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GE4024 Peter von Bemmel (attr.), Nächtliche Ideallandschaft bei Vollmond
950 Euro
Auktion vom 25.1.2020
Peter von Bemmel (Nürnberg 1685–1753 Regensburg), deutscher Landschaftsmaler. Er und sein Bruder Johann Georg von Bemmel (1669–1723), deutscher Genre-, Landschafts- und Schlachtenmaler, sind die Söhne des Wilhelm v. B. Bemmel war für die fürstlichen Höfe in Ansbach, Würzburg und Bamberg tätig. Er gilt als der Begründer der Nürnberger Landschaftsmalerschule und wird auch als „Gewitterbemmel“ bezeichnet. Vgl. weitere Familienmitglieder, die als Maler zu Bekanntheit gelangten: Thieme/Becker Bd. 3, S. 285 ff. Hier zu nennen z. B. Christoph v. B., Georg Chr. Gottlieb v. B. I., II., und III., sowie Karl Sebastian und Joh. Kaspar v. Bemmel.
Motiv: Ideallandschaft mit Ruinen vor einem See mit benachbarten Häusern in einer stimmungsgeladenen Vollmondnacht.
Öl auf Leinwand, ca. 65 x 90 cm, unsigniert / unbezeichnet, doubliert, in schwarz - goldfarbenem Rahmen. Altersspuren, craqueliert etc.
Provenienz: Süddeutsche Privatsammlung.
Lit: Thieme/Becker Bd. 3, S. 285 ff.; Benezit Bd. 2, S. 81 f.
Franz Kletzinsky (Kleczynski): Polnisch - österreichischer Maler von idyllischen Landschaften. Sein Geburtsjahr (um 1800) ist nicht bekannt, gestorben 1854 in Wien. In Wien als Maler des Biedermeier tätig. Sein Vater Frantiscek lebte von 1776 bis vor 1828 und war als Violinist und Komponist in Wien tätig. Vorliegendes Gemälde wohl um 1830.
Motiv: Am Rande eines felsigen Hohlweges rastet ein Bauernpaar im Schutz des Schattens kräftiger Bäume über dem Weg. Im Bildvordergrund ein schmaler Bach mit Holzbohlen als Brücke für Wanderer.
Öl auf Leinwand, unten links in deutscher Umschrift des Namens signiert „Kletzinsky“, doubliert, 31 x 41 cm, in teilvergoldetem Rahmen.
Lit.: Benezit Bd. 7, S. 850; Nagler Neues Allgemeines Künstler - Lexikon, München 1838, Bd. 7, S. 61: „Seine Bilder sind von großer Naturwahrheit, trefflich in der Perspective und in der Technik beurkunden sie große Sicherheit.“ E. Rastawiecki, Słownik malarzów polskich, =Lexikon der polnischen Maler, Warschau 1857, Bd. 3, S. 298. Polen, Österreich.
Oskar Mulley (1891 Klagenfurt - 1949 Garmisch-Partenkirchen): Landschafts- und Stilllebenmaler. 1909-10 Studium der Malerei in München, 1910-13 an der Wiener Akademie, bei Alois Delug und Rudolf Jettner, 1918-1934 tätig in Kufstein / Tirol, seit 1934 in Garmisch. Geprägt von dem Eindruck der Tiroler Bergwelt bildet die Gebirgslandschaft einen Schwerpunkt im Gesamtwerk Mulleys. Das Motiv des Bergmassivs gelangt häufig in Verbindung mit Architektur und Gewässer-Ansichten zur Darstellung.
Motiv: Bergbauernhof in üppiger Sommer - Vegetation in der einsetzenden Abenddämmerung. Im Hintergrund sich steil aufbauende Gipfel in diesiger Gebirgslandschaft. Die für Mulley charakteristischen Blumen- und Wäschemotive verweisen indirekt auf die Bewohner des Hauses.
Öl auf Platte, unten rechts signiert „Mulley“ ca. 24 x 34 cm, in stuckiertem goldfarbenem Rahmen. Wenige minimale Farbbereibungen, im rechten Bildfeld in der Größe von ca. 1,5 x 0,5 cm.
Lit.: G. Moschig, Oskar Mulley, Schwarzach 1991; Münchner Maler im 19./20. Jahrhundert, Bd. 6, hg. v. Horst Ludwig, München 1994, S. 108 -111; Benezit Bd. 10, S. 7; Thieme/Becker, Bd. 25, S. 260.
GE4024 Lai Fong (attr. bzw. in der Art des), Der Dreimastsegler „Cambrian Queen“
700 Euro
Auktion vom 19.2.2022
Motiv: Die „Cambrian Queen“ auf hohrer See, im Hintergrund ein weiterer Dreimaster vor Bergen an Land. Auf Deck der Steuermann und mehrere Matrosen. Die „Cambrian Queen, ein britisches Segelschiff, gebaut 1868 bei Oswald`s Yard in Sunderland. Gemälde mit der Darstellung des in voller Takelage stehenden Segelschiffs mit drei Masten, die mit Rahsegeln ausgerüstet sind. Auf dem Schiffs-Rumpf doppelte Namens-Bezeichung des Seglers.
Der 1868 in die Royal Navy eingetretene Prinz Louis von Battenberg (1854-1921) kommandierte das Schiff als Kapitän.
Aus dem Jahr 1896 lassen sich zwei Ereignisse aus der aktiven Zeit der Cambrian Queen nachvollzehen: Am 10. Februar 1896 kollidiert die Queen Regendes auf der Reede von Vlissingen mit der Cambrian Queen.
Ebenfalls 1896 muss das Schiff von Rio kommend wegen Gelbfieber - Fällen zur Quarantänestation. 1897 erfolgreiche Gesundheitsprüfung nach der Quarantäne.
Öl auf Leinwand, unsigniert, ca. 66 x 88 cm, gerahmt. Flächig craqueliert.
Die Malweise erinnert stark an Lai Fong (um 1870 - ca. 1910, tätig u. a. in Kalkutta/Indien), der vergleichbare Motive in sehr ähnlicher Weise ausgeführt hat; vgl. insbesondere die dunkle Meeresfläche im Bildvordergrund. Auch die Craquelee ist auf zahlreichen Gemälde Lai Fongs ausgeprägt.
Italien, wohl Florenz, Tempera (?) und Gold auf Holz, 15. Jahrhundert / um 1500.
Motiv: Darstellung der thronenden Muttergottes mit dem Jesuskind, flankiert von zwei weiblichen Heiligen. Die Antlitze der Heiligen vor Goldgrund, jeweils mit Nimben versehen. Die in Blattgold ausgeführten Heiligenscheine, punziert und bei Maria mit Blüten verziert. Der Jesusknabe mit anmutigem Gesicht frontal gegeben, in langem Gewand, die Rechte zum Segensgestus erhoben. Auf dem Umhang der Muttergottes platziert der Maler eine Ameise, die hier vermutlich als Symbol der Tugendhaftigkeit verstanden werden kann. Die Ameise „dient in der Bibel (Spr. 6,6 ff; 30, 24 f.) ... als Vorbild der Klugheit und Arbeitsamkeit. Die Kirchenväter (z. B. Augustinus) können sie zum Symbol christlicher Glaubens- und Lebenspraxis machen“ (G. Heinz-Mohr, Lexikon der Symbole, Köln 1984, S. 31). Eine weitere Lesart wäre, in der Ameise einen versteckten Hinweis auf den Namen bzw. die Identität des Malers zu vermuten.
Ädikula - Rahmen mit flankierenden Rundpfeilern und Segmentbogen - Giebel. Umlaufend geschnitzte Zierfriese, im Bogenfeld applizierte Lorbeerkranz - Schnitzerei. Architrav und Sockelzone mit Blatt - Werk - Ornament (dieses berieben). Rückseitig Reste zweier roter Siegelabdrücke sowie Bezifferung in blauer Kreide „613 / 133“. Altersspuren, am Rahmen alte Wurmfraßspuren, eine Klebstelle an der Lorbeerkranz - Beschnitzung, unter UV - Licht keine Retuschen sichtbar, partiell Farbabplatzungen und Farbschollenbildungen.
Maße: ca. 27,5 x 21,5 cm, Rahmen: ca. 61 x 36 x 9 cm.
Italien, Renaissance, italienisch, Quattrocento, Cinquecento.
Nazarener, frühes 19. Jahrhundert.
Motiv: Eucharistie. Segnender Christus mit den eucharistischen Elementen Brot und Weinkelch.
Öl auf Leinwand, 70 x 55 cm, rückseitig zwei Flicken, dekorativ gerahmt. Leinwand gewellt, craqueliert.
Motiv: Stilleben mit einemüppigen Arrangement von Blumen, verschiedensten Früchten, Austern sowie Sekt und Gläsern auf einem Tisch.
Öl auf Leinwand, unten links signiert "F. Sehmann", 70 x 100 cm, originaler Rahmen (90 x 120 cm, beschädigt).
Julius Seyler: München 1873-1955. Maler von Landschaften und Tiermotiven, Darstellungen des arbeitenden Volkes auf dem Lande, von Meer und Küste sowie der Welt der nordamerikanischen Indianer. Vertreten in zahlreichen Museen.
Seit 1882 Studium an der Münchner Akademie, zunächst bei Julius Diez , danach bei Ludwig von Herterich und Heinrich von Zügel. In der Motivwelt Julius Seylers wie in seiner pleinairistischen Landschafts-Erfassung wird der Einfluß von Zügels deutlich. Ihm geht es um die malerische Übersetzung der Atmosphäre der Natur in einer Landschaft. Das Ganze, das Kosmische (Kroll B., S. 14), soll in seinen Gemälden spürbar werden. Typisch für die Malerei von Julius Seyler, der sich als "Freilichtmaler" sieht, ist die extreme Reduktion der ihn umgebenden, gesehenen Natur auf Farb- und Licht-Werte.
Motiv: Ein neben Bäumen im Sommerlicht an seiner Staffelei unter einem Sonnenschirm sitzender Maler, der sein vor ihm stehendes Aktmodell porträtiert. Neben dem Künstler ein liegender Hund.
Öl auf Holz, unten rechts signiert "J. Seyler", 23 x 30,5 cm, gerahmt.
Lit.: Thieme/Becker, Bd. 30, S. 554; B. Kroll, Julius Seyler , Berlin 1940.
M. Dohmen: Düsseldorfer Maler von Landschaften, 19. Jahrhundert.
Motiv: Tief verschneite Winterlandschaft mit an einem Bach gelegenen Bauerngehöften im Lichte der Abenddämmerung.
Öl auf Leinwand, unten links signiert und bezeichnet "M. Dohmen Ddrf", 55 x 81 cm, originaler bronzierter Zierrahmen (83 x 108 cm).
Doppelbildnis der beiden Kinder des Ehepaares aus GE 4016. Links dargestellt die Tochter inblauem Kleid und Schleife, rechts der Sohn in Leder - Trachtenjacke.
Öl auf Leinwand, rechts signiert und datiert "L. Sachs 1880", 70 x 90 cm, querovaler Bildausschnitt, in
vergoldetem originalen Rahmen der Zeit.