Auktion vom 7.2.2015
Wohl Italien, 18. Jahrhundert.Motiv: Josef und Maria mit dem Jesuskind, auf Stroh gebettet, umgeben von drei Hirten. Im oberen Bildfeld der Verkündigungsengel und Engelchöre, mit Girlande und Legende „Gloria in excelsis deo“.
Öl auf Leinwand, 148 x 84 cm, Altersspuren, craqueliert, alter Rahmen. Modello für ein größeres Altargemälde. Fein gegliederte Ausführung in meisterhafter Manier als Vorstufe für die Endausführung.
Willy Moralt: München 1884 - 1947 Lenggries. Landschafts- und Genremaler, Studium an der Münchner Kunstakademie, u. a. bei Raupp. Ausstellungen u. a. im Glaspalast. Malte ganz im Stil von Carl Spitzweg. Moralt, dessen Vater bei Carl Spitzweg in die Lehre ging, war der Großneffe der Ehefrau von Spitzwegs BruderEduard.
Motiv: Eine vielköpfige Familie auf dem Sonntagsausflug in weiter Sommerlandschaft. Der Halt an einem beflaggten Aussichtsturm öffnet den Blick auf die Silhouette einer Stadt im Bildhintergrund.
Öl auf Holz, unten rechts signiert und bezeichnet „Willy Moralt Mchn.“, 27,5 x 38 cm, in Conzen - Rahmen.Lit.: Münchner Maler im 19./20 Jahrhundert, Bd. 6, S. 95 ff.
Johann Wilhelm Völker: Wertheim 1812 - 1873 St. Gallen (Schweiz). Studium an der Münchner Kunstakademie, seit 1853 Kunstlehrer in St. Gallen. Porträt- und Genremaler, religiöse Themen, Altarbilder.
Motiv: Neben einem Bauernhaus hoch über einem Flußtal eine an einer Quelle stehende junge Frau, darauf wartend, daß der von ihr aufgestellte Wasserbottich am Brunnen gefüllt wird.
Öl auf Holz, unten links signiert „W. Völker p.(inxit)“, 25,5 x 17 cm, in floral verziertem Rahmen der Zeit.
Lit.: Thieme/Becker Bd. 34, S. 468.
Gustav Eichhorn: 1857 - 1926. Deutscher Landschaftsmaler,Motive: 1. Zwei Kinder beim Angeln am See. In idyllischer Landschaft gehen ein Mädchen und ein Bub zum Angeln. Im Hintergrund die Dorfsilhouette. 2. Blick auf eine an einem See gelegene Mühle mit zwei Personen. Im Hintergrund die Berge. Craqueliert, leichte Altersspuren.
Jeweils Öl aufKarton, unten rechts signiert und datiert „G. Eichorn 1904“ bzw. „1906“, je ca. 13 x 23 cm, unter Glas in originalen, sehr dekorativen Zierrahmen der Zeit.
Julius Seyler: München 1873-1955. Maler von Landschaften und Tiermotiven, Darstellungen des arbeitenden Volkes auf dem Lande, von Meer und Küste sowie der Welt der nordamerikanischen Indianer. Vertreten in zahlreichen Museen.
Seit 1882 Studium an der Münchner Akademie, zunächst bei Julius Diez , danach bei Ludwig von Herterich und Heinrich von Zügel. In der Motivwelt Julius Seylers wie in seiner pleinairistischen Landschafts-Erfassung wird der Einfluß von Zügels deutlich. Ihm geht es um die malerische Übersetzung der Atmosphäre der Natur in einer Landschaft. Das Ganze, das Kosmische (Kroll B., S. 14), soll in seinen Gemälden spürbar werden. Typisch für die Malerei von Julius Seyler, der sich als „Freilichtmaler“ sieht, ist die extreme Reduktion der ihn umgebenden, gesehenen Natur auf Farb- und Licht-Werte.
Motiv: Drei Frauen mit Spitzhacken bei der Ernte auf dem staubigen Feld. Im Hintergrund weitere Erntehelfer sowie ein Ochsengespann. Rückseitig von fremder Hand bezeichnet „Rübenernte“. Wahrscheinlich eher eine Szene bei der Kartoffelernte, da neben den drei Frauen ein sog. Kartoffelfeuer starken Rauch verbreitet.
Öl auf festem Karton, unten rechts signiert „Seyler“, 70 x 100 cm, dekorativer Rahmen.
Lit.: Thieme/Becker, Bd. 30, S. 554; B. Kroll, Julius Seyler , Berlin 1940.
Vermutlich Italien bzw. italienischer Künstler des Barock, um 1700.
Motiv: Seitlich gegebenes Bildnis eines jungen Mädchens mit roten Backen, den Blick leicht zur Seite geneigt. Feine Ausführung in zartem Kolorit.
Pastell, Buntstift und Kohlestift auf gräulichem Papier, auf Karton aufgeklebt, 26,5 x 21,5 cm, unter Glas gerahmt.
Wilhelm Hugo Rupprecht: Stuttgart 1881 - 1970 Metzingen. Deutscher Maler und Grafiker von Landschaften und Städteansichten, Porträtist. Studium an der Stuttgarter Kunstakademie.
Motiv: Nächtliche Szene vor einer an einem Fluß gelegenen Stadt: Ein Reiter auf einem Schimmel im Gespräch mit einem Soldaten vor dem Stadttor. Auf dem Fluß Lastensegler.
Öl auf Leinwand, auf Holzplatte aufgezogen, untenrechts signiert „W. Rupprecht“, 24 x 34 m, gerahmt.
GE4034 Gustav Schönleber, Alpine Landschaft mit Blick auf Berchtesgaden und den Watzmann
200 Euro
Auktion vom 7.2.2015
Gustav Schönleber: Bietigheim 1851 - 1917 Karlsruhe. Deutscher Maler von Landschaften, Städteansichten, Marine- und Architekturgemälden. Studium in München, in Karlsruhe Lehrtätigkeit von 1880 bis 1917. Zahlreiche Ausstellungen u.a. in München, Wien, Berlin und London.
Motiv: Auf rückseitigem Gutachten bezeichnet mit „Blick auf Berchtesgaden und Watzmann“. Studienhafte Ausführung, die Berge in tiefziehenden Wolken und in nebligem Dunst dargestellt. Im Vordergrund Berchtesgaden.
Öl auf Papier, auf Karton aufgezogen, unten rechts monogrammiert „G. Sch.“ für Gustav Schönleber, 26 x35 cm. Reinigungsbedürftig. Rückseitig auf aufgeklebtem Zettel handschriftliche alte Expertise vom 23. 1. 1925, erstellt von Hanfstaengl sowie gesiegelt von Notariat Hanns Vogler in Berneck.
Lit.: Thieme/Becker Bd. 30, S. 231 f.; Benezit Bd. 12, S. 510.
Otto Pippel: Lodz 1878 - 1960 München. Landschafts-, Interieur- und Bildnismaler, tätig in Planegg bei München. Einer der großen süddeutschen Spät-Impressionisten. Pippel studierte in Straßburg, Karlsruhe und Dresden. Werkschwerpunkte bilden seine Gebirgslandschaften sowie Ballett-Szenen, Interieurs, Stilleben, Stadtveduten und Figürliches. Werke von Otto Pippel finden sich in zahlreichen deutschen Museen, beispielsweise in München, Bonn und Mainz.
Motiv: Zwei Balett -Tänzerinnen in weißen Tüllkleidern auf der Bühne tanzend. An der Bühnenseite ein schwarzer Flügel.
Öl auf Leinwand, unten rechts signiert „Otto Pippel“, 61 x 51 cm, dekorativ gerahmt. An den Rändern etwas craqueliert. Rückseitig auf der Leinwand vom Künstler handschriftlich bezeichnet „Bei Gustl Annast Otto Pippel“ (G. Annast war ein in München aktiver Kulturschaffender, Schauspieler und Gastronom, auch bekannt als"Gustl Annast vom Odeonsplatz". Von 1910 bis 1913 leitete er das Kabarett Serenissimus, in dem unter anderem Joachim von Delbrück, Lona Nansen, Karl Stöhr, Karl Valentin und Liesl Karlstadt spielten. 1913/1914 gestaltete er die Savoy-Abende in Xavier Dimpfls Café-Restaurant Wittelsbach. Während des Ersten Weltkriegs geriet er in italienische Gefangenschaft. 1919 kehrte er zurück nach München und wurde Conférencieram"Münchner Künstler Ring". Ein Jahr später übernahm seine Frau Anna das Café Bauknecht am Hofgarten, das von den Münchnern nach wie vor"Tambosi"genannt wurde. Die Annasts erweiterten das Lokal um einen Ballsaal und ein intimes Theater, machten das Haus zu einer weitüber die Stadtgrenzen hinaus bekannten Tradition und gaben dem Haus den eigenen Familiennamen)“ (Quelle: Wikipedia).
Lit.: Münchner Maler im 19. und 20 Jahrhundert Bd. 6, S. 185 - 187; Thieme/Becker, Bd. 27, S. 77.
Florian Breuer: Berlin 1916 - 1994. Maler von Seen- und Meereslandschaften und Küsten, mediterrane Motive. Studium in Berlin und Dresden, zahlreiche Studienreisen.
Motiv: Weite ebene Landschaft mit kahlen Berggipfeln, weißen Häusern und Brunnen auf der griechischen Insel Mykonos.
Aquarell und Tusche, unten rechts signiert „Breuer“, um 1955, 48,5 x 61,5 cm, unter Glasgerahmt.