Auktion vom 12.9.2020
Seltenes Tanzkarten - Medailllon mit Karabiner - Kette und Stifthalterung für kleinen Bleistift an der Kette. Ovales, scharniertes Medaillon, Metall, goldfarben, schauseitig Email-Malerei einer Justitia, rückseitig gravierte Initialen „IB“. Innen eingefügtes (ehemals eingeklebtes), ovales Büchlein mit den Seiten der Ball - Abfolge. Einteilung in zwei Teile: „Vor der Ruhe (Pause) / Nach der Ruhe“. Pro Tanz eine Seite, vorgesehen zum Eintrag des jeweiligen Tanzpartners für diesen Tanz. Die Tänze: „Ouvertüre“, „1. Walzer“, „1. Polka francaise“, „1. Quadrille“, „2. Walzer“, „1. Polka Mazur“, „2. Quadrille“, „3. Walzer: Frauenwürde / den hohen Patronessen gewidmet“..... Die Besitzerin des Medaillons blieb bei diesem Ball leider ohne Tanzpartner, zumindest findet sich kein Eintrag. Höhe: ca. 5,5 cm.
Figürliche Tischuhr als Sonnenwagen mit Apoll, um 1900. Werk signiert „Lenzkirch AGU“, Werknummer „807429 1 Million“. Bronze, feuervergoldet. Darstellung eines von einem Pferd gezogenen und von Apoll gelenkten Sonnenwagens, dessen Corpus von dem Trommelgehäuse der Uhr gebildet wird. In der Mythologie steht der Sonnenwagen für den Lauf der Sonne von Ost nach West, den Zeitlauf. Insofern treffliche Motivik für die Uhr als Zeitmesser. Emailzifferblatt (mit nur minimalen Kratzspuren), arabischer Stundenindex, ein Aufzug bei ,6’. Original Lenzkirch - Aufzugsschlüssel vorhanden. Minimale Kratzspuren am Zifferblatt, Werk wohl überholungsbedürftig. Höhe: ca. 22 cm, Breite: ca. 18 cm.
Max Heilmaier (1869-1923), Bildhauer, Studium an der Akademie der Bildenden Künste in München. Eines seiner bekanntesten Werke, das er zusammen mit Heinrich Düll und Georg Pezold Ende der 1890er Jahre verwirklichte, ist der Münchner Friedensengel. Seit 1907 war Heilmaier Professor an der Kunstgewerbeschule in Nürnberg. (Benezit, Bd. 6, S. 860).
Vorliegend: Kamin- oder Kommodenuhr der Uhrenfabrik Lenzkirch, in der Gestaltung den Lauf der Zeit, die Vergänglichkeit von Gegenwart und Zukunft im Unterschied zur Beständigkeit der Vergangenheit thematisierend. Holzgehäuse, die Schauseite als dunkel patiniertes Bronzerelief gearbeitet. Unterhalb des Zifferblattes folgende Verse:
„DREIFACH IST DER / SCHRITT DER ZEIT: / ZÖGERND / KOMMT DIE / ZUKUNFT HERGEZOGEN / PFEILSCHNELL IST / DAS JETZT ENTFLOGEN / EWIG STILL STEHT DIE VERGANGENHEIT.“ Das Zifferblatt umrahmend drei dreiviertelplastische allegorische Darstellungen. Im rechten Bildfeld eine sich vorsichtig herantastende Frau als Allegorie der Zukunft. Oben ein Löwe mit Pfeil für die schnell vorbeijagende Gegenwart und links eine alt-ägyptische Figur als Allegorie der ewig bleibenden Vergangenheit. Das Werk der Uhr signiert „Lenzkirch AUG / 1Million“ Nr. „516422“. Schlag auf Tonfeder, Pendel und Schlüssel vorhanden. Werk nicht geprüft. Auf der abschraubbaren Gehäuse - Rückwand handschriftliche Widmung zum Hochzeitstag sowie aus einer Zeitung ausgeschnittene Todesanzeige Max Heilmaiers. Partiell geringe Altersspuren, eine Fußleiste seitlich fehlt, minimaler Ausbruch am unteren Rand der Rückwand. Maße: ca. 50,5 x 43 cm. Provenienz: Aus Nürnberger Privatsammlung.
Schmuck - Garnitur, bestehend aus einem Armreif, Ohrsteckern und einem Ring. 585er Rosé - Gold mit qualitätvollen, großen Turmalinen (Verdelith, laut Gutachten gesamt ca. 75 ct). Diese facettiert, im Treppenschliff, bei Ring und Armreif jeweils flankiert von Brillanten. Die Brillanten laut Gutachten gesamt ca. 0,7 ct, weiß, vvs/lupenrein-vs). Reizvolle farbliche Zusammenstellung, partiell kleine Kratzspuren, Durchmesser des Armreifs ca. 6,5 cm, Ohrstecker: ca. 1,7 x 1,5 cm, Ringgröße: 58. Gesamtgewicht: ca. 87 g. Ein gemmologisches Gutachten liegt bei.
Brosche aus 585er Gelbgold, schauseitig ein zentraler, quadratischer Amethyst, flankiert von jeweils drei reihig angeordneten Diamanten auf Platin (?). Länge: ca. 6,5 cm, Gewicht: ca. 4,9 g. Im originalen Etui, Futteral bezeichnet: „Julius Casper / Achat- und Bijouteriewaren / IDAR / zur Saison / Bad Friedrichroda“.
Wohl Hermann Friedrich Bauer GmbH & Co KG, Goldene Damenarmbanduhr (585er GG) mit Brillantbesatz. Zifferblatt mit römischen Ziffern und Kleiner Sekunde. Jeweils sechs kleine Diamanten das Zifferblatt an den Schmalseiten akzentuierend, die Schultern besetzt mit je drei Brillanten. Elastisch gearbeitetes Armband mit Sicherheitskettchen. Das Gehäuse rückseitig bezeichnet mit Feingehaltsangabe, Krone sowie Herstellerinitiale „B&Co (?)“, Das Armband bezeichnet „Orba“ mit Feingehaltsangabe 14 ct.
Die Firma Hermann Friedrich Bauer (gegr. 1924 in Pforzheim) fertigt zunächst Uhrgehäuse und Uhr - Ansatzbänder, erweitert aufgrund des Erfolges um Uhrwerke und montiert Armbanduhren. Die Marke „ORBA“ ist der Firma H. F. Bauer zuzuordnen. Gesamtgewicht ca. 23 g.
375er Gelbgoldschiene, gestempelt „BCI“ für Bernhard Conradt Idar - Oberstein. Ringkopf mit ovalem Cabochon, wohl Jade. Ringgröße: ca. 56/57, Gesamtgewicht: ca. 5,9 g.
UNOAERRE / Arezzo / Italien, gegründet 1926, eingetragene Marke seit 1934. 750er Goldschiene mit Herstellermarke und Feingehaltsstempel. Der Ringkopf mit zentralem Türkis - Cabochon, umkränzt von passiger Gold - Bordüre und schraffiert gravierten Schultern. Ringgröße: ca. 52, Gewicht: ca. 6,9 g.
Art - déco - Ring, 585er Goldschiene, die Schultern mit Auflagen dekoriert. Oktogonale Ringplatte, mittig eine Rosette mit zentralem Altschliff - Diamant, entouriert von zwölf kleinen Rubinen. Ringgröße: ca. 52/53, Gewicht: ca. 5,6 g.
Wohl Russland, um 1900, Roségold - Schiene gestempelt mit Feingehaltsangabe „56“. Navettförmige Schauseite vermutlich Platin, besetzt mit einem kornblumenblauen Saphir und Diamanten. Länge der Schauseite: ca. 2,3 cm, Ringgröße: ca. 53, Gewicht: ca. 4,07 g.