Auktion vom 7.2.2015
Holz, vollplastisch geschnitzt, farbig gefaßt. Auf einer Plinthe stehende Figur des Heiligen Franziskus in brauner, strickgegürteter Kutte, vom Strick abhängend ein Holz-Rosenkranz, an Händen und Brust stigmatisiert. Auf der Plinthe frontseitig partiell übermalter Pinsel-Schriftzug „(...) ORA PRO NOBIS“, Altersspuren, Fassung partiell beschädigt, restaurierter Zustand. Höhe: ca. 121 cm.
Gustav Gurschner: Mühldorf/Inn 1873 - 1970 Wien. Porträtist und Bildhauer, insbesondere Darstellungen von Frauenakten, symbolistischen Skulpturen, Lampen, Schreibsets, Schalen, Tafelaufsätzen und Petschaften. Studium in Wien, 1897 Aufenthalt in Paris, hier beeinflußt vom Art Nouveau. Teilnahme an Ausstellungen der Wiener Secession, Mitglied des Hagenbundes.
Motiv: Figur einer knienden weiblichen Figur mit geknotetem Haar, eine große ovale Schale haltend, den Blick nach vorne gerichtet.
Bronze, um 1910, rückseitig signiert „Gurschner“ und beziffert „502/145“, Höhe: 24,5 cm, Breite: 22 cm.
Dreiflammiger Figurenleuchter, Bronze, partiell dunkel patiniert, partiell vergoldet. Von drei Greifen getragener runder Sockel mit reliefierter Blatt-Bordüre und umlaufend applizierter Girlande. Darüber skulptural gestalteter Schaft in Form dreier Mohren in Bast-Röcken, jeweils in das untere Ende eines als Horn gestalteten Leuchterarmes blasend. Zwischen den drei Figuren in der Optik eines Bambusstammes gestalteter Schaft mit schirmförmiger Bekrönung als Schattenspender für die darunter stehenden Figuren. Qualitätvoller Entwurf mit auf das Herkunftsland der Mohren verweisenden Details, 19. Jahrhundert. Partiell geringe Altersspuren, ein Riss im Schirm. Höhe: ca. 48,5 cm.
Julius Seyler: München 1873-1955. Maler von Landschaften und Tiermotiven, Darstellungen des arbeitenden Volkes auf dem Lande, von Meer und Küste sowie der Welt der nordamerikanischen Indianer. Vertreten in zahlreichen Museen.
Seit 1882 Studium an der Münchner Akademie, zunächst bei Julius Diez , danach bei Ludwig von Herterich und Heinrich von Zügel. In der Motivwelt Julius Seylers wie in seiner pleinairistischen Landschafts-Erfassung wird der Einfluß von Zügels deutlich. Ihm geht es um die malerische Übersetzung der Atmosphäre der Natur in einer Landschaft. Das Ganze, das Kosmische (Kroll B., S. 14), soll in seinen Gemälden spürbar werden. Typisch für die Malerei von Julius Seyler, der sich als „Freilichtmaler“ sieht, ist die extreme Reduktion der ihn umgebenden, gesehenen Natur auf Farb- und Licht-Werte.
Motiv: Ein mit zwei Pferden auf dem Acker pflügender Bauer. Im Hintergrund ein weiterer Zweispänner.
Öl auf Karton, unten rechts signiert „Seyler“, 60 x 80 cm, ungerahmt. Pastoser Farbauftrag.
Lit.: Thieme/Becker, Bd. 30, S. 554; B. Kroll, Julius Seyler , Berlin 1940.
18. Jahrhundert.Motiv: Andächtig nach oben blickender, stehender Bischof mit einem Stab in der Linken, umrahmt von zwei Putten. Vor ihm das Modell einer Kirche. Fein ausgeführte Darstellung.
Öl auf Leinwand, craqueliert, Altersspuren, alte Doublierung, 37 x 27 cm, alter Rahmen der Zeit.
GE4002 Joseph Hülser, Felsige Flusslandschaft mit zwei Muschel- oder Flußkrebssammlern
1200 Euro
Auktion vom 7.2.2015
Joseph Hülser: Kleinenbroich 1819 - 1850 Düsseldorf. Deutscher Landschafts- und Jagdmaler, Hirtenszenen in romantisierender Manier. Studium an der Düsseldorfer Kunstakademie. Zahlreiche Ausstellungen in seiner jungen und kurzen Künstlerkarriere.
Motiv: An einem von Felsen gesäumten Flußlauf zwei am Ufer beim Einsammeln von Muscheln oder Flußkrebsen stehende junge Männer. Zentral am gegenüberliegenden Flußufer eine mächtige alte Eiche im sommerlicher Atmosphäre unter blauem Himmel, im Hintergrund weite romantische Hügellandschaft.
Öl auf Leinwand, unten rechts signiert und datiert „Jos. Hülser 1848“, 65 x 93 cm, doubliert, in prunkvollem Rahmen (90 x 117 cm).
Lit.: Thieme/Becker Bd. 18, S. 57; Benezit Bd. 7, S. 238.
Alexandre Dubuisson: Lyon 1805-1870 Versailles. Studium an der PariserÉcole des Beaux Arts. Landschaftsmaler, Interieurs, militärische und ländliche Szenen mit Pferden, Ziegen und Kühen etc., Dorf- und Stadtansichten. Vertreten in wichtigen Musen.
Motiv: Drei auf einer sommerlichen Weide grasende Kühe, umgeben von Baumstümpfen und Sträuchern.
Öl auf Leinwand, unten rechts signiert „Adr. DuBuisson“, 37,5 x 54 cm, ungerahmt. Gemälde an den Rändern beschädigt, teils vom Keilrahmen abgelöst, Risse, Altersspuren.
Lit.: Thieme/Becker Bd. 10, S. 15 f.; Benezit Bd. 4, S. 781 f.
Otto Pippel: Lodz 1878 - 1960 München. Landschafts-, Interieur- und Bildnismaler, tätig in Planegg bei München. Einer der großen süddeutschen Spät-Impressionisten. Pippel studierte in Straßburg, Karlsruhe und Dresden. Werkschwerpunkte bilden seine Gebirgslandschaften sowie Ballett-Szenen, Interieurs, Stilleben, Stadtveduten und Figürliches. Werke von Otto Pippel finden sichin zahlreichen deutschen Museen, beispielsweise in München, Bonn und Mainz.
Motiv: Zwei Ochsen ziehen einen mit Heu beladenen Wagen über ein abgeerntetes Feld mit Strohpuppen. Im Bildhintergrund ein See in hochsommerlicher Atmosphäre des Voralpenlandes.
Öl auf Leinwand, unten rechts signiert „Otto Pippel“, 80 x 60 cm, dekorativ gerahmt. Leicht craqueliert.
Lit.: Münchner Maler im 19. und 20 Jahrhundert Bd. 6, S. 185 - 187; Thieme/Becker, Bd. 27, S. 77.
GE4005 Alois Arnegger, Alpenglühen in tief verschneiter Winterlandschaft (Der Rosengarten in den Dolomiten)
1800 Euro
Auktion vom 7.2.2015
Alois Arnegger: Wien 1879 - 1963. Landschafts- und Porträtmaler, Studium an der Wiener Akademie. Einen Werkschwerpunkt der früheren Schaffensphase Arneggers bildet die österreichische Landschaft und Gebirgslandschaft, die der Maler in zahlreichen Gemälden thematisiert. Nach 1920 überwiegen südliche Landschaften, vor allem Motive Italiens: Capri, Neapel, Garda-See
Motiv: Alpenglühen in tief verschneiter Winterlandschaft. Vor zugeschneiten Almhütten tiefe zerfurchte Wege im Schnee. Im Hintergrund der im Alpenglühen liegende Rosengarten in den Dolomiten.
Öl auf Leinwand, unten links signiert „A. Arnegger“, 70 x 100 cm, gerahmt.
Lit.: Benezit Bd. 1, S. 458; Saur AKL Bd. 5, S. 193.
Robert Franz Curry: Boston 1872-1955 Riederau am Ammersee. Studium an der Harvard University sowie an der Münchner Kunstakademie. Landschafts- und Marinemaler, Ortsansichten, Motive der alpinen Bergwelt. Ausstellungen u. a. im Münchner Glaspalast.
Motiv: Flußlauf mit umsäumenden Bäumen in einer tief verschneiten alpinen Winterlandschaft.
Öl auf Platte, unten rechts signiert „R. F. Curry“, 64x 74 cm, moderner Rahmen.