Auktion vom 24.2.2018: Verschiedenes
Zumeist 18./19. Jahrhundert. Konvolut von 27 einzelnen demontierten (Spindel-) Taschenuhren - Kloben. Alle jeweils in Messing (teils feuervergoldet) fein ausgeführte, detailreich im Dekor gearbeitete Kloben, die in Taschenuhren Verwendung fanden als Lagerträger für die Räderwellen des Uhrwerks über der Unruh von Spindeluhren. Unterschiedliche Formate und Durchmesser, teils Bereibungen, Altersspuren. Fundgrube für Uhrmacher antiker Zeitmesser.
1. Zwei Spielsteine des Chaupad (Chaupar) - Spieles bzw. des ähnlichen Pachisi-Spieles. Beide Spiele stammen ursprünglich aus Indien. Zwei halbkugelförmige, kleine Spielsteine aus porösem Material, leicht transluzid, überwiegend dunkelgrün mit farbigen Einsprengseln. Eventuell Glas. Ein Stein auf der muggeligen Oberfläche mit runden Kerben versehen, wohl zur Unterscheidung der Spieler-Parteien. Geringe Reste einer Vergoldung. Antik. Durchmesser ca. 2 cm.
2. Spielstein, Jade (?), in annähernd spindelförmiger Gestalt, an heutige Spielsteine erinnernd. Gewölbter Sockel, eingezogene Mitte, pilzkappenförmiger Abschluss. Partiell reliefierte, silberfarbene Montierung mit Öse. Höhe: ca. 4,5 cm.
Frankreich, Messing vergoldet, Anfang 20. Jahrhundert, im Original - Etui. Spieldose mit Singvogelautomatik. Quaderförmiges Gehäuse, allseitig gouillochiert und floral dekoriert. Auf dem Deckel ovaler Sprungdeckel, durch einen Schiebehebel an der Frontseite zu öffnen, wobei sich gleichzeitig ein bunt gefiederter Singvogel erhebt und die Pfeif - Automatik ausgelöst wird. Ein Schlüssel - Aufzug an der Unterseite des Gehäuses. Ebenfalls am Boden bezeichnet „FRANCE“. Geringe Altersspuren, Format ca. 3,5 x 9,6 x 6 cm. Etui teils beschädigt.
Deutschland/Rheinland, wohl um 1860/80. Holz - Deckelkästchen, allseitig mit feinen und detailreichen polychromen Stroh - Dekoren verziert. Der Deckel mit einer in Ideallandschaft sitzenden Dame an einem Flußufer (möglicherweise der Rhein), im Hintergrund eine Stadt mit Kirche. Auf der Innenseite eine galante Wirtshausszene mit zwei Paaren im Freien vor rheinischer Burgenidylle. Im Inneren der Schatulle vier gegliederte Fächer für kleine Deckel - Döschen, diese ebenfalls Holz mit feinsten, teils bemalten Stroh - Dekoren. Der Boden der Schatulle ebenfalls aufwendig mit Stroh dekoriert. Als Schutz - Abdeckung für die vier Döschen dient eine zusätzliche rechteckige Platte, reich verziert mit geometrischem Dekor an der Oberseite, mit einer Seenlandschaft und Schloßarchitektur auf der Unterseite. Alle vier Deckel-Schatullen mit feinsten Fluß- und Landschaftsmotiven in Stroh - Dekor auf den Deckeln, alle mit fein aufgetragenen Sinnsprüchen. In den kleinen Kästchen inliegend zahlreiche Spiele - Marken mit Ziffern und Spielkarten - Symbolen. Format je ca. 7 x 5 x 2 cm, die Außenschatulle ca. 20 x 13 x 3,5 cm.
Wohl französisch, um 1880/1900. Auf vier zarten Kugelfüßen stehende, innen vertiefte rechteckige Holz - Schale (ca. 22 x 17 cm), gold und rosé bemalt. Darin einsetzbar ein in vier Felder gegliedertes tragbares Tablett für an den Seiten rosé bemalte Deckel - Schatullen mit polychromen Lithographien. Diese je ca. 8 x 6 cm, jeweils mit Motiven von Personen in idyllischer Landschaft. Inliegend zahlreiche geschliffene Spielsteine unterschiedlichen Stein - Materials. Teils Altersspuren.
Wohl China, um 1900. Vier rechteckige, in Schildpatt - Optik schwarz lackierte Holz - Kästchen auf einem polygonalen, ebenfalls schwarz lackierten Tablett. Jeweils mit gold- und silberfarbenem Dekor bemalt, das Tablett mit Einlage - Vertiefung. In den Deckel - Schatullen (Format je ca. 8 x 6 x 4,5 cm) mehrere farbige (rote, grüne, lila, gelbe) Spielmarken aus gefärbtem Holz in drei Formaten: rund, rechteckig, länglich - rechteckig. Tablett ca. 29 x 21 cm. Teils Bereibungen, Nutzspuren.
Frankreich um 1880. Metall - Deckel - Kasten mit aufklappbarem Scharnier für vier innenliegende kleine aufklappbare Spielsteine - Kästchen (Metall). Die Oberflächen schwarz lackiert, jeweils mit einer lithographierten Ansicht von Hundemotiven. In den Kästchen in Format und Farbe unterschiedliche Spielsteine (Bein). An den Deckel - Innenseiten der Außenschatulle aufgedruckt die Spielregeln von „Boston Russe“ in französischer Sprache. Auf der Deckel - Oberseite die Darstellung (Lithographie ?) zweier im Hof spielender Knaben, eine Miniatur - Kanone bedienend . Format der Schachtel ca. 16 x 11 x 3 cm, die vier kleinen Schatullen je 7,5 x 5 x 3,5 cm. Altersspuren, Bereibungen.
Konvolut bestehend aus: Drei runde hohe, glattwandige Töpfe. Zwei davon bezeichnet mit „FL. 6“ und „FL. 4“ als Mengenangaben, und Bekrönung. Ein weiterer mit Coburger Herzogswappen und geschwungenem „E“ (für Herzog Ernst). Eine Pfanne (mit Griff) mit herzoglichem Wappen und „F“. Am Rand bezeichnet „Original Schwabenland 24“. Eine schwere Stiel - Kasserolle, mit herzoglichem Coburger Wappen (Krone) und „E“. Durchmesser: 25 cm, Höhe: 14,5 cm. Eine Backform (Gugelhupf) mit im Boden tief reliefierter Coburger Herzogskrone und prominentem geschwungenem „E“, die beide nach dem Backen auf der Oberseite des Kuchens sichtbar werden. Durchmesser 16 cm, Höhe: 9 cm. Alle mit diversen Gebrauchs- und Altersspuren. Provenienz: Aus ehemals herzoglichem Besitz.
Wohl um 1900. Gobelin mit an den Rändern in floralen und geometrisierenden Mustern bestickten Motiven. Zentral auf Seide/feinem Leinen (?) gegebene Darstellung einer barocken Szenerie mit berittenen Jägern und Hunden in der Nähe eines Schlosses. Gesamt - Format ca. 85 x 65 cm (oben zusätzlich Aufhängeösen und Stab).
Votivbild einer wohl biedermeierlichen Klosterarbeit mit der Darstellung der Kreuzigung Christi, möglicherweise um 1820. Silberfond/ naive farbige Malerei auf Papier, unter Glas gerahmt, rückseitiger Holz - Deckel. Bezeichnet „Consumatum est“, ca. 20 x 13,5 cm.