Skulpturen
Wohl Spätrenaissance /Manierismus. In Marmor gearbeitetes Reliefbildnis eines römischen Kaisers. Brustbildnis im Profil nach rechts, appliziert auf eine hochovale schwarze Steinplatte, eventuell Serpentin. Unterhalb der Büste auf der Platte der Titulus „AUGUS : D. FIL:“. Die Darstellung ist an das Bildnis römischer Kaiser auf Münzen angelehnt. Die Gesichtszüge, die Haartracht und die Halsmuskulatur qualitätvoll herausgearbeitet. Höhe des Bildnisses: ca. 12,5 cm, Gesamthöhe der Steinplatte: ca. 19,5 cm, Rahmen ergänzt.
Figur des Evangelisten Johannes. Holz, vollrund geschnitzt, farbig und gold gefasst, um 1700. Auf einer runden Plinthe stehende Figur des jugendlich gegebenen Johannes mit gelocktem Haar. In der Rechten hält der Heilige das Evangelium, in der Linken den Kelch, aus dem das Gift in Form einer Schlange entweicht. In bewegter Schrittstellung gegebene, qualitätvolle Heiligen-Skulptur mit dramatisch drapiertem Faltenwurf der Gewänder. Restaurierter Zustand, Fassung erneuert. Höhe: ca. 80 cm. Johannes, der Verfasser der Apokalypse, und Bruder des Jakobus des Älteren, war neben Petrus der engste Vertraute Jesu. Provenienz: Karmelitenkloster Straubing.
Altarengel, 18. Jahrhundert, vollplastisch geschnitzt, wohl originale Fassung. Vermutlich ehemals im Zusammenhang eines Altars gearbeiteter, aufsteigender Engel, den gelockten Kopf gesenkt, den Blick nach unten gewandt und mit dem Zeigefinger der rechten Hand nach unten verweisend. Gold gefasste Tuch - Draperie. Der linke Arm fragmentiert beziehungsweise eventuell im ehemaligen Altarzusammenhang verborgen und daher nicht ausgeführt. Der rechte Fuß sowie die Fassung teilweise beschädigt. Höhe: ca. 75 cm.
Turi Weinmann (Regensburg 1883 - 1950 Grünwald). Bildhauer, Studium in München und Karlsruhe sowie Studienaufenthalte in Rom und Florenz, tätig überwiegend in München. Neben Statuetten schuf Turi Weinmann vor allem Bildnisbüsten (vgl. Thieme / Becker, Bd. 35, S. 304; Vollmer, Bd. 5, S. 101).
Vorliegend: Holzskulptur der Europa auf dem Stier. Auf einer geschwärzten Holzplinthe drehbar montiert eine vollplastisch geschnitzte, ungefasste Version des mythologischen Stoffes der Europa auf dem Stier. Dem Mythos nach verwandelte sich Zeus in einen Stier, um Europa, die Tochter des phönizischen Königs Agenor, in die er sich verliebt hatte, unbemerkt von seiner Gattin Hera auf die Insel Kreta entführen zu können. Weinmann stellt einen auf einem Natursockel lagernden, zwar kraftvollen, aber gutmütigen Zeus - Stier dar, auf dessen Rücken die schöne Europa in jugendlicher Anmut gefesselt ist. Gesamtmaße mit Plinthe: ca. 30,5 x 51,5 cm, ohne Plinthe: ca. 51 x 27,5 cm.
Wohl um 1910.
Motiv: Auf runder Plinthe stehender nackter Pan, den rechten Arm abgewinkelt nach vorne gehoben, in der gesenkten Linken die Panflöte haltend. Skulptur auf getrepptem rundem Onyx - Sockel montiert. Auf der Rückseite des Bronzesockels Ziffer „5671“, unsigniert. Gesamt - Höhe 22 cm.
Holz, geschnitzt, rückseitig geflacht, 17./18. Jahrhundert. Engelskopf mit lockigem Haar zwischen vorne in zwei Voluten zusammenlaufenden Flügeln. Farbliche Fassung und Polimentvergoldung erneuert. Partiell leicht berieben, Höhe: ca. 30 cm.
Ferdinand Frick: Kopparberg 1878 -1939 Sao Paulo. Schwedischer Bildhauer. Seine Motive sind vor allem in Bronze geschaffene Akte, daneben Arbeiter wie Schmiede, Bauern, auch Reiter u.a. Studium in Stockholm, Aufenthalte in Berlin und Paris. Seit 1913 dauerhaft in Sao Paulo lebend.
Vorliegend: Bronzeskulptur eines säenden Bauern mit Hut, das Saatgut in einer Schürze tragend. Gießerei Gladenbeck Berlin, wohl Anfang 20. Jahrhundert. Am Sockel signiert „Ferd. Frick.“ und rückseitig bezeichnet „AKT. GES. GLADENBECK. BERLIN. D 4736.“ Auf Steinsockel mit Widmungstafel: „Dem Schöpfer des Werks / zum 25 jährigen Jubiläum / in dankbarer Anerkennung / der Aufsichtsrat der Textilosewerke / und Kunstweberei Claviez Aktiengesellschaft / Adorf i. V.“.
Höhe Figur: ca. 47 cm, Stein - Sockel ca. 24 x 18 x 11 cm.
Lit.: Vollmer Bd. 2, S. 159.
Bronze, wohl 19. Jahrhundert, unbezeichnet. Qualitätvolle Darstellung eines ungesattelten Pferdes, im Kontrapost innehaltend, den Kopf elegant zur Rechten gedreht. Durch die vom Künstler perfekt inszenierte, rasche Drehung des Kopfes wird der linke Teil der Mähne nach außen geworfen. Neugierig blickt das Tier auf den Betrachter.
Bronze, dunkel patiniert partiell berieben, auf Bronze - Plinthe stehend. Diese mit naturalistischen Blumen- , Gras- und Erdanspielungen reliefiert. Auf schwarzem Steinsockel montiert. Die Plastik selbst unsigniert. An der Längsseite der Steinplinthe sechs Löcher für eine ehemalige Etikettierung, vermutlich mit dem Namen des Künstlers.
Länge Pferd: ca. 22 cm, Höhe Pferd: ca. 16 cm. Steinplinthe ca. 28 x 13 x 3 cm. Gesamthöhe: ca. 21 cm.
SK3002 Bronzerelief, Die Jagd nach dem Glück (nach Rudolf Friedrich August Henneberg)
120 Euro
Auktion vom 4.11.2023
Zweite Hälfte 19. Jahrhundert. Reliefierte Bronzetafel nach einem Gemälde mit dem Titel „Die Jagd nach dem Glück“ von Rudolf Henneberg aus dem Jahr 1863/1868. Das Original in der Nationalgalerie der Staatlichen Museen zu Berlin.
Motiv: In wildem Galopp verfolgt ein Reiter eine vor ihm davonschwebende Frauengestalt als Allegorie der Fortuna vor der schemenhaften Kulisse einer Stadt. Quasi unerreichbar nach ihr greifend, flieht sie, eine Krone in der Rechten haltend. Leicht seitlich hinter dem Reiter auf einem zweiten Pferd der Tod mit wehender Fahne. Auf dem Boden liegend ein sterbendes Mädchen, über das die Reiter hinweg galoppieren. Der Teufel, der den Glücksritter begleitet, verwandelt sich in den Tod. Die Lebenssymbolik des Strebens und Sterbens wird veranschaulicht in einem Text-Auszug eines Gedichtes von Theodor Fontane (Jung Bismarck von 1898), das in Maschinenschrift auf einem Zettel unter die Tafel gesetzt ist: “Was ist das Glück ? Ist´s Gold ? Ist´s Ehr ? Ist´s Ruhm ? Ist´s Liebe ? Das Glück ist mehr !“.
Schwere Bronzetafel, die Motivik in Halbrelief ausgeführt. Kräftig grüne Patina, die Darstellung in bogenförmigem Format ausgeführt, ca. 38 x 66 cm. Von breiter Holzleiste gerahmt. Altersspuren. (Kein Paketversand).
Holz, geschnitzt, gefaßt, 18. Jahrhundert. Rückseitig gehöhlte, stehende Figur des Apostel Paulus, barfuß, mit Stirnglatze und Bart, in langem, bewegt gestaltetem, weißem Gewand, in der rechten Hand einen Korb haltend, die linke Hand beschädigt. Altersspuren, Höhe: 127 cm.