Auktion vom 25.1.2020
Holz, vollrund geschnitzt, farbig und gold gefasst, 17. / 18. Jahrhundert. Auf einem Sockel im Kontrapost stehende Muttergottes, den Blick leicht gesenkt in die Ferne gewandt, in ihrem rechten Arm den nackten Jesusknaben haltend. Das Kind winkelt spielerisch das rechte Bein an, mit der linken Hand den angezogenen Fuß fassend. Die Muttergottes stützt mit ihrer Linken den linken Fuß des Kindes. Die Fassung partiell beschädigt, Rissbildung am Kopf. Höhe: ca. 52,5 cm.
Nat Myanmar / Burma, Holz, vollplastisch geschnitzt und farbig gefasst, wohl Anfang 20. Jahrhundert. Stehende Figur in roter Kleidung mit spitz zulaufender Kopfbedeckung, die Rechte erhoben, ehemals eventuell ein Attribut haltend, Höhe: ca. 58 cm. Nats sind im Volksglauben des Buddhismus in Birma verehrte übernatürliche Wesen, Geister von zu Unrecht zu Tode Gekommenen. Ihnen wird eine große Macht zugesprochen, sie werden in häuslichen Ritualen häufig an eigenen Hausaltären verehrt.
Hermann Hugo Otto Poertzel: Scheibe-Alsbach 1876 - 1963 Coburg. Studium an der Kunst - Akademie in München, seit 1913 Professor. Bedeutender deutscher Bildhauer. Werkschwerpunkte seines bildhauerischen Schaffens sind Tier- und Arbeiter-Darstellungen sowie Tänzerinnen. Zahlreiche internationale Ausstellungen.
Motiv: Friedrich der Große, König von Preußen. Standfigur des vulgo als „Alter Fritz“ bezeichneten Preußenkönigs mit Dreispitz und Degen. Der Gehstock in der Rechten fehlt.
Bronze, auf der ovalen Bronze - Plinthe signiert „Prof. Poertzel EF“ (Gießerstempel). Skulptur auf oktogonalem getrepptem Steinsockel. Gesamt-Höhe: 31 cm, Figur: 21 cm.
Lit.: Thieme/Becker Bd. 27, S. 184; Benezit Bd. 11, S. 80; Vgl. auch den Wikipedia - Artikel.
Georges Morin: Berlin 1874 - 1950. Deutscher Maler, Bildhauer und Medailleur. Insbesondere Bronze - Skulpturen: Tänzerinnen, Nymphen, Tiere, Athleten, Götter und Heroen. Studium an der Berliner Kunstakademie. Aufenthalte in Paris, Italien und England. Morin schuf u. a. Fassadenfiguren und Großplastiken.
Motiv: Junge Frau mit entblößtem Oberkörper, sich spärlich den Unterkörper mit einem Tuch bedeckend und scheu nach links blickend.
Bronze patiniert, auf rundem Standfuß und quadratischem Steinsockel, hier signiert „MORIN“. Höhe der Figur: ca. 12,5 cm, Gesamthöhe: ca. 16 cm.
Lit.: Thieme/Becker Bd. 25, S. 154; Benezit Bd. 9, S. 856.
Limousiner Kruzifix, Limoges / Frankreich um 1200. Romanisches Kruzifix, vermutlich zur Befestigung an einem Prozessionskreuz. Das Kreuz aus Kupfer, partiell vergoldet und farbig in Grubenschmelz - Technik emailliert, das Corpus Christi in Bronze hohl gegossen, aufgenietet. Christus dargestellt mit geöffneten Augen, das gekrönte Haupt erhoben, im Viernageltypus, das linke Knie leicht über das rechte geschoben. Einzelne Rippen des ausgezehrten Körpers definiert, das Lendentuch bis zum Knie reichend. Oberhalb des Hauptes Christus -Monogramm „IHS / Ch R S“. Höhe des Kreuzes: ca. 20 cm, Corpus: ca. 13,5 cm. Ein vergleichbares Kruzifix aus Limoges findet sich in den Email-Kunst-Beständen des Museums für Angewandte Kunst in Frankfurt am Main, ausgestellt 2002 in der Ausstellung „Email 12.-17. Jahrhundert“. Provenienz des vorliegenden Kruzifixes: Süddeutsche Privatsammlung, erworben im Jahr 1978 bei der Ikonen-Galerie Viktor Puch.
SK3013 Marlene Neubauer - Wörner, Faschingskostüm (Stehendes Mädchen mit Hut)
450 Euro
Auktion vom 25.1.2020
Marlene Neubauer - Wörner: Landshut 1918 - 2010 München. Deutsche Bildhauerin. Studium an der Münchner Kunstakademie. Zahlreiche internationale Ausstellungen (München, Wien Rom, Athen etc.).
Motiv: „Faschingskostüm“. Junge Frau in Korsett, einen Hut mit breiter Krempe tragend. Mit erhobenen Armen zieht sie am Hut.
Massive expressive Bronzeskulptur, am Sockel monogrammiert (in Ligatur) und datiert „MNW 64“, Höhe: ca. 54,5 cm.
Kunstguss, farbig von Hand bemalt. Aus einer Sonder - Edition um 1975. Auf der Sockel-Unterseite auf Metall - Stempel bezeichnet „Bücher Büchner - Collection Museumsreplikat ARA“. Gefertigt wurde die Büste in den Ara-Werkstätten in Altrandsberg/Bayerischer Wald. Naturalistisch nachempfundene farbige Ausformung der berühmten Büste der Nofretete, Gemahlin des ägyptischen Pharao Echnaton (Amenophis IV.), die ursprünglich um 1353-1336 v. Chr. gefertigt und 1912 ausgegraben wurde. Das Original ist im Berliner Ägyptischen Museum aufbewahrt. Die vorliegende hochwertige Ausformung gleicht dem Original in Farbe und Oberflächenstruktur. Höhe: 50 cm. Auf rechteckigem Holzsockel (Höhe: 4 cm). Geringe Farbabplatzungen, Altersspuren etc.
1. Japan, 19. Jahrhundert, Elfenbein (wohl Mammut - Elfenbein). Netsuke in Gestalt eines freundlich blickenden Mannes mit Bart und Kopfbedeckung. Rissbildung, Höhe: ca. 4,5 cm.
2. Netsuke Japan, wohl Meiji-Periode (1867-1912), Bein. Netsuke in der Gestalt eines bärtigen Mannes auf einer Schildkröte, begleitet von Chokwaro mit Flaschenkürbis. Der vorliegende Netsuke kombiniert zwei Symbole des langen Lebens: die Schildkröte und Chokwaro Sennin mit seinem Attribut des Flaschenkürbis. Höhe: ca. 3,8 cm, Länge: ca. 4 cm.
Bernard Schultze: Schneidemühl/Posen 1915 - 2005 Köln. Deutscher Maler und Bildhauer. Mitbegründer der Künstlergruppe Quadriga, Vertreter des Informel. Studium in Berlin und an der Düsseldorfer Kunstakademie. Mehrfach Teilnahme an der Kasseler Documenta. Als Schöpfer der „Migofs“ stehen diese als vieldeutige Wesen „zwischen den anderen Geschöpfen..., zwischen Tier, Pflanze, Mensch.“ Die Metamorphose als Zustand der Migofs. Ein Großteil des Werkes befindet sich im Museum Ludwig in Köln.
Motiv: Turm - Migof. Surreale abstrakte Skulptur mit zur Seite ausgreifenden Verästelungen.
Bronze, am Stand seitlich monogrammiert und datiert „B.S. 90“, Höhe: 15,5 cm.
Lit.: S. Diederich, B. Hermann: Bernard Schultze, Werkverzeichnis der Gemälde und Objekte, München 2015. Vgl. auch den Wikipedia-Artikel.
Kenneth Martin: Sheffield 1905 - 1984. London. Britischer Maler und Bildhauer. Wichtiger Vertreter der Konstruktivistischen und der Kinetischen Kunst. Studium am Royal College of Art London. Gruppen- und Einzelausstellungen, Teilnehmer u.a. an der 4. documenta in Kassel.
Motiv: „Variable“. Skulptur einer geometrisch abstahierenden beweglichen Spirale. Auf geschwärztem Sockel eine vertikal fixierte Mittelsäule, die durch vier drehbare Scheiben gegliedert ist. An den Scheiben fixiert und somit ebenfalls beweglich vier semi-elliptische Bögen.
Messing und Holz, am Unterboden des Holzsockels signiert und nummeriert „Kenneth Martin 4/5“ (= Exemplar Nr. 4 von nur fünf ausgeformten). Höhe inkl. geschwärztem Holzsockel: 16 cm, Breite 22 cm. Sockel: 4,5 cm. Eine Version der Serie „Variable“.
Lit.: Vgl. den Wikipedia-Artikel.