Auktion vom 24.2.2018
Holz, vollplastisch geschnitzt, ungefaßt, wohl um 1700.
Auf Natursockel barfuß stehender heiliger Apostel in langem, gegürteten Gewand, das bärtige Antlitz entgegen der Armdrehung nach rechts unten gewandt. Ein Fuß und die groben Hände beschädigt. Altersspuren, wohl ehemals gefaßt, eventuell partiell beschliffen, Höhe: ca. 82 cm.
19. Jahrhundert. Holz, geschnitzt und polychrom gefaßt. Auf oktogonalem Holzsockel stehender Jesusknabe in langem, goldgestreiftem hellem Gewand, die Rechte zum Segensgestus erhoben. Auf dem Gewand sichtbar das Heiligste Herz Jesu. Altersspuren, teils Rißbildung, Fassung partiell bestoßen etc., Höhe: ca. 61 cm.
Heinz Müller: Münster/Westfalen 1872 - 1937 Düsseldorf. Deutscher Bildhauer, insbesondere Bronze - Skulpturen wie Jäger, Reiter, Angler, Allegorien, Seeleute, Athleten etc.
Motiv: Auf einem ausgemergelt und müde schreitenden Pferd quer auf dessen Rücken sitzender erschöpfter Mann mit Hut, den Blick zur Seite gewandt.
Bronze, auf dem naturalistischen Sockel signiert „H. Müller“, Höhe: ca. 27,5 cm, Länge ca.: 32 cm. Teils Schmutz- und Altersspuren, Bereibungen u.a.
Hermann Hugo Otto Poertzel: Scheibe-Alsbach 1876 - 1963 Coburg. Studium an der Akademie in München, seit 1913 Professor. Bedeutender deutscher Bildhauer. Werkschwerpunkte seines bildhauerischen Schaffens sind Tier- und Arbeiter-Darstellungen sowie Tänzerinnen. Zahlreiche internationale Ausstellungen.
Motiv: Auf Steinsockel und naturalistischer Plinthe stehender Fasan, den Kopf zur Seite gewandt.
Bronze, auf der Plinthe signiert „Prof. Poertzel“. Länge: ca. 58 cm, Höhe: ca. 33,5 cm.
GE4000 Ferdinand Schäck, Rehe am Waldsee vor Schloss Callenberg bei Coburg
450 Euro
Auktion vom 24.2.2018
Ferdinand Schäck: 1807 - 1877. Deutscher Maler, bekannt für seine romantischen Burgansichten, tätig u. a. für das Herzogshaus Sachsen - Coburg und Gotha.
Motiv: Im sommerlichen Forst nahe Coburg eine Gruppe von Rehen bei der Tränke an einem Waldsee. Zentral im Bildmittelpunkt öffnet sich der weite Blick auf das herzogliche Schloß Callenberg bei Coburg.
Öl auf Leinwand, unten mittig (partiell unter dem Rahmen)signiert „F. Sch.....“ (Ferdinand Schäck, Signatur teils berieben), ca. 49 x 62 cm, gerahmt. Teils craqueliert, geringe Altersspuren. Provenienz: Aus ehemals herzoglichem Besitz.
GE4001 Johann Krüppel, Weite Landschaft mit Schäfer und Blick auf die Veste Coburg (1813)
280 Euro
Auktion vom 24.2.2018
Johann Krüppel: Biedermeier - Landschaftsmaler des frühen 19. Jahrhunderts.
Motiv: Ein Schäfer mit seiner Herde in der weiten Landschaft des Coburger Landes. Im Bildzentrum ein Dorf mit Kirche, im Hintergrund die Veste Coburg in sommerlicher Atmosphäre.
Fein und detailreich ausgeführte Gouache / Aquarell auf Papier, unten links signiert und datiert „Joh. Krüppel fec. 1813“, 32 x 49 cm, unter Glas in biedermeierlichem Rahmen. Leichte Altersspuren. Lit.: Thieme/Becker Bd. 22, S. 2. Provenienz: Aus ehemals herzoglichem Besitz.
Oskar Mulley (1891 Klagenfurt - 1949 Garmisch-Partenkirchen): Landschafts- und Stillebenmaler. 1909-10 Studium der Malerei in München, 1910-13 an der Wiener Akademie, bei Alois Delug und Rudolf Jettner, 1918-1934 tätig in Kufstein / Tirol, seit 1934 in Garmisch. Geprägt von dem Eindruck der Tiroler Bergwelt bildet die Gebirgslandschaft einen Schwerpunkt im Gesamtwerk Mulleys. Das Motiv des Bergmassivs gelangt häufig in Verbindung mit Architektur und Gewässer-Ansichten zur Darstellung.
Motiv: Ausschnitt einer spätsommerlichen umzäunten Weide einer Hochalm mit seitlich stehendem Baum, dessen dichtes Laub von Sonnenlicht durchflutet erscheint. Im Hintergrund die Kulisse schneebedeckter alpiner Gipfel. In romantisierendem Gebirgs - Ambiente blickt der Betrachter über die Weite von Berg und Tal auf ferne Gipfel.
Öl auf Leinwand, unten rechts signiert „Mulley“, 70 x 60 cm, gerahmt.
Lit.: G. Moschig, Oskar Mulley, Schwarzach 1991; Münchner Maler im 19./20. Jahrhundert, Bd. 6, hg. v. Horst Ludwig, München 1994, S. 108 -111; Benezit Bd. 10, S. 7; Thieme/Becker, Bd. 25, S. 260.
Karl Stuhlmüller: München 1849 - 1930 Etzenhausen/Dachau. Deutscher Tier-, Genre- und Landschaftsmaler. Studium an der Münchner Kunstakademie, u. a. bei C. T. von Piloty.
Motiv: Belebte Szene vor einem bäuerlichen Anwesen: umgeben von Hühnern, Kuh und von Kindern gehüteten Gänsen versorgt ein Bauer die Pferde seines Zweispänners mit frischem Heu. Vor dem Haus sitzend eine gesellige Runde.
Rückseitig am Rahmen die Bezeichnung „Stuhlmüller“ sowie Klebezettel mit Beschriftung „Karl Stuhlmüller, München - gestorben 1930 / „Ausspann am Wirtshaus“ sowie Widmung an den Vorbesitzer. Öl auf festem Malkarton, unten rechts signiert und bezeichnet „K. Stuhlmüller München“, ca. 35 x 56 cm, unter Glas in breitem dunklem Rahmen.
Lit.: Benezit Bd. 13, S. 332; Saur AKL Bd. 9, S 536.
GE4004 Conrad Westpfahl, Abstrakte Komposition städtischer Architektur
1600 Euro
Auktion vom 24.2.2018
Conrad Westpfahl: Berlin 1891 - 1976 Wetzhausen. Deutscher Maler und Grafiker. Bedeutender Vertreter der Informellen Kunst, insbesondere abstrakte Darstellungen. Studium in Berlin, u. a. bei Emil Orlik sowie an der Münchner Kunstakademie. 1930 Emigration nach Paris, Bekanntschaft mit Max Ernst und Picasso. Von 1934 bis 1939 in Griechenland. 1939 Rückkehr nach Berlin. Malverbot in der Zeit des Nationalsozialismus nach seiner Rückkehr. Nach dem Krieg zahlreiche internationale Ausstellungen in Mailand, Paris, Florenz und Rom.
Motiv: Abstrakte Komposition einer Ansicht von städtischer Architektur mit vorwiegend in Rot, Blau und Schwarz gehaltenem Kolorit: Häuserzeilen auf weißem Grund mit hellen Zwischenflächen.
Öl auf grober Leinwand, unten rechts signiert und datiert „Westpfahl 57“, rückseitig auf dem Rahmen handschriftlich vom Künstler bezeichnet „Figuration blanche“, 81 x 116 cm, schmale Rahmenleiste.
Lit.: Hans-Dieter Mück, Conrad Westpfahl. Abstrakte Arbeiten 1932 bis 1976 (Werkverzeichnis), Frankfurt/Stuttgart 1997. Ulrich Bischoff (Hg.), Conrad Westpfahl. Eine Bildmonographie, Köln 2000.
Willy Moralt: München 1884 - 1947 Lenggries. Landschafts- und Genremaler, Studium an der Münchner Kunstakademie, u. a. bei Raupp. Ausstellungen u. a. im Glaspalast. Malte ganz im Stil von Carl Spitzweg. Moralt, dessen Vater bei Carl Spitzweg in die Lehre ging, war der Großneffe der Ehefrau von Spitzwegs Bruder Eduard.
Motiv: Ein gefiederter Frühstücksgast. Auf einem gedeckten Tisch im sonnigen Innenhof eines romantischen Hauses hat sich ein Vogel am Rande der runden Tischplatte niedergelassen. Vom Hausherrn, gekleidet in einen grünen Morgenmantel, wird der morgendliche Gast liebevoll begrüßt. Im Bildhintergrund dichter Baumbewuchs unter blauem Sommerhimmel, vorne neben einer Gartentreppe ein Sandsteintrog als Brunnen.
Öl auf Holz, unten rechts signiert und bezeichnet „Willy Moralt Mchn.“, 30,5 x 21 cm, in dekorativem Rahmen. Rückseitig jeweils oben und unten (Nachlaß- ?) Druck - Stempel “Willy Moralt“.
Lit.: Münchner Maler im 19./20 Jahrhundert, Bd. 6, S. 95 ff.