Skulpturen
SK3004 Zwei Heiligenskulpturen des Manierismus: Trauernde Maria und Johannes
3400 Euro
Auktion vom 14.8.2021
Bildhauer des Frühbarock / Manierismus, wohl Schwaben, um 1600. Die trauernde Muttergottes und Johannes: beide Heiligenfiguren wohl von derselben Hand, Linde, rückseitig gehöhlt, holzsichtig, mit Resten einer farbigen Fassung.
Maria, die Hände vor der Brust zusammenführend, den Kopf leicht zur vom Betrachter aus rechten Seite gewandt. Johannes, der Evangelist, barfuß, sein Evangelienbuch in der linken Hand haltend. Die Qualität der Figuren zeigt sich in der Ausarbeitung von Details der Gesichtszüge, der Hände und Füße sowie in dem aufwendig geschnitzten, weichen Faltenwurf der Gewänder. Partiell Altersschäden.
Höhe 83 und 84,5 cm.
Домогацкий Владимир Николаевич / Domogackij Vladimir Nikolaevič: Namhafter russischer Bildhauer und Kunstgelehrter, geboren 1876 in Odessa (Ukraine), gestorben 1939 in Moskau.
Vorliegende Bronze „Junge im Pelzmantel“(Мальчик в шубе) aus dem Jahr 1904 ist in einer weiteren Ausführung in der Tret’jakovskij Galerie in Moskau ausgestellt. Um 1922 war Domogackij selbst verantwortlich für den Aufbau und die Erweiterung der Skulpturenabteilung des berühmten Museums.
Seine Skulptur „Junge im Pelzmantel“ zeigt einen Jungen, auf Natursockel stehend, in einer Schuba und einer Pelzmütze. Der vom Künstler gezeigte lange Mantel mit langen Ärmeln und Innenfell, die Schuba, ist in Russland ein traditionsreiches Kleidungsstück, das im Zuge der Besinnung auf die Volkstradition in der Kunst um 1900 auch von berühmten Malern der Zeit in Gemälden festgehalten wurde, so etwa in Sergej Ivanovs bekanntem Gemälde „Kirchgang einer russischen Familie“. Die anrührende Wirkung des Werkes beruht auf der für Domogackij bezeichnenden psychologisierenden Darstellung. Den übergroßen Pelzmantel trägt der Junge mit großer Würde auf seinen schmalen Schultern. In die Gesichtszüge des Heranwachsenden legt der Bildhauer ein Höchstmaß an Ernst, Melancholie und Kontemplation in irritierendem Kontrast zu der kindlichen Zartheit des Gesichts.
Auf dem Natursockel, am Boden bezeichnet „Ж-62“. Höhe: ca. 66,5 cm.
Das Werk aufgeführt bei: Paramonov A. V., Vladimir Nikolaevič Domogackij, Moskau 1957, S. 15 und S. 119. Die Suchanfrage im Art Loss Register ergab keinen Treffer.
HellerKalk (?)-Stein, um 1900. Darstellung der Heiligen Kunigunde von Luxemburg, Gemahlin Kaiser Heinrichs II., des Gründers von Dom und Bistum Bamberg. Auf einer quadratischen Plinthe stehende Figur der überwiegend in Bamberg verehrten Heiligen, bekrönt, in ihren Händen Palmzweig und Pflugschar haltend. Krone und Palmzweig partiell bestoßen, Höhe: ca. 58,5 cm.
Stuck, 18. Jahrhundert. Rückseitig geritzte, nicht identifizierte Bezeichnung. Qualitätvolle Ausformung eines Wolkenengels, partiell farbig gefaßt, Reste von Gold-Fassung. Wohl Umkreis Johann Baptist Straub (1704-1784). Ein Flügel geklebt, partiell Abplatzungen, Länge: ca. 18 cm.
Skulptur eines stehenden Rehbocks in aufmerksamer Lauerstelllung, den Kopf nach rechts gedreht. Bronze, auf rechteckiger Plinthe. Am Boden signiert"Diller", Höhe ges.: 27 cm, Länge: 21 cm.
Hermann Steinemann: 1852 - ? Berliner Bildhauer, Marmor- und Bronzefiguren von Menschen und Tieren, weiterhin Kriegerdenkmäler und Reliefs.
Motiv: Bronzeskulptur einer stehenden Magd in ländlicher Tracht und Hut.
Auf der runden Plinthe signiert und datiert "H. Steinemann fec. 1885", Höhe gesamt: 34 cm, Altersspuren.
Paul Ludwig Kowalczewski: Mieltschin 1865 - 1910 Berlin. Bildhauer, v. a. Bronzeskulpturen.Studium an der Berliner Akademie, zahlreiche Ausstellungen.
Motiv: Allegorie der Bildhauerkunst: eine junge Dame in antikisierendem Gewand meißelt den Kopf eines Faun.
Bronze, am Bronzesockel signiert " P. Kowalzewski", auf rundem Steinsockel stehend. Gesamthöhe: 32,5 cm.
Lit.: Thieme/Becker Bd. 21, S. 364.
Wachsfigur des Jesusknaben im Kindesalter nach dem berühmten Vorbild des Prager Jesulein aus dem 16. Jahrhundert in der Kirche "Maria vom Siege" des Prager Karmelitenklosters. Ca. 14,5 cm hohe Wachsfigur des Jesusknaben mit Krone und Kreuz, Stoffgewand mit Spitzenborten, Krone und Kreuz mit Goldfäden und Perlstickerei geschmückt. Das Kind auf einem Holzsockel in einem reich beschnitzten Schrein mit Muschel-Baldachindach stehend. Schrein: Holz, geschnitzt, gold gefaßt. Auf vier Rollwerk-Voluten gelagerter, frontseitig verglaster Schrein mit zwei flankierenden Säulen, Rundbogenabschluß und durchbrochen gearbeiteter Bekrönung. 18. Jahrhundert, Fassung des Schreins erneuert, rechte Hand des Knaben beschädigt. Gesamthöhe: 53 cm.
Holz geschnitzt und geschwärzt, frontseitig in Kartusche schwer leserlich datiert 1654 (?). Kreuzigungsgruppe mit dem gekreuzigten Christus, auf einen Quersockel montiert. Seitlich auf Sockeln stehend die vollplastisch geschnitzten Figuren der
Maria und des Johannes. Ursprünglicher Schriftzug an der Frontseite des Sockels nicht mehr lesbar. Kreuz oben gebrochen, Lendenschurz an einer Seite abgebrochen. Gesamthöhe ca. 89 cm, Altersspuren, Brandspuren, restaurierungsbedürftig.
Auguste Moreau, französischer Bildhauer, tätig in Paris um 1900. Bronze - Figur eines kleinen Mädchens, das gelockte Haar mit einem Haarband zusammengehalten, zwei große Körbe tragend. Am Stand signiert "Aug. Moreau". Höhe: ca. 26,5 cm.