Auktion vom 6.7.2019
Johann Nicolaus Treu: Bamberg 1734 - 1786 Würzburg. Sohn des Malers Joseph Marquard Treu. Hofmaler unter Fürstbischof Adam Friedrich von Seinsheim in Würzburg. Aufenthalte u. a. in Rom und Paris. Historienmaler und Porträtist.
Motiv: Jakobus de Marchia (Montepandrone bei Ancona um 1400 - 1476 Neapel) als Franziskaner vor einer Ablage mit Buch und Lilienzweig stehend. In seiner linken Hand hält der Heilige einen Kelch, aus dem eine Schlange entweicht als Hinweis auf eine Szene aus seiner Vita: Jakobus hatte einen Becher mit Gift erhalten und entkam dem Anschlag auf sein Leben, weil er
aus Gehorsam zum Papst (der ihm befahl, in Ungarn das Evangelium zu verbreiten) den Becher wieder absetzte, um den Auftrag sofort auszuführen. Im Vordergrund liegend ein Bischofshut als Hinweis darauf, daß er das Amt des Erzbischofs von Mailand abgelehnt hatte, um als einfacher Mönch zu leben.
Öl auf Leinwand, ca. 142 x 93 cm, unten rechts signiert und datiert „Nicol. Treü a. 1760“. In gekehltem Holzrahmen. Altersspuren, Bereibungen, etc.; Pendant zu Katalognummer GE 4071.
Lit: Thieme/Becker Bd. 33, S. 384 f.; Die Kunstdenkmäler von Bayern, hg. v. Bayer. Landesamt f. Denkmalpflege, Bd. V, 2. Viertelband: Die Kunstdenkmäler von Oberfranken / Stadt Bamberg, Immunitäten der Bergstadt Bd. 2, Bamberg 2003, S. 211 f. Provenienz: Karmelitenkloster Bamberg.
Wohl um 1900.
Motiv: Frontal gegebenes Dreiviertel - Bildnis Christi mit weißem Umhang, die rechte Hand zum Herzen führend.
Öl auf Leinwand, unsigniert/unbezeichnet, ca. 105 x 80 cm, mit nach oben gerundetem Bogenabschluss. Breiter naturbelassener Holzrahmen, dieser mit partiellen Altersspuren, Leinwand im oberen Bereich etwas gewölbt.
Derselbe Künstler wie GE 4059. Provenienz: Karmelitenkloster Bamberg.
Triptychon, um 1900. Drei mit Motiven von Heiligen gegebene Tafeln, jeweils mit in Spruchbändern versehenen Legenden zu den Dargestellten. 1. „Hl. Theresia v. Jesu (geb. Karolina Gerhardinger, 1797 - 1879) Hl. Theresia v. Kinde Jesu“ (Theresia von Lisieux, 1873 - 1897). 2. „Hl. Albert der Große Wundertäter“ (Albertus Magnus, um 1200-1280). 3. „Hl. Bruder Konrad (von Parzham, 1818 - 1894) Hl. Judas Thaddaeus“ (Jünger Jesu).
Öl auf Holzplatten, in einzelne Rahmen eingefügt, diese als Tafeln mit Scharnieren zum Öffnen und Schließen der beiden äußeren Tafeln miteinander verbunden (jetzt durch Holzleisten fixiert). Die beiden Seitenflügel je ca. 85 x 25 cm, zentrales Feld ca. 85 x 55 cm. Gesamtformat incl. der Rahmen (diese mit drei vergoldeten Innenleisten) ca. 95 x 139 cm. Leichte Altersspuren. Provenienz: Karmelitenkloster Bamberg.
GE4075 Unbekannter italienischer (?) Meister, Die mystische Vermählung Christi mit der Heiligen Katharina
1200 Euro
Auktion vom 6.7.2019
Wohl Nord-Italien, um 1600.
Motiv: Darstellung der mystischen Vermählung Christi mit der Heiligen Katharina: Christus in den Armen seiner Mutter neigt sich nach vorne zu Katharina, die mit ihrer rechten Hand die Rechte des Jesusknaben umfasst im Sinne der Dextrarum iunctio (Zusammenlegen der rechten Hände der Brautleute nach antikem Brauch). Zur Rechten Mariens der Johannesknabe, der gleichsam als Trauzeuge die Szene begleitet. In seiner Rechten hält er ein Schriftband mit lateinischer Inschrift „..Agni...“.
Öl auf Leinwand, 36 x 46 cm, doubliert, Altersspuren. Restaurierter Zustand, erneuerter Keilrahmen.
Provenienz: Karmelitenkloster Bamberg.
GE4076 Unbekannter Künstler, Gemäldepaar Die Apostel Petrus und Paulus
500 Euro
Auktion vom 6.7.2019
Wohl um 1750.
Motive: 1. Ganzfigurige Darstellung des Apostels Petrus vor einem roten Vorhang, an einer Art Pult stehend, mit seinen Attributen zweier Schlüssel, Buch und Hahn. Der Hahn steht für die Verleugnung Christi durch Petrus. 2. Ganzfigurige Darstellung des Apostels Paulus, mit seinem linken Arm an einem Pult lehnend. In seiner Rechten hält er das Schwert.
Beide Gemälde Öl auf Leinwand, unsigniert/unbezeichnet, ca. 230 x 93 cm, Rahmen jeweils mit bogenförmiger Bildabdeckung im oberen Abschnitt. Beide Gemälde partiell doubliert (im unteren Bereich), Altersspuren, craqueliert, teils Farbfehlstellen, teils Flicken auf der Leinwand-Rückseite etc.
Lit: Die Kunstdenkmäler von Bayern, hg. v. Bayer. Landesamt f. Denkmalpflege, Bd. V, 2. Viertelband: Die Kunstdenkmäler von Oberfranken / Stadt Bamberg, Immunitäten der Bergstadt Bd. 2, Bamberg 2003, S. 211 (Abb.). Provenienz: Karmelitenkloster Bamberg.
Alfred Heller: Bamberg 1924 - 2012. Studium an den Kunstakademien in Nürnberg und in Prag. Maler, Glaskünstler, Illustrator und Keramiker, der mit seinen Werken (u. a. Glasfenster, Altarentwürfe, Tabernakel, Kruzifixe und auch zahlreiche Mosaiken) den modernen Kirchenbau insbesondere im Erzbistum Bamberg in der Nachkriegszeit wesentlich mitgeprägt hat.
Motiv: Die thronende, von Friedenstauben umschwärmte Muttergottes mit dem Jesusknaben auf dem Schoß. Dessen Arme im Segensgestus in die Höhe erhoben.
Öl auf Platte, unten links signiert und datiert „Heller 63“, ca. 130 x 84 cm, gerahmt. Kräftiges Kolorit in dominanten Rot- und Blautönen. Moderne Interpretation der Thematik in typischer akademischer Manier der 1960er Jahre.
Provenienz: Karmelitenkloster Bamberg.
19. Jahrhundert.
Motiv: Christus in rotem Gewand und blauem Umhang mit segnender rechter Hand, das Brot in der Linken haltend. Vor ihm der Kelch auf einem Tisch stehend.
Öl auf Leinwand, unsigniert/unbezeichnet, ca. 67 x 54 cm, in bronziertem Rahmen. Altersspuren, rückseitig mehrere Leinwandflicken bzw. Teildoublierung, craqueliert, Druckstellen etc. Provenienz: Karmelitenkloster Bamberg.
GE4079 Fritz Karl, Blick auf den Bamberger Dom und die Karmelitenkirche St. Theodor
150 Euro
Auktion vom 6.7.2019
Fritz Karl: Glonn 1886 - 1965 Bamberg. Deutscher Maler und Grafiker, seit 1922 in Bamberg ansässig und als Künstler tätig.
Motiv: Blick vom Altenburger Weg auf die Karmelitenkirche und den Dom in Bamberg. Im Vordergrund sommerlich grüne Wiesen inmitten der Stadt.
Öl auf Karton, unbezeichnet/unsigniert, 28 x 38 cm, in Holzrahmen. Rückseitig Nachlaßstempel „Fritz Karl“. Provenienz: Karmelitenkloster Bamberg.
Beide Gemälde wohl um 1680.
Motive: 1. Geißelung des nur mit einem Lendenschurz bekleideten Christus, an einen Pfahl gefesselt. Die vier römischen Peiniger peitschen den Wehrlosen aus. 2. Vier römische Soldaten setzen dem gefesselt vor ihnen sitzenden Christus die Dornenkrone auf.
Jeweils Öl auf Leinwand, beide ca. 175 x 110 cm, in braun-goldfarbenen Rahmen, unsigniert/unbezeichnet. Restaurierter Zustand, doubliert. Teils Altersspuren. Provenienz: Karmelitenkloster Bamberg.
Reise-Ikone in Form eines Triptychons, Russland, Bronze, partiell blau, weiß und gelbgold emailliert, 18. Jahrhundert. Die drei Flügel des Triptychons zeigen eine Deesis mit Christus als Pantokrator sowie der Gottesmutter Maria und Johannes dem Täufer zu seinen Seiten, jeweils vor floraler Ornamentik.Altkirchenslawische Tituli. Christus in seiner Linken die Heilige Schrift haltend, mit der Rechten den Segen erteilend. Maria und Johannes sind als Fürbitter der Menschheit Christus in Orantenhaltung zugewandt. Altersspuren, Emaillierung nur noch partiell vorhanden, ca. 17 x 45 cm. Provenienz: Karmelitenkloster Straubing.