Auktion vom 12.2.2011
Bronzebüste eines jungen Jakobiners, wohl Ende 19. Jahrhundert, auf runden Steinsockel montiert, wohl Reste einer Signatur am Büstenansatz. Höhe: 29,5 cm.
Bronze, bezeichnet"D. H. Chiparus" und "Bronze garanti Paris". Kopie nach D. Chiparus.
Auf rundem Sockel stehende Dame in bewegter tänzerischer Pose, in der Kleidung eines Harlekins. Höhe: 35 cm.
Sandstein, wohl 18. Jahrhundert. Antikisierender Helm mit Nasenschutz und Helmbusch, am Boden viereckig ausgenommen, wohl zur Befestigung auf einem Giebel o.ä.. Höhe: 40 cm.
Anton Lussmann (geboren in Frankfurt am Main 1864, gestorben 1928), der am Städel´schen Institut und in Berlin studierte, ist am internationalen Kunstmarkt nur selten vertreten, obgleich er in seiner Heimatstadt Frankfurt renommierte und bedeutende Werke hinterlassen hat: Nischenfiguren am Rathaus, Marmorgruppen, Grabdenkmäler und Porträtbüsten. Aus dem Jahr 1907 ist ein Tierbrunnen belegt, den Anton Lussmann für die Jugendstilstadt Darmstadt gefertigt hat. In der Literatur ist die Marmorfigur eines "badenden Mädchens" erwähnt, das mit der hier offerierten Figur identisch sein könnte. Vorliegender in Marmor gearbeiteter Akt impliziert eine Pointe, indemder Künstler einen gegenüber der Figur überdimensionierten Flußkrebs aus Bronze aus dem imaginären Wasserspiegel den Felsensockel emporkriechen lässt, auf dem seine Badende sitzt. Er hält den Moment fest, in dem das Mädchen das Tier entdeckt und mit bangem Blick nach unten die Beine anzieht,um dem Krebs auszuweichen.
Am Felsensockel rückseitig signiert und datiert "A. Lussmann fec. 1900", Höhe: 60 cm.
Lit.: Thieme/Becker Bd. 23, S. 478; Benezit Bd.8, S. 879.
Holz, geschnitzt, weiß gefaßt, fränkische Werkstatt um 1715. Stehende Figur des Heiligen Michael in bewegtem Gewand, den linken Fuß in eleganter Haltung nach vorn gesetzt. Der rechte Arm erhoben, ehemals ein Schwert haltend, in der Linken hielt der Heilige die ihm als Attribut zugeschriebene Seelenwaage. Qualitätvolle Ausführung, rückseitig gehöhlt, spätere Fassung, partiell Rißbildung, ein Finger gebrochen (vorhanden). Aus süddeutscher Privatsammlung, Höhe: 150 cm.
Rudolf Kaesbach: München 1873 - 1955. Deutscher Bildhauer. Studium an den Akademien in Paris, Brüssel und Hanau. Tätig u. a. in Berlin, hier sowie in Düsseldorf und Malmö Ausstellungen. Teils lebensgroße Marmorfiguren, Akte und antikisierende Skulpturen.
Stehende Figur eines mit Fell geschürzten Athleten, einen langen Schläger und einen Ball in Händen haltend.
Bronze, auf dem Sockel signiert "R. KAESBACH", Höhe: 50 cm.
Lit.: Benezit Bd. 7, S. 662.
Rokoko - Altar, eingestellt in Baldachin - Schrein mit zwei Flügeltüren. Holz, geschnitzt, gefaßt und teilvergoldet. Südbayern, datiert 1769. Maria - Hilf - Altar in architektonischem Aufbau. Über zwei Stufen und Mensa Predella und reich verzierte Retabel. Rocailliert gerahmtes Altarbild, in Öl auf Holz gemalt, mit Maria - Hilf - Motiv. Darunter Predella mit gemalter Darstellung der Armen Seelen im Fegefeuer, ebenfalls in rocailliert geschnitzter Kartusche. Flankiert wird die Retabel von geschweiften und reliefierten Pilastern, die über den Kapitellen einen Rundbogen tragen. Bekrönend Heilig - Geist - Taube mit zwei begleitenden Engeln vor blauem Vorhang, darüber fünf Engelsköpfe in Wolken. Auf Podesten den Pilastern vorgelagert zwei plastisch geschnitzte Erzengel, Michael mit Waage und Gabriel mit Zweig. An die Rückwand des Mittelschreins montiert finden sich die Retabel flankierend zwei weitere vollplastische Figuren, Bischofsfiguren auf Rocaillensockeln (bezeichnet S. Wolf und S. Rup.). Die Mensa flankierend stehen am Boden des Schreines zwei weitere geschnitzte Figuren, die eines Priesters und eines Franziskaners. Auf den verschließbaren Flügeltüren des Baldachin - Schreines gemalte Datierung "1769". Höhe: 89,5 cm,Breite: 56 cm.
Möglicherweise derselbe Künstler wie GE 4006, Monogrammist "AF". Um 1900.
Motiv: Frontales Bildnis eines Herrn im Anzug, der Blick streng nach vorne gerichtet.
Kohlezeichnung auf leicht bräunlichem Papier, 43 x 30,5 cm, Altersspuren, Papier teils mit Knickfalten.
Martha Heubeck: Spielberg 1912 - 2007 Trabelsdorf. Malerin von Landschaften und Städteansichten.
Motiv: Ein mit weit aufgerissenem Rachen eine imaginäre Stadt fressendes, krokodilartiges Wesen.
Mischtechnik in grünlich-blauer Farbgebung, unten rechts signiert "M. Heubeck", 65 x 85 cm, unter Glas gerahmt.
Motiv: Mondsichel - Madonna auf Erdkugel und Drachenwurm stehend, in der Rechten den Lilienstab haltend. Bewegtes Gewand, unter dem rechten Fuß die Mondsichel.
Öl auf Leinwand, rückseitig handschriftliche Bezeichnung "J. C. Derlett pinxit 1757", 88 x 58 cm, Altersspuren, gerahmt.