Auktion vom 25.1.2020
Fayence - Gefäß mit zwei gedrehten Ohrenhenkeln, wohl 18. Jahrhundert, eventuell Frankreich. Konisches Corpus mit abgesetztem Stand, zwei gedrehte Henkel, jeweils flankiert von zwei zylindrisch aus der Wandung hervortretenden Noppen, eingezogener Mündungsrand, eventuell ehemals mit Deckel. Auf der Wandung Chinoiserien in Blau und Mangan: schau- und rückseitig jeweils die Darstellung eines Chinesen in Gartenlandschaft. Am Boden alte handschriftliche Bezeichnung „2-pièces / Nr. 1989“. Höhe: ca. 12 cm.
Großer Fayence - Walzenkrug mit Zinndeckel - Montierung und Zinnstandring, Ende 18. Jahrhundert / um 1800. Am Boden blaue Marke „f/3“, wohl Schrezheim (?). Zylindrische Wandung, weiße Zinnglasur, bemalt mit Scharffeuer - Farben in Blau, Gelb, Mangan und Grün. Darstellung eines Wanderers in gestaffelt angelegter Landschaft mit Stadtkulisse im Hintergrund, Bäumen und Hügeln. Im Zinndeckel drei Punzen mit springendem Hirsch und Initialen „ICL“. Partiell kleine Glasur - Abplatzungen, in der Wandung ein Riss. Höhe: ca. 25 cm. Aus süddeutscher Privatsammlung.
Humpen, Creussen, datiert 1664. Braunes Steinzeug, dunkelbraun glasiert, die Wandung umlaufend vier Gurtfurchen, das Mittelfeld mit rautenförmigem Kerbschnitt strukturiert und mit farbiger Emailbemalung staffiert. Am Ansatz der Wandung Schriftband in weißer Emailfarbe: „ANNA BARBARA NEFFZERIN DRINCK UND IS. GOTT NICHT VERGIS. ANNO 1664“. Das gekerbte Mittelfeld oben und unten umlaufend einfgefasst durch zwei mit Blütenbändern verzierte Wulstringe. Am Henkel aufgelegtes weibliches Maskaron. Zinndeckel - Montierung und Zinn - Standring, Höhe: ca. 21 cm, Durchmesser: ca. 17 cm.
1. Fayence, Nürnberg, 1712-1840, am Boden Malermarke „MF“. Leicht gemuldeter Teller mit Blaudekor auf kleisterblauem Grund. Im Spiegel zentral ein Früchte- und Blumenkorb mit Vogel, umgeben von floralem Dekor. Auf der Fahne Früchte - Dekor mit Blattwerk. Minimale Glasur - Fehlstellen, sonst guter Zustand. Durchmesser: ca. 25,3 cm.
2. Fayence, Nürnberg, 1712-1840, am Boden Malermarke „N“. Leicht gemuldeter Teller mit Blaudekor auf kleisterblauem Grund. Im Spiegel Früchtekorb mit zwei Vögeln, auf der Fahne in vier alternierenden Feldern florales Dekor. Partiell Glasurabplatzungen, Durchmesser: ca. 22,2 cm.
Keramik - Gruppe China, partiell glasiert und farbig und Gold staffiert, Republikzeit, erste Hälfte 20. Jahrhundert. Zwei Go - Spieler, einander gegenüber sitzend, an einer Art Stein - Tisch mit Stein - Hockern. Einer der Spieler mit erhobener Hand seinen Spielstein auf das Spielbrett setzend. Aufwändige, mit Blumenmotiven verzierte Gewänder. Höhe: ca. 15,5 cm.
Biskuit - Porzellan, sogenanntes Elfenbein - Porzellan, Bodenmarke Rosenthal / Germany, wohl um 1957, ein Schleifstrich. Sitzender weiblicher Akt mit angezogenen Beinen, die Arme um ein Knie geschlungen. Entwurf von Lore Friedrich - Gronau (1908-2002), Modell-Jahr 1947. Am Boden Monogramm „L. F. G.“ und Modellnummer: „1771“. Höhe: ca. 21,5 cm.
Große Porzellan-Figur Rosenthal, Weißporzellan, Bodenmarke Rosenthal / Germany / Kunstabteilung Selb 1949, ein Schleifstrich. Entwurf: Lore Friedrich - Gronau (1908-2002).
Auf rundem Podest stehende Figur eines weiblichen Halbaktes mit Haarband, den Kopf über die rechte Schulter zur Seite gewandt, den Körper in ein unterhalb der Brust ansetzendes Tuch gewickelt, das von der linken Hand zusammengehalten wird. Am Sockel monogrammiert „L. F. G.„. Höhe: ca. 52 cm.
Weißporzellan, teils Biskuit, teils glasiert. Bodenmarke Rosenthal, Kunstabteilung Selb, nach 1957, ein Schleifstrich.
Nachbildung der berühmten Büste der Nofretete, Gemahlin des ägyptischen Pharao Echnaton, die ursprünglich um 1353-1336 v. Chr. gefertigt wurde und 1912 ausgegraben wurde. Höhe: ca. 29 cm.
Porzellan - Reservistenkrug mit Zinndeckelmontierung. Auf dem getreppten Zinndeckel plastische Figur eines Matrosen mit Flagge. Daumenrast als Adler ausgebildet. Unterhalb der Mündung Sinnspruch „Wer treu gedient hat seine Zeit dem sei ein guter Trunk geweiht“ / Brüder stoßt die Gläser an hoch lebe der Reservemann“. Auf der Wandung farbig staffierte Szenen aus dem Soldatenleben als Marine - Soldat. Darunter umlaufender Schriftzug „Zur Erinnerung an meine Dienstzeit an Bord S.M.S. Lothringen 1905-1908“. Im Boden des Kruges Lithophanie einer Abschiedsszene, der Henkel bezeichnet „D. R. G. M. Nr. 263654“. Leichte Altersspuren, Namenszug des Reservisten berieben, Henkel leicht gelockert. Höhe: ca. 33 cm.
Milchglas - Walzenkrug mit Zinndeckel - Montierung, um 1800, auf dem Zinndeckel Besitzer-Gravur „G.F. K. / 1810“. Milchglas, kobaltblau gesprenkelt, mit Abrissnarbe am Boden. Im Zinndeckel Punze eines Vogels in Wappenschild mit Initialen „I.A.C“ wohl für I. A. Cramer / Coburg. Zylindrische Wandung mit angeschmolzenem Bandhenkel. Opak weißes Glas, blau gesprenkelt und mit gekämmten Flecken und Federmuster marmoriert. Die Wandung von außen kaum sichtbar gerissen. Höhe: ca. 19,3 cm.
Provenienz: Aus der Sammlung des Fabrikanten Fritz Holtzapfel, der 1898 die Führung der Blaufabrik in Grub bei Coburg von seinem Vater übernahm. Die Firma produzierte das lichtbeständige „Berlinerblau“, das unter anderem zur Herstellung von Tusche und Ölfarben sowie zum Färben von Stoffen, Papier und Tapeten verwendet wurde.