Auktion vom 4.11.2023
Philipp Röth: Darmstadt 1841 - 1921 München. Studium in Darmstadt, Düsseldorf und Karlsruhe. Landschafts- und Tiermaler.
Motiv: Bauernhaus an einem schmalen Flußlauf, an dessen Ufer sich eine Baumallee reiht. Auf dem Wasser eine weiße Entenschar.
Öl auf Karton, unten rechts signiert „Ph. Röth“, ca. 23 x 30 cm, ungerahmt. Rückseitig Nachlassstempel „Prof. Philipp Röth München“.
Lit.: Thieme/Becker Bd. 28, S. 505; Benezit Bd. 11, S. 950.
Cornelis Vreedenburgh: Woerden 1880 - 1946 Laren. Holländischer Landschafts- und Marinemaler des Impressionismus, Städteansichten, Häfen, ländliche Motive. Schüler u. a. von Gerardus Johannes Roermeester und Willem Bastiaan van Tholen.
Motiv: Szene in einem Hinterhof einer niederländischen Stadt mit zwei angedeuteten Personen. Innerhalb einer von umherliegenden Abbruchteilen bedeckten Lagerhalle öffnet sich der Blick auf die umliegenden Häuser des Viertels.
Aquarell, unten rechts signiert und datiert „C. Vreedenburgh 1927“, ca. 25 x 29 cm, unter Glas gerahmt.
Lit.: Thieme/Becker Bd. 34, S. 569; Benezit Bd. 14, S. 359.
Andre oder Theodor Schindler: Unterägeri 1877 -1951. Schweizer Bildnismaler, Landschaften, mythologische und historische Motive, Stillleben, Tiere. Studium in Luzern und Zürich. Zahlreiche Studienreisen nach Italien (Rom, Florenz).
Motiv: Seitlich gegebenes Bildnis eines Pfeife rauchenden Mannes in einer schneebedeckten Gebirgs-Landschaft (Seesen bei Schwyz).
Öl auf Leinwand, unsigniert, rückseitig auf einem Etikett handschriftlich in Tinte bezeochnet „Skizze von Kunstmaler Schindler in Seewen-Schwyz“, ca. 36 x 32,5 cm, in schwarzem Rahmen (ca. 48,5 x 44 cm). Leichte Altersspuren.
Künstler der Münchner Schule (?), um 1900.
Motiv: Zartes, seitlich gegebenes Bildnis eines Mädchens in Tracht mit schwarzer Haube, weißer Bluse und langem dunklem Halstuch (Hessen ?).
Pastell/Kreide auf Papier, Ränder mit Leinwand hinterlegt (?), unten möglicherweise zweifach monogrammiert „JW“ (?), 55 x 45 cm, unter Glas gerahmt (65 x 54 cm). Meisterhafte akademische Ausführung.
Carlos Grethe: Montevideo/Uruguay 1864 - 1913 Nieuport (Belgien). Studium an den Akademien in Karlsruhe (u. a. bei Schönleber) und an der Academie Julian in Paris, hier u.a. bei Bouguereau. Professor in Karlsruhe und später an der Stuttgarter Kunstakademie. Mitbegründer der Karlsruher Secession. Seine Motive sind Marinebilder, Schiffe und Menschen der Küste.
Motiv: In der einsetzenden Abenddämmerung liegen mehrere Segelschiffe vor dem Strand der belgischen Stadt Nieuwpoort vor Anker.
Großformatiges Gemälde, Öl auf Leinwand, unten rechts signiert „Carlos Grethe“, ca. 84 x 116 cm, mit dekorativem goldfarbenem Rahmen (ca. 105 x 137 cm).
Rückseitig beschriftet „N 143 / 84 x 116 / Carlos Grethe Nieuport 1913 / „Vor Anker“.“
Lit.: Das geistige Deutschland, Bd. 1, 1898, S. 243 f.; Thieme/Becker Bd. 15, S. 3; Benezit Bd. 6, S. 426.
Um 1600 / 1. Hälfte 17. Jahrhundert. Niederländisch ?
Motiv: Auf der Oberseite eines Erdloches unter einem Baum, in dem sich ein Hase versteckt, lauert ein Fuchs auf seine Beute.
Öl auf Leinwand, doubliert, unsigniert, ca. 22 x 26 cm, in altem goldfarbenem Rahmen. Altersspuren.
GE4053 Carlo Maria Mariani, La nascità del pensiero (Die Geburt des Denkens bzw. des Gedankens)
2500 Euro
Auktion vom 4.11.2023
Carlo Maria Mariani: Rom 1931 - 20.11. 2021 New York. Italienischer Maler mit deutlicher Anlehnung an klassische Vorbilder in figurativem Stil. Studium an der Accademia di Belle Arte in Rom. Ausstellungen auf der documenta 8, Mathildenhöhe Darmstadt u.a. Lange Jahre tätig in New York. Mariani begriff sich und seine Kunst als „challenge to the avantgarde, which had become academic, self referential and conformist....Mariani therefore chooses to become the artist/symbol of essentially intellectual art that reaffirms the ever current values of classical painting“ (Quelle: www.carlomariamariani.com hier zitiert en. allemandi.com).
Motiv: „La nascità del pensiero“ (Die Geburt des Denkens oder vielleicht besser noch: eines Gedankens). Mariani verbildlicht den Prozess der Gestaltwerdung einer Inspiration. Beflügelt durch einen inspirierenden Gedanken in Gestalt eines geflügelten Puttos führt der Maler, dargestellt als klassisch antikes Schönheitsideal in Anlehnung an Michelangelos David, den Pinsel mit seiner rechten Hand, während die Linke nach den Flügeln des Puttos greift, um den Gedanken daran zu hindern, wieder zu entfleuchen.
Mischtechnik (Aquarell / Bleistift / Pastell) auf Papier, auf Leinwand aufgezogen, oben links in Bleistift bezeichnet „La nascità del pensiero“, oben rechts signiert und datiert „Carlo Maria Mariani 83“, ca. 110 x 120 cm, dekorativ gerahmt.
Es handelt sich hier um eine im Jahr 1983 entstandene Vorstudie zu dem im Jahr 1985 von Mariani ausgeführten Ölgemälde gleichen Titels im Format 101 x 101 cm, das im Februar 2023 in Mailand für Euro 20250.- versteigert wurde.
Lit.: Emanuela Termine, C. M. Mariani, Complete Works (Werkverzeichnis), Torino (Turin) 2021; D. Eboy (Hg.), C. M. Mariani, 2003; C. Lane (Hg.), C. M. Mariani in the twenty-first Century, 2011.
GE4054 Paar Charakter - Bildnisse 19. Jahrhundert Harlekin, Memento Mori)
300 Euro
Auktion vom 4.11.2023
Zwei auf einem Blatt recto und verso gegebene Charakter-Bildnisse von Herren. Wohl frühes 19. Jahrhundert. 1. Memento Mori - Szene: Ein in einem Hochlehnestuhl in Gedanken versunkener sitzender Mann (ein Franziskaner- oder Kapuzinermönch ?), einen Totenschädel mit der Linken auf die Beine stützend. Unten rechts eine in Tinte geschriebene Bezeichnung „L. 40“ (?). 2. Ein stehender Harlekin als Mandolinenspieler, gekleidet in weiß-purpurfarbene Jacke und Hose. Vor einem dunklen Vorhang stützt er die Rechte auf einen Wandvorsprung. Unten rechts ein Buchstabe bzw. eine Zahl, im linken Bildfeld aufgeklebt ein vertikaler Papierstreifen (ca. 2 x 9,5 cm).
Jeweils in Aquarell ausgeführt, Blattformat ca. 27,8 x 22,2 cm. An den Ecken Klebespuren.
Provenienz: Langjähriger süddeutscher Privatbesitz. Das Blatt war von den ehemaligen Eigentümern als Leihgabe für eine Ausstellung in den Kunstsammlungen der Veste Coburg zur Verfügung gestellt.
Vermutlich Anton Kaulbach: Hannover 1864 -1930 Berlin. Porträt- und Genremaler. Studium an der Münchner Kunstakademie, Ausstellungen im Glaspalast.
Motiv: Leicht seitlich gegebenes Halbbildnis eines Pfeife rauchenden älteren Herrn, den Blick zur Seite gewandt.
Öl auf Leinwand, unten rechts signiert „Kaulbach“ sowie undeutlich lesbar eine Bezeichnung. Format ca. 56 x 46 cm, in originalem prachtvollem Rahmen mit goldfarbenem Eichenlaubdekor (75 x 65 cm).
Altersspuren, Bereibungen, craqueliert etc. Rückseitig auf der Leinwand Naht- und Flickstellen.
Lit.: E. S. Mittler (Hg.), Anton Kaulbach. Der letzte einer großen Malerfamilie, Berlin 1930; E. Lehmann/E. Riemer, Die Kaulbachs, Arolsen 1978.
Ada Stone: 1879 - 1904. Englische Landschaftsmalerin.
Motiv: Von dichten Bäumen und üppiger Vegetation bestandener Flußlauf inmitten einer von Bergen gesäumten Sommerlandschaft.
Öl auf Leinwand, unten links in Rot signiert „Stone“, ca. 51 x 60 cm, in prunkvollem, durchbrochen gearbeitetem Rahmen (ca. 79 x 69 cm). Reinigungsbedürftig. In akademischer Manier ausgeführtes Gemälde.