley erworben.
Hans Mathis: Straßburg 1882 - 1944 Niederbronn. Deutscher Landschaftsmaler, Städteansichten, Stilleben, Porträts. Studium an der Münchner Kunstakademie bei Marr und Löfftz. Befreundet u. a. mit L. Samberger, H. v. Zügel, A. Jank, Ch. Vetter und A. Weisgerber. Zahlreiche Ausstellungen, u. a. im Münchner Glaspalast.
Motiv: Ein von hohen Pappeln umstandener Dorfteich, am Ufer eine im Sonnenlicht stehende Bäuerin.
Öl auf Leinwand, unten links signiert und datiert „Hans Mathis 21“, 72 x 62 cm, gerahmt. Rückseitig Klebezettel: “Ständige Kunst - Ausstellung der Münchener Künstler-Genossenschaft im Gebäude des alten Nationalmuseums, Maximilianstrasse 26“.
Lit.: Münchner Maler im 19. und 20. Jahrhundert Bd. 6, S. 56 f.
Alfred Karl Julius von Schönberger: Graz 1845 - nach 1907 Frankfurt. Landschaftsmaler, Städteansichten. Studium an der Münchner Akademie, Studienreise in Europa, in den Orient und nach Afrika. Tätig in Frankfurt und Kronberg.
Motiv: Blick von einer Anhöhe auf die im Sommerlicht liegende Stadt Königstein im Taunus.
Öl auf Leinwand, unten rechts signiert „Alf. von Schönberger“, 31 x 46 cm, in originalem Rahmen der Zeit. Reinigungsbedürftig, craqueliert, unrestaurierter Zustand.
Lit.: Thieme/Becker Bd. 30, S. 223.
GE4008 Johann Heinrich Bleuler, Gesamtansicht von Lausanne mit dem Genfer See
900 Euro
Auktion vom 12.8.2017
Johann Heinrich Bleuler (der Ältere): Zollikon bei Zürich 1758 - 1823 Feuerthalen. Maler von Schweizer Landschaften und Städteansichten, Blumen- und Porzellanmaler. 1788 Gründung der Bleuerischen Malschule.
Motiv: Weiter Blick auf Lausanne mit der prachtvollen Architektur der Stadt am Genfer See. Im Vordergrund Personen mit Weinlese - Kiepen, im Hintergrund die schneebedeckten Alpengipfel.
Fein ausgeführte Gouache, ca. 42 x 61 cm, unter Glas in originalem vergoldetem Rahmen der Zeit (ca. 64 x 81 cm, Glas zweifach defekt). Altersspuren.
Unter der Darstellung unten links handschriftlich bezeichnet „gemahlt und gez. von J. H. Bleuler“, unten rechts bezeichnet „in Feuerthalen bey Schaffhausen“, mittig Ortsbezeichnung „Lausanne“.
Lit.: Thieme/Becker Bd. 4, S. 115; R. Pfaff, Die Bleuler Malschule auf Schloß Lauffen am Rheinfall, Neuhausen 1985.
Erwin Kettemann: München 1897 - 1971 Tegernsee. Deutscher Landschaftsmaler, insbesondere Motive aus dem Alpenraum.
Motiv: Auf einem Kahn legen drei Fischer am sommerlichen Ufer des Chiemsees an und entflechten in der einsetzenden Dämmerung die Netze. Neben dichten Bäumen eine Fischerhütte.
Öl auf Leinwand, unten links signiert und bezeichnet „E. Kettemann Mchn“, 47 x 68 cm, breiter Rahmen.
Lit.: Vollmer Bd. 3, S. 42.
GE4008 Eduard Schleich der Ältere, Fischerfrauen bei St. Alban am Ammersee
2800 Euro
Auktion vom 19.1.2019
Josef Eduard Franz Xaver Schleich der Ältere: Haarbach 1812 - 1874 München. Hauptvertreter der sog. „Intimen Landschaft“ der Münchner Schule. 1851 zusammen mit Carl Spitzweg, Dietrich Langko und Carl Ebert Studienreise nach Paris und London. Die zeitgenössische französische Malerei wird zur Inspiration seines Werkes, seine meist bayerischen Landschaften inszenieren das Licht. Schleich ist Professor an der Münchner Kunstakademie und u. a. Mitglied der Akademie der Bildenden Künste in Wien. Vertreten in bedeutenden Sammlungen und Museen.
Motiv: Drei Fischer - Frauen am sommerlichen Ufer des Ammersees im Gras sitzend. Im Vordergrund Reusen und Heuhaufen, im Hintergrund eine Fischerhütte mit zum Trocknen aufgehängten Netzen, auf dem See ein Ruderboot.
Das Gemälde ist abgebildet in: Siegfried Wichmann, Meister. Schüler. Themen. Münchner Landschaftsmaler im 19. Jahrhundert, 1981, Tafel 237, S. 123. Wichmann datiert das Gemälde „um 1850“.
Öl auf Papier auf Leinwand, unten rechts von Hand des Künstlers geritzt bezeichnet „St. Alban“ (am Ammersee). Ca. 28 x 47 cm, in durchbrochen gearbeitetem rocailliertem Rahmen. Auf dem Keilrahmen handschriftlich bezeichnet „Ammersee“. Rückseitig auf der Leinwand handschriftliche Echtheitsbestätigung durch die Schwiegertochter Eduard Schleichs d. Ä. : „Beglaubige hiermit die Echtheit dieses Bildes Ed. Schleichs sen´s Ed. Schleich jr. s. Witwe“. Zudem am Keilrahmen ein Klebeetikett des Kunsthauses Bühler Stuttgart: „Eduard Schleich d. Ä. / Rückseitig Bestätigung durch seine Schwiegertochter / Gutachten Hanfstaengl 1971 / wird ganzseitig farbig aufgenommen in das / Werkverzeichnis von Prof. S. Wichmann.“ Kleinere Farbabplatzungen. Lit.: Thieme/Becker Bd. 30, S. 100; Benezit Bd. 12, S. 439.
Albert Lauerbach: Straubinger Künstler der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Unter anderem Kirchenrestaurator.
Motiv. Blick über die von einem Damm befestigte Donauschleife auf die Silhouette von Straubing mit den das Ortsbild prägenden Kirchenbauten.
Öl auf Leinwand, unten links signiert und datiert „Lauerbach Strb. 1953“, ca. 66 x 100 cm, gerahmt. Provenienz: Karmelitenkloster Straubing.
Ernst Liebermann: Langemüss 1869 - 1960 Beuerberg. Genre-, Porträt, Landschafts- und Aktmaler. Studium an der Berliner Akademie.
Motiv: Auf einem hellen Tuch sitzende, seitlich dargestellte unbekleidete junge Frau, den Blick nach unten gesenkt. Neben ihr am Boden ein Weidenkorb mit blauen Astern.
Öl auf Leinwand, unten rechts signiert und bezeichnet „Ernst Liebermann Mchn.“, 120 x 100 cm, in Keilrahmen. Auf diesem rückseitig handschriftlich bezeichnet „Ernst Liebermann München. Frauenakt mit blauen Astern“. Altersspuren, rückseitig vier Leinwand - Flickstellen, reinigungsbedürftig.
Lit.: Thieme/Becker Bd. 23, S. 198 f.; Benezit Bd. 8, S. 647.
Rudolf Sieck: Rosenheim 1877 - 1957 Prien am Chiemsee. Landschaftsmaler und Lithograph. Studium in München, Mitarbeiter des „Simplizissimus“ und der „Jugend“. Seit 1925 Professor. Äußerst naturnaher Darsteller von Landschaften.
Motiv: „Bei Bernau“. Rückseitig auf der Holzplatte vom Künstler handschriftlich bezeichnet und von Hand signiert „Rudolf Sieck“ mit Ziffer und Ortsbezeichnung „195 Bei Bernau“. Über weite Wiesen und Felder schweift der Blick auf einen Berg bei Bernau. Im linken Bildfeld eine Baumgruppe unter sommerlichem Himmel.
Öl auf großer Holzplatte, unten rechts signiert und datiert „Rudolf Sieck 1918“, unter Glas in prachtvollem Rahmen.
Lit.: Thieme/Becker Bd. 30, S. 594 f.; Vollmer Bd. 4, S. 277; Benezit Bd. 12, S. 779.
Anton Pick (auch Pich): Görz 1840 - 1902/1905 Wien. Auch unter den Pseudonymen „C. Rieder“ und „H. Moser“ künstlerisch tätig. Österreichischer Landschaftsmaler. Nach seiner Studienzeit an den Kunstakademien in Mailand und Venedig, u. a. bei Albert Zimmermann ist Pick seit 1867 in Wien tätig. Motive sind überwiegend Vorgebirgslandschaften mit Seen oder Flussläufen.
Motiv: Auf dem sandigen Uferweg entlang der Donau ein Vater mit seinem Sohn bei einsetzendem Regen. Aus dunklen Wolkenformationen gehen Regenschauer nieder, hinter denen sich die Sonnenstrahlen durchschimmernd zeigen. Auf einem Hügelvorsprung zwischen Donau und einem Altwasser ein idyllisches dörfliches Anwesen.
Öl auf Leinwand, unten rechts signiert „A. Pick“, 70 x 105 cm, in sehr stilvollem goldfarbenem Rahmen. Minimale Leinwand-Beschädigung.
Rückseitig auf dem Keilrahmen betitelt: „Parthie an der Donau (bei Weisenfels)“.
Lit.: Thieme/Becker Bd. 26, S. 589; Benezit, Bd. 10, S. 888.