Alle Auktionen
GE4004 Unbekannter Altmeister, Allegorie der Musik mit Tröte und Triangel
1500 Euro
Auktion vom 18.3.2017
Unbekannter Künstler, wohl um 1780.
Motiv: Junge Frau als lieblich dargestellte Allegorie der Musik, in der Linken eine goldfarbene Tröte haltend, um die sich eine Schlange windet. In der Rechten hält sie eine Triangel, die von einem lorbeerbekränzten Putto bespielt wird.
Öl auf Leinwand, doubliert, unsigniert, teils retuschiert, 79,5 x 68 cm, alter Rahmen.
GE4004 Fürstin Marie Louise von Bulgarien mit Kronprinz Boris (um 1895)
220 Euro
Auktion vom 12.8.2017
Im Jahre 1893 heiratete der Prinzregent Ferdinand von Bulgarien (später von 1908 bis 1918 Zar von Bulgarien, Lebenszeit Wien 1861 - 1948 Coburg) Prinzessin Marie Louise von Bourbon-Parma (geb. Rom 1870). Sie starb 29-jährig kurz nach der Geburt ihres vierten Kindes 1899 in Sofia.
Motiv: Die Fürstin Marie Louise mit dem Erstgeborenen, Kronprinz Boris (geb. 1893), der als Zar im Jahre 1918 Nachfolger seines Vaters in Bulgarien wurde. Wohl um 1896. Auf einem mit rotem Samt bezogenen Sessel sitzend, hält die Fürstin ihren Sohn auf dem Schoß.
Fein ausgeführtes Aquarell/Pastell mit Weißhöhungen, unbezeichnet und unsigniert, ca. 50 x 40 cm, auf Holzplatte aufgezogen. Die Darstellung deutet auf einen akademischen Hofmaler im Umkreis des bulgarischen Zaren als Urheber des Porträts hin. Der Rahmen der Zeit weist ebenfalls auf einen höfischen Rahmenmacher: der stuckierte Rahmen wird von einer Rocaille mit aufgesetzter Krone geziert. Rahmenmaß ca. 62 x 50 cm (mit Altersspuren und kleinen Beschädigungen). Provenienz ist ursprünglich der Privatbesitz des zuletzt in Coburg ansässigen Ferdinand, der das Bildnis seiner ersten Frau als Reminiszenz erhalten hatte. Jetzt aus Privatbesitz Coburg. Vorher aus dem Besitz des Hausmarschalls des Zaren Ferdinand, Egmont Weich in Coburg, verstorben bereits 1932. Seither im Eigentum von dessen Witwe, diese verstorben 1982, danach durch Erbe in das Eigentum der Familie der Einlieferer gelangt.
Literatur: Ein Herzogtum und viele Kronen. Coburg in Bayern und Europa. Katalog Landesausstellung 1997, S. 55 f.
GE4004 Conrad Westpfahl, Abstrakte Komposition städtischer Architektur
1600 Euro
Auktion vom 24.2.2018
Conrad Westpfahl: Berlin 1891 - 1976 Wetzhausen. Deutscher Maler und Grafiker. Bedeutender Vertreter der Informellen Kunst, insbesondere abstrakte Darstellungen. Studium in Berlin, u. a. bei Emil Orlik sowie an der Münchner Kunstakademie. 1930 Emigration nach Paris, Bekanntschaft mit Max Ernst und Picasso. Von 1934 bis 1939 in Griechenland. 1939 Rückkehr nach Berlin. Malverbot in der Zeit des Nationalsozialismus nach seiner Rückkehr. Nach dem Krieg zahlreiche internationale Ausstellungen in Mailand, Paris, Florenz und Rom.
Motiv: Abstrakte Komposition einer Ansicht von städtischer Architektur mit vorwiegend in Rot, Blau und Schwarz gehaltenem Kolorit: Häuserzeilen auf weißem Grund mit hellen Zwischenflächen.
Öl auf grober Leinwand, unten rechts signiert und datiert „Westpfahl 57“, rückseitig auf dem Rahmen handschriftlich vom Künstler bezeichnet „Figuration blanche“, 81 x 116 cm, schmale Rahmenleiste.
Lit.: Hans-Dieter Mück, Conrad Westpfahl. Abstrakte Arbeiten 1932 bis 1976 (Werkverzeichnis), Frankfurt/Stuttgart 1997. Ulrich Bischoff (Hg.), Conrad Westpfahl. Eine Bildmonographie, Köln 2000.
GE4004 Heinz - Jürgen Breyer, Sylter/Worpsweder Impression mit reetgedecktem Bauernhaus
350 Euro
Auktion vom 19.1.2019
Heinz - Jürgen Breyer: Neuhaus 1921 - 2012 Bad Kissingen. Deutscher Landschaftsmaler (insbesondere Moor-, Heide- und Seelandschaften) und Bildhauer, inspiriert von Emil Nolde. Schüler von Udo Peters in Worpswede, dort auch tätig.
Motiv: Durch im Bildvordergrund stehende weiße Blütenpracht kräftiger Gartenblumen wird der Blick des Betrachters auf ein reetgedecktes Haus (vermutlich Worpswede oder auf Sylt) gelenkt.
Öl auf Platte, unten rechts signiert und datiert „HJ. Breyer 87“, 80 x 60 cm, gerahmt.
Lit.: Heinz - Jürgen Breyer: Göttingen 1978; J. Siems, H.- J. Breyer, Worpswede und niedersächsische Maler, 1976; SAUR AKL Bd. 14, S. 186.
M. M. Llyot: Nicht verifizierter Künstler, wohl 19. Jahrhundert.
Motiv: Seitlich gegebenes Halbbildnis des Evangelisten Johannes, Körper und Blick zum Betrachter hin gerichtet. In einen roten Umhang gehüllt, hält Johannes eine Schreibfeder in der Rechten, vor ihm auf dem Tisch liegend Seiten des Evangeliums. Im linken Bildfeld als Symbol des Evangelisten ein Adler, unten mittig in einer Kartusche die Bezeichnung „S. Ioannes“.
Öl auf Leinwand, ca. 52 x 37 cm, unten rechts signiert „MM (?) Llyot“, Hell-dunkel - Kontraste im Stil des barocken Chiaroscuro. Altersspuren, craqueliert, in schmalem Rahmen der Zeit. Provenienz: Karmelitenkloster Straubing.
Hugo Kotschenreiter: Hof 1854 - 1908 München. Deutscher Genremaler und Illustrator. Studium in Nürnberg und an der Münchner Kunstakademie, u. a. bei Th. von Piloty und W. von Diez. Seine Motive sind dörfliche Szenen, rustikale Darstellungen, Mönche etc.
Motiv: Im dunklen Weinkeller sitzend ist ein Mönch mit dem Weinglas in der Hand eingeschlafen. Durch das Oberlicht dringen die Sonnenstrahlen in das dunkle Verlies.
Öl auf Holz, 55 x 45 cm, in prächtigem stuckiertem Rahmen. Flächig craqueliert, Randbereibungen. Rückseitig auf der Platte Künstlernennung.
Lit.: Thieme/Becker Bd. 21, S. 353.
Wohl um 1800.
Motiv: Vor einem steinernen Brunnen, aus dem aus einem Maskaron Wasser sprudelt, ein am Boden sitzender Hirtenjunge mit seinem Hund. Neben ihm zwei Kühe und ein lagernder Ziegenbock.
Öl auf Holz, unsigniert/unbezeichnet, 13 x 20,5 cm, in dekorativem goldfarbenem Rahmen.
Otto Pippel: Lodz 1878 - 1960 München. Landschafts-, Interieur- und Bildnismaler, tätig in Planegg bei München. Einer der großen süddeutschen Spät-Impressionisten. Pippel studierte in Straßburg, Karlsruhe und Dresden. Werkschwerpunkte bilden seine Gebirgslandschaften sowie Ballett-Szenen, Interieurs, Stillleben, Stadtveduten und Figürliches. Werke von Otto Pippel finden sich in zahlreichen deutschen Museen, beispielsweise in München, Bonn und Mainz.
Motiv: Die Kirche Santa Maria della Salute an der Einfahrt zum Canale Grande im venezianischen Sonnenlicht. Davor auf dem Kanal Gondeln sowie mehrere Einmastsegler. Im Bildvordergrund an Holzpfählen vertäute Kähne auf sanft bewegtem Wasser mit Lichtkronen.
Öl auf Leinwand, unten rechts signiert „Otto Pippel.“, ca. 80 x 70 cm, wohl in originalem Rahmen (98 x 90 cm, eine Ecke beschädigt).
Rückseitig auf dem Keilrahmen Titel des Bildes „Venedig - Blick auf St. Maria della Salute“. Auf die Rahmenleiste geklebt
Todesanzeige von Otto Pippel aus dem Jahr 1960.
Lit.: Münchner Maler im 19. und 20 Jahrhundert Bd. 6, S. 185 - 187; Thieme/Becker, Bd. 27, S. 77.
GE4004 Christian Friedrich Mali, Weidende Kühe im sommerlichen Hochgebirge
2200 Euro
Auktion vom 14.8.2021
Christian Friedrich Mali: Broikhuizen 1832 - 1906 München. Tier-, Landschafts-, Genre- und Architekturmaler. Studium in München. Seit 1889 Professor in Düsseldorf.
Motiv: Grasende Kühe auf einem Plateau im alpinen Hochgebirge. Im Bildhintergrund Gebirgsmassive mit durch die Täler ziehendem Nebel.
Öl auf Leinwand, ca. 70 x 120 cm (Rahmen ca. 90 x 140 cm). Rückseitig ein Flicken (ca. 15 x 25 cm). Unten links signiert, ortsbezeichnet und datiert „Christian Mali / München 1890“.
Lit.: Thieme/Becker Bd. 23, S. 594.; Benezit Bd. 9, S. 105.
Weitere Bilder / Detailed Photos
GE4004 Melchior de Hondecoeter, "Hahn mit Henne und Küken" (Der Hühnerhof)
5000 Euro
Auktion vom 19.2.2022
Melchior de Hondecoeter: Niederländischer Stillleben- und Tiermaler, insbesondere Federvieh (Utrecht 1636- 1695 Amsterdam). Aufgewachsen in einer Malerfamilie, Neffe des Jan Baptist Weenix. 1659 bis 1663 in Den Haag ansässig und als Maler tätig, 1663 Heirat in Amsterdam, wo de Hondcoeter bis zu seinem Tod 1695 lebt und arbeitet. Neben exotischen Tieren, zum Beispiel Affen und Pfauen, malte de Hondecoeter überwiegend Federvieh - Motive und Jagdstillleben. Einen Werkschwerpunkt bilden seine Geflügelhöfe, in denen er verschiedne Hühner-Arten, Hähne, Enten und exotische Vögel versammelt. Eine Eigenart de Hondecoeters ist die vielfache Belebung seiner Geflügel-Bilder mit dramatischen, symbolisch aufgeladenen Szenen, etwa Kampfszenerien, die sich unter den Vögeln abspielen. Melchior de Hondecoeter gilt als bedeutender Meister der holländischen Geflügel-Malerei des 17. Jahrhunderts.
Motiv: Hühnerhof: Hahn, Hennen und Enten vor einer Mauer mit Leiter zum Hühnerstall. In vorliegendem Gemälde inszeniert der Maler keine Emotionen durch Kampfgeschehen, er verbirgt aber subtil ein narratives oder symbolisches Element in seinem Hühnerhof: am Boden liegen zwei Perlohrringe, die der Betrachter für sich deuten mag.
Öl auf Leinwand, doubliert, ca. 80 x 118,5 cm, mit Rahmen ca. 97 x 135 cm, Altersspuren, guter Gesamtzustand.
Rückseitig auf sehr altem Klebezettel mit Tinte schwer lesbar in insgesamt 10 Zeilen (mit etwa je 20 Buchstaben) in französischer Sprache von dritter Hand beschriftet: „Melchior de Hondekoeter / Le coq et la.....(?)“.
Mit einer schriftlichen Expertise von Dr. Klaus Ertz vom 30. Januar 2022.
Provenienz: Süddeutscher Adelsbesitz.
Lit.: E. Gemar-Koeltzsch, Holländische Stillebenmaler im 17. Jahrhundert, Luca Bild-Lexikon, Bd. I-III, Hrsg.: K. Ertz / Chr. Nitze-Ertz, Lingen 1995; Thieme/Becker, Bd. 17, S. 433 f; Benezit Bd. 7, S. 151 f.