Auktion vom 24.2.2018

Objekte 121 bis 130 von 335, Seite 13 von 34

Julius Seyler: München 1873-1955. Maler von Landschaften und Tiermotiven, Darstellungen des arbeitenden Volkes auf dem Lande, von Meer und Küste sowie der Welt der nordamerikanischen Indianer. Vertreten in zahlreichen Museen.

Seit 1882 Studium an der Münchner Akademie, zunächst bei Julius Diez , danach bei Ludwig von Herterich und Heinrich von Zügel. In der Motivwelt Julius Seylers wie in seiner pleinairistischen Landschafts-Erfassung wird der Einfluß von Zügels deutlich. Ihm geht es um die malerische Übersetzung der Atmosphäre der Natur in einer Landschaft. Das Ganze, das Kosmische (Kroll B., S. 14), soll in seinen Gemälden spürbar werden. Typisch für die Malerei von Julius Seyler, der sich als „Freilichtmaler“ sieht, ist die extreme Reduktion der ihn umgebenden, gesehenen Natur auf Farb- und Licht-Werte.

Motiv: Mehrere Fischer mit einem Pferde - Zweigespann und Karren am Strand beim Sammeln von Meeresgetier (Muscheln, Krebse, Crevetten) am Strand, vermutlich in der Bretagne.

Im Hintergrund die Silhouette eines Fischerdorfes.

Öl auf festem Karton, unten rechts signiert „Julius Seyler“, 70 x 100 cm, in dekorativem Rahmen der Zeit.

Lit.: Thieme/Becker, Bd. 30, S. 554; B. Kroll, Julius Seyler , Berlin 1940.

Julius Schrag: Nürnberg 1864 - 1948 Traunstein. Studium an der Münchner Kunstakademie. Schrag thematisierte insbesondere Küstenlandschaften, Marinen, Städteansichten, Naturmotive. Tätig in München, war er den Landschaften der Nordsee stark verbunden. Seit 1926 Professor, heute vertreten in zahlreichen Museen und Sammlungen.

Motiv: „Schiff auf dem Helling“ (rückseitige handschriftliche Bezeichnung des Künstlers; hier weiterhin bezeichnet “Oldersum Ostfriesland 1929 Schrag München“). Zwei Männer bei der Wartung eines auf mehreren Holzstützen liegenden Einmasters am Ufer der Ems bei Oldersum nahe Emden.

Öl auf Karton, unten rechts signiert und bezeichnet „Schrag München“, ca. 46 x 37 cm, unter Glas gerahmt.

Lit.: Vollmer Bd. 4, S. 217; Benezit Bd. 12, S. 523.

GE4008 Erwin Kettemann, Chiemseefischer am Ufer

380 Euro

Auktion vom 24.2.2018

Erwin Kettemann: München 1897 - 1971 Tegernsee. Deutscher Landschaftsmaler, insbesondere Motive aus dem Alpenraum.

Motiv: Auf einem Kahn legen drei Fischer am sommerlichen Ufer des Chiemsees an und entflechten in der einsetzenden Dämmerung die Netze. Neben dichten Bäumen eine Fischerhütte.

Öl auf Leinwand, unten links signiert und bezeichnet „E. Kettemann Mchn“, 47 x 68 cm, breiter Rahmen.

Lit.: Vollmer Bd. 3, S. 42.

Johann Albrecht Friedrich Rauscher: Coburg 1754 - 1808. Landschaftsmaler und Radierer. Studium an der Akademie in Düsseldorf. Darstellung romantischer Landschaften mit Bachläufen, Personen und Vieh. Ernennung zum Hofmaler des Herzogs von Sachsen-Coburg und Saalfeld. Vertreten in bedeutenden Museen.

Motiv: Sommerliche Ideallandschaft mit drei Personen, in der Sommerhitze unter knorrigen kräftigen Eichen rastend. Im Hintergrund die Silhouette eines wohl fränkischen Dorfes.

Aquarell/Gouache (?) auf Papier, unten links signiert und datiert „Rauscher fec. 1784“, 25 x 35 cm, unter Glas in biedermeierlichem Rahmen. Teils Altersspuren, fleckig.

Lit.: Thieme/Becker Bd. 28, S. 45; Benezit Bd. 11, S. 464. Provenienz: Aus ehemals herzoglichem Besitz.

GE4010 Conrad Westpfahl, Abstrakte Komposition

300 Euro

Auktion vom 24.2.2018

Conrad Westpfahl: Berlin 1891 - 1976 Wetzhausen. Deutscher Maler und Grafiker. Bedeutender Vertreter der Informellen Kunst, insbesondere abstrakte Darstellungen. Studium in Berlin, u. a. bei Emil Orlik sowie an der Münchner Kunstakademie. 1930 Emigration nach Paris, Bekanntschaft mit Max Ernst und Picasso. Von 1934 bis 1939 in Griechenland. 1939 Rückkehr nach Berlin. Malverbot in der Zeit des Nationalsozialismus nach seiner Rückkehr. Nach dem Krieg zahlreiche internationale Ausstellungen in Mailand, Paris, Florenz und Rom.

Motiv: Abstrakte Komposition einer anthropomorphen Gestalt in dominierender rot - blauer Farbgebung.

Mischtechnik auf Papier, 28 x 19 cm, unter Glas gerahmt. Die Urheberschaft Westpfahls ist gesichert durch die Provenienz aus einer prominenten süddeutschen Sammlung, der auch die anderen in der Auktion offerierten Westpfahl - Arbeiten entstammen.

Lit.: Hans-Dieter Mück, Conrad Westpfahl. Abstrakte Arbeiten 1932 bis 1976 (Werkverzeichnis), Frankfurt/Stuttgart 1997. Ulrich Bischoff (Hg.), Conrad Westpfahl. Eine Bildmonographie, Köln 2000.

GE4012 Conrad Westpfahl, Abstrakte Komposition

300 Euro

Auktion vom 24.2.2018

Conrad Westpfahl: Berlin 1891 - 1976 Wetzhausen. Deutscher Maler und Grafiker. Bedeutender Vertreter der Informellen Kunst, insbesondere abstrakte Darstellungen. Studium in Berlin, u. a. bei Emil Orlik sowie an der Münchner Kunstakademie. 1930 Emigration nach Paris, Bekanntschaft mit Max Ernst und Picasso. Von 1934 bis 1939 in Griechenland. 1939 Rückkehr nach Berlin. Malverbot in der Zeit des Nationalsozialismus nach seiner Rückkehr. Nach dem Krieg zahlreiche internationale Ausstellungen in Mailand, Paris, Florenz und Rom.

Motiv: Abstrakte Komposition in überwiegend zarten Blau - Tonalitäten.

Mischtechnik auf Papier, unten rechts signiert „Westpfahl“, im linken Bildfeld datiert „73“, ca. 14,5 x 20,5 cm (Sichtfeld unter Passepartout), unter Glas gerahmt.

Lit.: Hans-Dieter Mück, Conrad Westpfahl. Abstrakte Arbeiten 1932 bis 1976 (Werkverzeichnis), Frankfurt/Stuttgart 1997. Ulrich Bischoff (Hg.), Conrad Westpfahl. Eine Bildmonographie, Köln 2000.

Josef Wopfner: Schwaz /Tirol 1843 - 1927 München. Landschafts- und Porträtmaler, Militärszenen. Insbesondere Themenbereiche um den Chiemsee. Studium an der Münchner Akademie, Schüler von Piloty und Schleich.

Motiv: Eine Fischerfamilie in ihrem Kahn auf dem unter dunklen Wolken liegenden Chiemsee in der Abenddämmerung.

Öl auf festem Karton, unten links signiert und datiert „J. Wopfner Nov. 1918“, 18 x 44,5 cm, unter Glas in profiliertem, mit Zierfriesen beschnitztem schwarzem Holzrahmen (Altersspuren).

Lit.: I. Holz u. A. Rauch, Josef Wopfner 1843 - 1927, Rosenheim o. J. (1989 Werkverzeichnis); Thieme/Becker Bd. 36, S. 252 f.; Benezit Bd. 14, S. 712 f. Chiemsee, Münchner Schule.

Desiré Thomassin: Wien 1858 - 1933 München. Österreichischer Landschafts-, Marine- und Genremaler, Komponist.

Motiv: Sommerliche Heuernte mit zwei Pferde - Zweispännern auf der grünen Wiese. Während mehrere Arbeiter das Heu auf die Wagen laden, sitzt ein Kind, behütet von einem Hund, neben einem Karren. Im Hintergrund ein Dorf unter wolkenverhangenem Himmel.

Öl auf Holz, unten rechts signiert „D. Thomassin“, 26 x 42 cm, horizontal flächig verlaufende Craquelée, Farbrißbildung, ornamentaler Rahmen. Lit.: Benezit Bd. 13, S. 604.

Niederländischer Meister, erste Hälfte 18. Jahrhundert.

Motiv: Tischgesellschaft im Freien auf einer von einer Balustrade begrenzten Veranda einer Schloss-Architektur. Sechs Erwachsene und ein Knabe sind um einen Tisch versammelt, zu denen sich ein höfisch gekleideter Besucher gesellt hat, dem von einer Magd ein Willkommenstrunk gereicht wird. Auf dem Tisch verschiedene Speisen.

Öl auf Holz, unbezeichnet, ca. 47 x 55 cm, alt restaurierter Zustand, gerahmt, partiell Retuschen. Altersspuren.

Motivische Nähe zu Gemälden von Jan Baptiste Lambrechts (Antwerpen 1680 - nach 1731) oder Jan Josef Horemans (1682-1759).

Victor Mahu: Flämischer Maler von ländlichen Genreszenen, Trinkgelagen, Kartenspielern, Tanzszenen, Musikanten, Bettlern, Interieurs etc.; gestorben im Jahr 1700. Mitglied der Antwerpener Lukasgilde seit 1689/90. Beeinflußt ist Mahu u.a. von A. van Ostade und David Teniers d. J.

Motiv: Ausgelassen feiernde bäuerliche Gesellschaft in einem Dorfwirtshaus. Zahlreiche Personen sind bei Speise und Trank versammelt, im rechten Bildfeld ein tanzendes Paar zur Musik eines Violine spielenden Musikanten.

Öl auf Leinwand, unsigniert/unbezeichnet, ca. 52 x 62 cm, gerahmt, doubliert.

Mit handschriftlicher Beurteilung der international anerkannten Expertin für die niederländische Malerei des 17. Jahrhunderts, Ellen Bernt, die das Gemälde als „charakteristisches Werk des vlämischen Genremalers Victor Mahu“ ausweist (Expertise vom 8. Juli 1983), „der dieses sehr beliebte Thema mehrmals wiederholt hat“. Niederlande, Holland, Niederländisch.

Lit.: Thieme/Becker Bd. 23, S. 569; Benezit Bd. 9, S. 27.

Objekte 121 bis 130 von 335, Seite 13 von 34