Auktion vom 25.1.2020

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Zwei Pendants von Miniatur - Gemälden, wohl 18. Jahrhundert.

Motive: 1. Drei in einem Gastraum Pfeife rauchende Herren, an einem Tisch sitzend bzw. neben einem Holzfass stehend. 2. Drei zechende und Pfeife rauchende Herren, neben einem Holzfass sitzend.

Jeweils Öl auf Zinkplättchen, unsigniert/unbezeichnet, je ca. 7 x 9,5 cm, in schwarzen Rahmen. Feine Ausführungen in detailreicher Motivik.

Möglicherweise Umkreis Johann Heinrich Christian Franke (Havelberg 1738 - 1792 Berlin, u. a. Porträtist des Preußenkönigs).

Motiv: Friedrich der Große (II.), König von Preußen in fortgeschrittenem Alter. Kniestück stehend nach links, die Linke auf die Hüfte gestützt und den Blick zum Betrachter gerichtet. In der Rechten den Marschallstab haltend, vor sich auf einem Mauervorsprung Helm und Hermelinmantel. Friedrich trägt den Dreispitz sowie über dem Rock Stern und Band des Schwarzen Adlerordens. Im Landschafts - Hintergrund Schlachtengeschehen mit Kavallerie und einer Kanone.

Öl auf Leinwand, unsigniert/unbezeichnet, ca. 140 x 110 cm. Das Gemälde dürfte wohl nach dem Siebenjährigen Krieg (1756-63) entstanden sein, wie die Physiognomie erkennen lässt, die Friedrich in reiferen Jahren zeigt und die Einflüsse des in den 1760er Jahren entstandenen Porträts Friedrichs, mit dem Dreispitz grüßend, von Johann Heinrich Christian Franke zeigt. Die Komposition mit Hermelin und mittelalterlichem Helm sowie das Schlachtengeschehen im Hintergrund verweisen auf Gemälde der Zeit.

Provenienz: Das Gemälde befand sich seit mehreren Jahrzehnten in gerolltem und ungerahmten Zustand in süddeutschem Privatbesitz. Nach Angaben der Einlieferer- Familie wurde das Gemälde von den Großeltern während der letzten Tage des 2. Weltkrieges aus deren brennendem Privathaus in Berlin gerettet. Es weist deutliche Altersspuren auf: partiell Farbfehlstellen, Bereibungen, Wellenbildung der Leinwand etc.; mit rezentem Keilrahmen und neuer Randdoublierung.

Wir danken Herrn Prof. Dr. Börsch-Supan (Berlin) sehr herzlich für richtungsweisende motivgeschichtliche Hinweise.

Friedrich Wilhelm Hirt: Frankfurt/Main 1721 - 1772. Landschafts-, Figuren- und Tiermaler, durchkomponierte Naturschilderungen. Seit 1757 Hofmaler des Herzogs Anton Ulrich von Sachsen - Meiningen. Hirt zählte zum Kreis der „Goethe - Maler“, die im Frankfurter Goethe-Haus wirkten. Vertreten in zahlreichen Museen, u. a. in Frankfurt, Mainz, Würzburg, Meiningen und Bamberg.

Motive: 1. Ein Hirte treibt seine Herde von Kühen über eine steinerne Brücke an einen Fluss. Im Bildvordergrund eine Kuhhirtin mit zwei Tieren im seichten Wasser eines kleinen Flusses. In der idyllischen, von kräftigen Bäumen geprägten Ideallandschaft im Hintergrund eine Burganlage. Unten links (im Baumstamm) signiert „W. F. Hirt“. 2. Eine nahe an einem Waldsee grasende und rastende Herde von Kühen. Der Hirte spielt angeregt mit seinem Hund am Wasser.

Öl auf Leinwand, beide doubliert, jeweils ca. 43 x 60 cm, craqueliert, stilvolle vergoldete Stuckrahmen (teils beschädigt).

Lit.: Thieme/Becker Bd. 17, S. 143 f.; Benezit Bd. 7, S. 71.

GE4071 Moritz Erdmann, Der Rhein bei Boppard

120 Euro

Auktion vom 25.1.2020

Heinrich Eduard Moritz Erdmann: Arneburg 1845 - 1919 München. Studium an der Berliner Kunstakademie. Maler von Landschaften, Städteansichten, ländlichen Motiven, Genreszenen etc. Zahlreiche Studienreisen in Europa und in den Orient. Ausstellungen u. a. im Münchner Glaspalast und an der Berliner Akademie.

Motiv: Blick vom Rhein auf die Uferpromenade von Boppard. Auf der gegenüber liegenden Seite des Rheins schneebedeckte Hügelketten.

Öl auf Leinwand, auf Karton aufgebracht, unten links signiert „Erdmann“ (undeutlich), 17,5 x 28 cm, unter Glas gerahmt. Rückseitig Nachlass - Stempel Moritz Erdmann und Gemälde - Bezeichnung „Rhein bei Boppard“. Auf Etikett handschriftlich die Ziffer „167“.

Lit.: Thieme/Becker Bd.10, S. 592; Benezit Bd. 5, S. 152 f.; Das geistige Deutschland Bd. 1, 1898, S. 162.

GE4072 Gyula Köver, Waldlandschaft mit See

250 Euro

Auktion vom 25.1.2020

Gyula Köver: Budapest 1883 - ?. Ungarischer Maler von Landschaften, weiblichen Akten, Bildnissen Stillleben.

Motiv: Teichlandschaft inmitten eines dichten Laubwaldes.

Öl auf Leinwand, unten links signiert „Köver Gyula“, 40 x 50 cm, in ausladendem stuckiertem Rahmen. Partiell Farbfehlstellen.

Gyula Köver: Budapest 1883 - ?. Ungarischer Maler von Landschaften, weiblichen Akten, Bildnissen, Stillleben.

Motiv: Seitlich gegebenes Halbbildnis einer jungen Frau, einen Keramik - Henkelkrug in Händen haltend.

Öl auf Leinwand, unten links signiert „Köver Gyula“, 60 x 50 cm, gerahmt. Leichte Bereibungen.

Hans Liska: Wien 1907 - 1983 Scheßlitz/Bamberg. Maler, Zeichner und Illustrator. Studium an der Wiener und der Münchner Kunstgewerbeschule. Kriegsskizzenbücher, Städteansichten, Tanzdarstellungen u. a.

Vorliegend: Aquarellierte Architekturskizze einer Stadtansicht mit einem Bus vor Gebäuden. Im Vordergrund angedeutete Personen. Unten von fremder Hand bezeichnet “Skizze von Liska (Salzburg Festspiele ?), 1960 oder 61“, 54 x 43 cm. Beigegeben ein von Hans Liska beschriebener Bogen festen roten Papiers mit dem Text: „Überreicht anläßlich einer total erfolglosen Betriebsprüfung, bei der nur das Finanzamt noch etwas herauszahlen mußte. Herzlichst im Namen meiner gesamten Familie Dein alter total verpinselter Hans Liska“. Datiert am „21. III. 1960“, mit nochmaliger Signatur „Liska“.

19. Jahrhundert.

Motiv: Seitlich gegebenes Halbporträt eines uniformierten Herrn.

Öl auf Leinwand, unsigniert/unbezeichnet, 47 x 36 cm, doubliert, in teilvergoldetem neuzeitlichem Rahmen. Leichte Altersspuren, teils craqueliert.

M. Dortschy: Maler der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Motive sind insbesondere alpine Landschaften mit Gebirgsflüssen, dörfliche Motive etc.

Motiv: Vor der Kulisse der alpinen Bergwelt ein von gewaltigen Monolithen geprägter Gebirgsfluss. An beiden Flussufern in kräftigem Grün stehende Bäume im Hochsommer, am linken Ufer ein rastendes Paar.

Öl auf Leinwand, unten mittig signiert M. Dortschy“, 55 x 45 cm, in prachtvollem goldfarbenem Prunkrahmen mit Ranken - und Blütendekor (76 x 66 cm).

GE4077 Wilhelm Kohlhoff, Zwei Aquarelle

350 Euro

Auktion vom 25.1.2020

Wilhelm Kohlhoff: Berlin 1893 - 1971 Schweinfurt. Bedeutender und vielseitiger Maler von Porträts, Landschaften,Tierbildern, Genreszenen und Stillleben. Grafiker und Porzellanmaler. Ausstellungen der Berliner Sezession, zahlreiche Auslandsaufenthalte und Ausstellungen. Unter dem Einfluss Corinths expressive Darstellungen, aber auch impressionistischen Strömungen verpflichtet.

Motive: 1. Schweinfurt, auf der „Maxbrücke 1956. Heimkehr vom Volksfest auf dem Bleichrasen Schweinfurt“. Mehrere beschwingte Personen promenieren auf der Brücke.

Aquarell, unten rechts von Hand signiert „Kohlhoff“, ca. 40 x 55 cm (Sichtfeld unter Passepartout), unter Glas gerahmt.

2. Skizzenhafte Darstellung von fünf Personen in Verkleidung bzw. mit Masken.

Aquarell in Brauntonalität, unten rechts signiert und datiert „Kohlhoff 48“, ca. 19 x 27 cm (Sichtfeld unter Passepartout), unter Glas gerahmt.

Lit.: Susanne Keßling, Wilhelm Kohlhoff, Ausstellungskatalog und Werkverzeichnis, Schweinfurt 1993; Benezit Bd. 7, S. 911. Vgl. auch www.WilhelmKohlhoff.de.

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