Auktion vom 12.9.2020
Alfred Heller: Bamberg 1924 - 2012. Studium an den Kunstakademien in Nürnberg und in Prag. Maler, Glaskünstler, Illustrator und Keramiker, der mit seinen Werken (u. a. Glasfenster, Altarentwürfe, Tabernakel, Kruzifixe und auch zahlreiche Mosaiken) den modernen Kirchenbau insbesondere im Erzbistum Bamberg in der Nachkriegszeit wesentlich mitgeprägt hat.
Motiv: Kopfstudie einer Bäuerin in engem Kontakt zu einer neben ihr stehenden Kuh, deren Kopf sie mit der rechten Hand umfasst.
Öl auf gepressten und zu einer unebenen Platte verklebten Holzspänen. Oben links signiert „Heller“, 33 x 41 cm, in Natur - Holzleiste gerahmt.
Gustav Prucha: Wien 1875 - 1952. Österreichischer Genremaler, insbesondere Winterlandschaften und Pferdekutschen, auch Blumenmärkte, Städteansichten, Trinkgelage, bäuerliche Motive. Studium an den Kunstakademien in Wien und in Prag, u.a. bei Hörwarter. Zahlreiche Studienaufenthalte in Osteuropa.
Motiv: Winterliche Fahrt einer Troika in verschneiter Landschaft. Sechs Personen genießen die wilde Fahrt in der vom Abendrot geprägten Landschaft. Im Hintergrund ein Dorf.
Öl auf Leinwand, unten links signiert „G. Prucha“ (G Und P in Ligatur), 70 x 100 cm, in prachtvollem durchbrochen gearbeitetem Rahmen (90 x 120 cm).
Lit.: Thieme/Becker Bd. 27, S. 430; Benezit Bd. 11, S. 279.
Hermann Ritter: Dresden 1879 - 1927 München. Radierer und Maler von romantisierenden Landschaften, Putten, Marinemotiven, Figuren etc. Studium an der Münchner Kunstakademie, später in Bad Kissingen ansässig.
Motiv: Inmitten einer sommerlich blühenden Wiese eine Frau in weißem Kleid beim Binden eines Kranzes aus blauen Blüten. Neben ihr zwei geflügelte Putten unter blauem Himmel in weiter Landschaft, durch die sich ein Bach schlängelt.
Aquarell/Gouache auf Papier, auf dem Blatt zweifach signiert „H. Ritter“, einmal mit Ortsbezeichnung „München“. Ca. 54 x 44 cm, unter Glas gerahmt. Leichte Altersspuren.
Hermann Ritter: Dresden 1879 - 1927 München. Radierer und Maler von romantisierenden Landschaften, Putten, Marinemotiven, Figuren etc. Studium an der Münchner Kunstakademie, später in Bad Kissingen ansässig.
Motiv: Sommerliches dörfliches Idyll mit einem Bauernpaar, das mit seinem Sohn auf die Häuser zustrebt. Im Hintergrund weite Wald- und Wiesenlandschaft unter blauem Himmel.
Gouache auf Papier, unten rechts signiert „H. Ritter“, ca. 48 x 66 cm, unter Glas in biedermeierlichem Rahmen. Altersspuren, Bereibungen, Verschmutzungsspuren.
GE4075 Monogrammist „ML“,Gemäldepaar mit voralpinen Landschaftsmotiven
200 Euro
Auktion vom 12.9.2020
Nicht identifizierter akademischer Künstler der Münchner Schule, um 1880.
Motive: 1. Heuernte im Voralpenland: Bauersleute beladen einen von einem Pferde - Zweispänner gezogenen Karren. Rechts die Dorfkirche hinter Bäumen, im linken Bildfeld Gebirgszüge. 2. Ein Kutscher rastet vor einem ländlichen Gasthaus mit seinem Pferdegespann. Eine Frau bringt ihm die Mahlzeit zum Karren. Im Hintergrund alpines Vorgebirge.
Beide Öl auf Leinwand, unten jeweils monogrammiert „ML“, je ca. 27 x 39 cm, in originalen bronzierten Rahmen. Altersspuren, craqueliert,fleckig, reinigungsbedürftig.
I.Bofferding: Nicht identifizierter Künstler der Münchner Schule.
Motiv: In einer bäuerlichen Stube wärmt sich ein Mann mit Umhang und Hängetasche die Hände über der Glut des Herdes. Eine junge Frau sitzt nachdenklich ihm gegenüber, über ihr zum Trocknen gehängte Wäschestücke.
Öl auf Leinwand, unten rechts signiert, datiert und ortsbezeichnet „Bofferding 1889 München“, 56 x 46 cm, in schwarzem Rahmen. Leichte Altersspuren, craqueliert.
GE4077 Hans Waltenberger, Der Pavillon im Rosengarten der Bamberger Neuen Residenz
200 Euro
Auktion vom 12.9.2020
Hans Waltenberger: München 1883 - 1960 Bamberg. Maler und Grafiker. Motive sind Landschaften und Städteansichten, Stilleben. Studium an der Münchner Kunstgewerbeschule.
Motiv: In kräftiger roter Blüte stehende Beete im Rosengarten der Neuen Residenz in Bamberg. Zentral im Bildfeld neben einem in üppigem Grün stehenden Baum der barocke Pavillon des Rosengartens.
Öl auf Platte, unsigniert, 53 x 61 cm, goldfarbener, durchbrochen gearbeiteter Rahmen. Nach Auskunft des Einlieferers stammt das Gemälde von der Hand Hans Waltenbergers, von dem es direkt erworben wurde.
Bernhard Mühlig: Eibenstock 1829 - 1910 Dresden. Landschafts-, Genre- und Tiermaler. Studium an der Dresdener Kunstakademie, seit 1852 zahlreiche Ausstellungen in Dresden. 1853 beauftrage Hermann Wilhelm von Witzleben den Maler, die schönsten Motive während einer gemeinsamen Wanderung durch Böhmen auf kleinen Bildern festzuhalten
Motiv: Eine in einem sonnenbeschienenen Wald an einer Malerstaffelei sitzende Malerin.
Öl auf Holz, unten links signiert „B. Mühlig“, ca. 15 x 21 cm, gerahmt. Rückseitig auf Etikett Künstlerdaten, auf gesondertem Etikett in Maschinenschrift die Bezeichnung „Heckelchen an der Staffelei“.
Lit.: Thieme/Becker Bd. 25, S. 214.
GE4079 Polidoro Da Lanciano (Veneziano) attr., Die Muttergottes mit dem Jesuskind und dem Johannesknaben
2400 Euro
Auktion vom 12.9.2020
Polidoro da Lanciano (gen. auch Veneziano): Venedig 1515 - 1565. Polidoro thematisiert vorwiegend religiöse Motive und biblische Szenen, auch in Anlehnung an Tizian. Vertreten u. a. in Sammlungen in Dresden, Budapest, Venedig und Edinburg.
Motiv: Die in ein rotes Gewand gekleidete, sitzende Muttergottes Maria hält das Jesuskind in ihren Armen, Dieser greift nach einem Apfel, der ihm von Johannesknaben gereicht wird.
Öl auf Holz, ca. 50 x 40 cm, unter Glas gerahmt. Rückseitig auf das Holz geleimt zwei Expertisen von Pierre M. Blanc / Paris in französischer Sprache sowie in italienischer Übersetzung. Blanc schreibt das Gemälde unzweifelhaft Polidoro Veneziano zu. Stilistische Vergleiche, insbesondere in der Darstellung des Jesusknaben, lassen diese Attributierung als authentisch erscheinen. Fachmännisch restaurierter Zustand. Beigelegt ausführlicher Restaurierungs - Befund mit Foto - Belegen aus dem Jahr 2003. Das Gemälde weist zahlreiche Übermalungen auf.
Lit.: Thieme/Becker Bd. 27, S. 206 f.; Benezit Bd. 8, S. 262.
GE4080 Edward Harrison Compton, Seenlandschaft in herbstlicher Stimmung
180 Euro
Auktion vom 12.9.2020
Edward Harrison Compton wurde am 11. Oktober 1881 in Feldafing am Starnberger See geboren (hier verstorben am 6. März 1960). Sein Vater Edward Theodore Compton, aus England stammend und ebenfalls Landschaftsmaler, war gleichzeitig Lehrer seines begabten Sohnes, der u. a. in London die Central School of Arts and Crafts besuchte. Nach der Rückkehr nach Bayern bereiste der junge Edward Tirol, Oberitalien, Deutschland und erneut England. Die Begeisterung für die Welt der Alpen zeigt sich schon früh in seinen streng naturalistisch gestalteten Hochgebirgsdarstellungen und Städteansichten. Die bayerischen und oberitalienischen Landschaften bilden den Schwerpunkt der Malerei Comptons, dessen Werke bereits in frühen Jahren u. a. in München, in der Royal Academy in London sowie in Berlin ausgestellt wurden.
Motiv: In frühherbstlicher Stimmung liegender See in voralpiner Landschaft. Im Bildvordergrund vereinzelt stehende Bäume, im flachen Ufer des Sees dichter Schilfbewuchs.
Aquarell, unten links signiert und datiert „E. Harrison Compton 1946“ (Jahreszahl unsicher), ca. 25 x 40 cm (Sichtfeld unter Passepartout), unter Glas gerahmt.
Literatur: Thieme/Becker Bd. 7, S. 284 f.; Benezit Bd. 3, S. 818.