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Gabriel Cornelius Ritter von Max

1840 in Prag geboren, ging Gabriel von Max zunächst bei dem Porträt-, Genre- und Historienmaler Eduard von Engerth (1818-1897) in seiner Geburtsstadt Prag in die Lehre, wo Engerth seit 1857 die Kunstakademie leitete. Im Jahr 1859 erhielt Gabriel Max ein Kaiserliches Stipendium, mit dem er in Wien bei Carl  v. Blaas, Karl Mayer, Christian Ruben und Carl Wurzinger studierte. Sowohl in Prag als auch in Wien hielt Max nicht viel vom akademischen Unterricht. Er arbeitet vielmehr selbständig in der akademischen Bibliothek und im Kupferstichkabinett, schult sich in Museen und Galerien. Nach einer Zwischenstation in Prag (1863) zog Gabriel von Max nach München, wo er 1864 Schüler von Piloty wurde und sich ein Atelier mit Makart teilte. Die Piloty - Klasse zählte an der Akademie zur Königsklasse. Als beide Schüler 1869 zugunsten von Nachwuchs-Schülern von Piloty entlassen wurden, bezog Gabriel Max ein eigenes Atelier. In diese Zeit fallen Reisen nach Italien und nach Holland. 1870 holt der Maler seine Familie (Mutter und zwei Schwestern) nach München. Neben der Malerei beschäftigt ihn der Aufbau einer naturwissenschaftlichen Sammlung. Bereits seit früher Jugend ist er naturwissenschaftlich und anthropologisch interessiert. Auch seine Malerei profitiert von seinen naturwissenschaftlichen Studien zu Farbwahrnehmung und Sehprozessen, die Gabriel Max faszinieren. Am Ende seines Lebens hinterläßt er eine 60-80.000 Objekte umfassende Sammlung von Schädeln, Skeletten u.v. a.m. (Zur Sammlung vgl. Karin Althaus, in: Gabriel von Max. Malerstar, Darwinist und Spiritist, 2010, S. 247-257). Vielleicht aus seinem Interesse für die Entwicklung des Menschen heraus begründet sich seine Liebe zu Affen. Seit 1869 lebt Gabriel Max mit Affen zusammen. 1873 heiratet der Maler Emma Kitzing, mit der er drei Kinder zur Welt bringt. In die Münchner Zeit des Malers fallen äußerst qualitätvolle Werke, etwa seine Illustrationen und die bis heute geschätzten Gemälde "Die Schwestern" oder "Märtyrerin am Kreuz". Seit 1869 arbeitete Max mit Erfolg in einem eigenen Atelier in München. Vor allem seine Bildnis- und Figuren-Gemälde bescherten ihm bereits zu Lebzeiten internationale Anerkennung. Gabriel Max' Interesse an Psychologie und Anthropologie spiegelt sich in den bewusst ausgearbeiteten Gesichtszügen seiner Dargestellten, die er häufig in Augenblicken emotionaler Bewegung mit psychologisch deutbarer Mimik zeigt. Die meist melancholischen Züge seiner Mädchenbildnisse wecken die Empathie des Betrachters.  Gabriel von Max zählte zu Lebzeiten mit Defregger und Lenbach zusammen zu den bekanntesten und erfolgreichsten Malern Münchens. Er ist mit zahlreichen Werken in öffentlichen Sammlungen in Europa und USA vertreten.

Zu Gabriel von Max vgl. Thieme / Becker, Bd. 24, S. 288f; Gabriel von Max. Malerstar, Darwinist, Spiritist, hg. von K. Althaus u. a., München 2010. (Katalog zur gleichnamigen Ausstellung in der Städtischen Galerie im Lenbachhaus). 

 

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