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GE4006 Oskar Mulley, Zwei Wanderer vor Gebirgs-Kapelle

1300 Euro

Auktion vom 24.6.2023

Oskar Mulley (1891 Klagenfurt - 1949 Garmisch-Partenkirchen): Landschafts- und Stilllebenmaler. 1909-10 Studium der Malerei in München, 1910-13 an der Wiener Akademie, bei Alois Delug und Rudolf Jettner, 1918-1934 tätig in Kufstein / Tirol, seit 1934 in Garmisch. Geprägt von dem Eindruck der Tiroler Bergwelt bildet die Gebirgslandschaft einen Schwerpunkt im Gesamtwerk Mulleys. Das Motiv des Bergmassivs gelangt häufig in Verbindung mit Architektur und Gewässer-Ansichten zur Darstellung.

Motiv: Sommerliche Waldlandschaft mit einer nur partiell sichtbaren Kapelle vor im Hintergrund steil aufragendem alpinem Gebirgsmassiv. Im Vordergrund zwei in Weiß und Rot gekleidete Personen auf dem Weg durch den Wald hin zur Kapelle.

Im Werk Mulleys ist die Darstellung von Menschen eine extreme Seltenheit. Die Figuren sind lediglich angedeutet, ihre geringe Größe verweist - wie auch die nur in Teilansicht gegebene Kapelle - auf die Beziehung von Mensch und Natur, wobei der Schöpfung der Natur der Vorrang vor menschlichem Tun und Schaffen zukommt. Die Natur bleibt Hauptakteur der Bildwelt Mulleys.

Öl auf festem Karton, unten links signiert „Mulley“, 50 x 40 cm, in Rahmen der Zeit. Flächig Pinselspuren des Firnissens.

Das Gemälde wurde für eine mit dem Künstler befreundete Familie geschaffen.

Lit.: G. Moschig, Oskar Mulley, Schwarzach 1991; H. Ascherbauer, Oskar Mulley. Bilder der Berge, Schwarzach 2021; Münchner Maler im 19./20. Jahrhundert, Bd. 6, hg. v. Horst Ludwig, München 1994, S. 108 -111; Benezit Bd. 10, S. 7; Thieme/Becker, Bd. 25, S. 260. Zur Darstellung von Personen im Werk Mulleys: Als einzigartig im bisher publizierten Werk darf ein erotisch figurales Motiv aus der frühen Schaffensperiode um 1916-1920 gelten. Es zeigt eine Dame als Halbakt auf einem Diwan liegend. Die flächenübergreifenden Musterungen der Stoffe verweisen auf den Wiener Jugendstil, ein Aufnehmen der Einflüsse von Gustav Klimt und anderen ist evident, die Verwendung verweisender Zeichen „noch direkt der Bildwelt des Fin de Siècle entnommen“ ( Moschig, S. 8, Abb. X.; vgl. auch Ausstellungskatalog Galerie Schüller (München), Mulley, o. J. (2004), Abb. 1. Ascherbauer 2021, S. 11: „vermutlich während Mulleys Akademiezeit entstanden“.

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