Porzellan
Seltene sog. Kabarett-Platte Meissen, unterglaur blaue Schwertermarke Meissen, zweite Hälfte 20. Jahrhundert, erste Wahl. Auf einer runden, drehbaren Messing-Platte arrangiert mittig eine runde, flache Steilwandschale, umgeben von fünf weiteren flachen Steilwandschalen, diese jeweils kreissegmentförmig. Polychromes Sreublütendekor mit Gold-Staffage. Am Rand der Messingplatte fünf Knäufe als Handhaben zum Drehen der Platte, davon einer gelockert, einer durch Schraube ergänzt. Durchmesser: ca. 40 cm.
Tierplastik Marabu Meissen, entworfen von Paul Walther 1906, vorliegende Ausführung aus der Zeit 1924-1934, erste Wahl. Am Boden unterglasur blaue Punkt-Schwerter sowie Ritzziffer „W. 149“, Pressziffer „49“ und in Grau aufglasur Ziffer „8“. Höhe: ca. 22 cm.
Unterglasur blaue Schwertermarke Meissen 1924-1934, Pfeiffer-Zeit, erste Wahl. Schreitender Eisbär, Weißporzellan, sparsam naturalistisch staffiert. Entwurf: Otto Jarl (1856-1915) aus dem Jahr 1903. Höhe: ca. 11 cm.
Gärtnerkind Meissen, blaue Knaufschwertermarke Meissen, erste Wahl, um 1850/60. Mädchen mit Traubenranke, auf quadratischem Sockel stehend, farbig und gold staffiert. Modell von Michel Victor Acier 1778, Modell-Nummer: „G7“.
Höhe: ca. 10 cm.
„Kind mit Bilderbuch“, am Boden unterglasur blaue Schwertermarke Meissen, erste Wahl, zweite Hälfte 20. Jahrhundert. Sitzendes Kind, über ein auf seinen Beinen liegendes Bilderbuch mit Szenen aus dem Struwwelpeter gebeugt. Polychrom staffiert. Nach einem Entwurf des Meissener Modelleurs Konrad Hentschel (1872-1907), Modelljahr 1904/1905. Modellnummer „73354“, weiterhin Ritzmarke und rote Pinselnummer „2828“. Höhe: ca. 11 cm.
Großer Papagei, grüne Bodenmarke Nymphenburg sowie Blindstempel - Marke 1900-1920. Pressziffern „180“ und „8“, Pinselnummern „L/12“ und“16“. Auf einem Baumstumpf mit reliefiertem Blatt - Dekor sitzender Papagei mit bunt staffiertem Gefieder in Lachsrot, Grün und Blau, den Kopf nach links zur Seite gewandt. Nach einem Nymphenburger Modell des 18. Jahrhunderts. Das Gefieder und die Augen des exotischen Vogels wirken bewusst artifiziell überzeichnet. Vgl. den Ausstellungskatalog „Nymphenburger Moderne“, 1997, S. 78 und 453, Kat. Nr. 76 und 180. Höhe: ca. 36 cm.
Mädchen mit Wickelkind Meissen, Variante mit Flügeln, wohl 20. Jahrhundert. Aus einer Serie der verkleideten Amoretten, am Boden unterglasur blaue Schwertermarke Meissen, erste Wahl, schwarze Pinselnummer „26“, Ritzziffer „137“ „G“ (?). Keine Beschädigungen aufgefallen, Höhe: ca. 12 cm.
Service Wien für sechs Personen, Empire - Form, Bindenschildmarke, Ende 18. / Anfang 19. Jahrhundert. Attraktive Form mit polychromer Blumen - Bukett- und Streublüten - Malerei sowie Goldstaffage. Die Henkelansätze und Ausgüsse mit Gesichtern reliefiert. B estand: Kaffeekanne (H: ca. 29,5 cm), Teekanne (H: ca. 17,5 cm), zwei Zucker - Deckeldosen (H: ca. 16 cm), Milchgießer (H: ca. 16,5 cm), sieben Tassen (H: ca. 10,7 cm), zehn Untertassen (Durchm.: ca. 14 cm), 13 Teller (Durchm.: ca. 19,8 cm). Henkel der Kaffeekanne beschädigt (s. Foto), ein Henkel einer Tasse geklebt, ein weiterer Henkel mit feinem Riss.
Fayence - Walzenkrug mit Zinndeckel - Montierung und Zinn - Standring, 18. Jahrhundert. Rötlicher Scherben, die Wandung umlaufend Malerei in Scharffeuer - Farben auf gräulicher Glasur. Reiche Bemalung mit der Darstellung einer Bäuerin, Schaf und Knaben zwischen Bäumen. Rahmend braune Dreifachlinien. Godronierter Zinndeckel mit Kugeldrücker, auf dem Deckel Besitzer - Initialen „R.Z.“ und Datierung „1752“, im Deckel drei Zinnpunzen (Meisterpunze Lamm mit Initialen „IGG“). Partiell leicht berieben, kleine Glasurabplatzungen am Mündungsrand. Höhe: ca. 24,5 cm.
Porzellan - Bildplatte, unten rechts datiert 1849 und signiert „D. Brüll“. Dieser als Porzellanmaler tätig um 1845/55 in München. Nachweisbar in von ihm geschalteten Anzeigen, in denen Brüll für seine Porzellanmalerei wirbt (siehe Münchner Bote für Stadt und Land, Nr. 36, 12. Dezember 1852 und Münchner Bote, Nr. 40, 17. Dezember 1852) sowie in einer Bekanntmachung des Münchener Tages - Anzeigers, Nr. 320, vom 15. November 1852, in der der Münchner Kunstverein eine Ausstellung im Hofgarten ankündigt mit Auflistung ausgestellter Werke, u. a. zwei Porzellangemälde von D. Brüll („Knaben nach Murillo“ und „Alpenmädchen nach Ruben (sic)“ ).
Sehr fein gemalte Darstellung eines Liebespaares im Stil der Renaissance, an einem Baum lagernd. Der Jüngling mit Schwert und Schild, seine Geliebte an seine Schulter gelehnt. Beide den Blick auf das Schild gerichtet, in dem sich die Antlitze des Paares spiegeln. Möglicherweise Kopie nach einem Gemälde - Vorbild. Die Szene zur Hervorhebung von einem goldenen Segmentbogen - Giebel gerahmt, dieser mit zart radiertem Rankenwerk. Auf der Porzellanplatte rückseitig geritzte Bezeichnung „B pt“, wohl für ,Brüll pinxit’. Ca. 15,5 x 13 cm.