Auktion vom 12.9.2020
Adolf Stademann: München 1824 - 1895. Deutscher Landschaftsmaler. Land- und Genreszenen, Wintermotive mit Personenstaffage, Mondnächte. Studium in München bei Lebschée und Lotze.
Motiv: Belebte Winterszene am Rande einer Stadt mit zahlreichen Schlittschuh laufenden Personen in der diesigen Dämmerung. Rechts ein prächtiges Bürgerhaus, im Hintergrund die Silhouette der Stadt mit einem Kirchturm.
Öl auf Holz, unten links monogrammiert „St.“ (für Stademann), 16 x 19 cm, in schwarz- goldenem Rahmen der Zeit. Rückseitig auf der Holztafel Künstlernennung „Stademann“.
Leichte Altersspuren, Bereibungen.
Lit.: Thieme/Becker Bd. 31, S. 434 ; Benezit Bd. 13, S. 138 f.
Unbekannter Porträtist des späten 19./frühen 20. Jahrhunderts.
Motive: Es handelt sich bei den beiden dargestellten adligen Damen um die Tanten des Baron Eitel von Heßberg aus Betzigerode bei Bad Wildungen. Dieser hatte nach 1951 die Besitzerin von Schloß Seehof bei Bamberg geheiratet. 1. Frontal gegebenes Ganzbildnis einer Dame in blau-beige kariertem Kleid, vor einem Vorhang an einer Brüstung eines Saales stehend. Hochovaler Bildausschnitt, ca. 21 x 16,5 cm. 2. Frontales Bildnis einer stehenden Dame in weitem Rüschenkleid. Hochovaler Bildausschnitt, ca. 19 x 15,5 cm. Beide Porträts unsigniert, jeweils Pastell auf Karton, unter Glas in originalen bronzierten Rahmen der Zeit.
Oskar Mulley (1891 Klagenfurt - 1949 Garmisch-Partenkirchen): Landschafts- und Stilllebenmaler. 1909-10 Studium der Malerei in München, 1910-13 an der Wiener Akademie, bei Alois Delug und Rudolf Jettner, 1918-1934 tätig in Kufstein / Tirol, seit 1934 in Garmisch. Geprägt von dem Eindruck der Tiroler Bergwelt bildet die Gebirgslandschaft einen Schwerpunkt im Gesamtwerk Mulleys. Das Motiv des Bergmassivs gelangt häufig in Verbindung mit Architektur und Gewässer-Ansichten zur Darstellung.
Motiv: Über einen See, dessen Ufer von dichtem Schilfbewuchs geprägt ist, gleitet der Blick des Betrachters hinüber zu einer mittelalterlichen Burganlage.
Öl auf Hartfaserplatte, unten rechts signiert „Mulley“, 37 x 48 cm, in goldfarbenem, durchbrochen gearbeitetem Rahmen.
Lit.: G. Moschig, Oskar Mulley, Schwarzach 1991; Münchner Maler im 19./20. Jahrhundert, Bd. 6, hg. v. Horst Ludwig, München 1994, S. 108 -111; Benezit Bd. 10, S. 7; Thieme/Becker, Bd. 25, S. 260.
GE4084 Josef Albert Benkert, Memento - Mori - mit Zylinder und roten Blüten
250 Euro
Auktion vom 12.9.2020
Josef Albert Benkert: Kulmbach 1900 - 1960 Bamberg. Landschafts-, Industrie- und Architekturmaler sowie Grafiker. Schüler von Christian Rohlfs. Ab 1922 hielt sich der Künstler in Soest auf und gehörte dort zum "Soester Kreis" um Christian Rohlfs, dessen Schüler er war. Benkert war Mitglied der Bamberger Freimaurerloge “Zur Verbrüderung an der Regnitz”.
Motiv: Memento Mori - Motivik mit Schädel und Zylinder vor zarten roten Blüten im Bildhintergrund.
Öl auf Leinwand, oben rechts signiert, datiert und mit persönlicher Widmung „Unserem lieben Br. Joh. Bapt. Bosch in treuer Verbundenheit .... 1953 JABenkert“. “ (Anfangsbuchstaben ligiert), 50 x 65 cm, craqueliert, Altersspuren, gerahmt.
Lit.: Saur AKL Bd. 9, S. 88.
Josef Albert Benkert: Kulmbach 1900 - 1960 Bamberg. Landschafts-, Industrie- und Architekturmaler sowie Grafiker. Schüler von Christian Rohlfs. Ab 1922 hielt sich der Künstler in Soest auf und gehörte dort zum "Soester Kreis" um Christian Rohlfs, dessen Schüler er war. Benkert war Mitglied der Bamberger Freimaurerloge “ Zur Verbrüderung an der Regnitz”.
Motiv: Vier aus einem gewaltigen Felsblock in Relief herausgehauene Atlanten tragen den mächtigen steinernen Monolith über ihren Schultern.
Öl auf Leinwand, unten rechts signiert „JA Benkert“, 75 x 90 cm, craqueliert, Altersspuren, gerahmt.
Lit.: Saur AKL Bd. 9, S. 88.
GE4086 Otto Pippel, Flanierende Spaziergänger auf dem sommerlichen Markusplatz in Venedig
7500 Euro
Auktion vom 12.9.2020
Otto Pippel: Lodz 1878 - 1960 München. Landschafts-, Interieur- und Bildnismaler, tätig in Planegg bei München. Einer der großen süddeutschen Spät-Impressionisten. Pippel studierte in Straßburg, Karlsruhe und Dresden. Werkschwerpunkte bilden seine Gebirgslandschaften sowie Ballett-Szenen, Interieurs, Stillleben, Stadtveduten und Figürliches. Werke von Otto Pippel finden sich in zahlreichen deutschen Museen, beispielsweise in München, Bonn und Mainz.
Motiv: Großformatige Darstellung der Piazzetta in Venedig. Auf dem belebten Markusplatz in Venedig promenieren zahlreiche Spaziergänger in hochsommerlicher Atmosphäre. Im linken Bildfeld ist ausschnitthaft der Dogenpalast sichtbar, im Bildhintergrund die Silhouette der Kirche Santa Maria della Salute.
Öl auf Leinwand, unten rechts signiert „Otto Pippel“, ca. 80 x 100 cm, in gekehltem Rahmen (94 x 114 cm). Auf der Rahmen-Rückseite auf Etikett vom Künstler handschriftlich betitelt „Venedig Pizzetta“ (sic).
Lit.: Münchner Maler im 19. und 20 Jahrhundert Bd. 6, S. 185 - 187; Thieme/Becker, Bd. 27, S. 77.
Wohl 17. Jahrhundert.
Motiv: Die stehende Muttergottes Maria mit dem ebenfalls im Stand erhobenen Jesuskind, beide bekrönt. Maria und Jesus in schwarzen, brokatbesetzten Kleidern, die Muttergottes in ein rotes Schutzgewand gehüllt und ein Szepter in der Rechten haltend.
Öl auf Leinwand, unsigniert, doubliert, 58 x 44 cm, moderner Rahmen.
GE4088 Eugen Bracht, Schloss Bieberstein an der Bobritzsch (Sachsen)
2800 Euro
Auktion vom 12.9.2020
Eugen Felix Prosper Bracht: Morges 1842 - 1921 Berlin. Landschafts- und Tiermaler. Studium an den Akademien in Karlsruhe und Düsseldorf, später Professor in Berlin. Vom Impressionismus beeinflusst, wendete Bracht sich der Plein-Air-Malerei zu. Zahlreiche Reisen in Europa und im Orient. Vertreten in bedeutenden Museen.
Motiv: Über dichtem Uferbewuchs an der Bobritzsch, einem Nebenfluß der Mulde, erhebt sich im Hintergrund Schloß Bieberstein in Sachsen. Im Bildvordergrund der Flußlauf.
Öl auf Leinwand, unten rechts signiert „Eugen Bracht“, auf der Leinwand - Rückseite vom Künstler handschriftlich bezeichnet „1313 Flußlauf 1914“, 59 x 65 cm, originaler stuckierter Prunkrahmen (teils beschädigt). Auf dem Keilrahmen vom Künstler selbst eine durchgestrichene handschriftliche Bezeichnung „793 Morgenstimmung im Herbst Kösen 1909“.
Wir danken Herrn Dr. Großkinsky für den wichtigen Hinweis der Lokalisierung des Motivs „Schloss Bieberstein an der Bobritzsch, wo Bracht 1914 eine ganze Anzahl an Gemälden realisierte“ und die Bestätigung der Authentizität des Gemäldes. Flächig einige kleinere Farbfehlstellen.
Lit.: M. Großkinsky (Hrsg.): Eugen Bracht 1842-1921. Museum Giersch, Frankfurt/M. 2005; Ders. (Hrsg.): Eugen Bracht 1842-1921. Landschaftsmaler im wilhelminischen Kaiserreich. Mathildenhöhe, Darmstadt 1992; Thieme/Becker Bd. 3, S. 502; Benezit Bd. 2, S. 716, M. Osborn, Eugen Bracht, Bielefeld/Leipzig 1909; ders., Eugen Bracht, o.J., o.O. (Velhagen & Klasings Volksbücher Nr. 9).
Zehn elegante Silberteller, leicht gemuldet, mit glatter Wandung, die ansteigende, gekehlte Fahne umzogen von einem Kordelfries. Punzierung mit Pächterstempel für Paris 1782-1789, Meisterpunze, wohl für Antoine Brigal (Meister 1746, erwähnt bis 1791; vgl. Rosenberg, Bd. IV., Nr. 6686), Jahresbuchstabe 1786 sowie Tremulierstrich und weitere Punzen, unter anderem „ I / GALA“ im Oval. Insgesamt guter Zustand, partiell Kratzspuren, vereinzelt minimale Kerben.Durchmesser: ca. 24 cm. Gesamtgewicht: ca. 4.015 g.
Wohl um 1800. Punziert, Stadtmarke mit Wappenschild schwer lesbar, Meistermarke: „SS(?)F“ in Herzform. Teilvergoldete Silber - Streukelle, die tief gemuldete Laffe vergoldet und floral durchbrochen gearbeitet. Rundovaler Griff mit leichtem Mittelgrat. Länge: ca. 22,5 cm, Gewicht: ca. 70 g.