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MB9005 Schrank-Replik aus dem Inventar des Dampfschiffes „Sirius“
400 Euro
Auktion vom 24.6.2023
Aufsatz-Eckschrank, Nadelholz und Messing, wohl 20. Jahrhundert. Kopie eines Möbels aus der Einrichtung des berühmten Dampschiffes „Sirius“. Dreieckiges, zweiteiliges Corpus, das Unterteil eintürig, die Tür in Optik dreier Schub-Fronten gestaltet und mit Messing-Zieh-Ringen versehen. Das schlanke Oberteil leicht zurückspringend, mit zwei kassettierten Türen versehen. Innen Einlegeböden. Die Fronten der Türen mit Messing-Feldern eingelegt, weitere Messing-Applikationen und Leisten sowie mittig eine Messingplakette mit gravierter Darstellung der „Sirius“ und Bezeichnung “Great Western Steamship (...) / Bristol 1838 / „Sirius““. Imitierte Alterungsspuren sowie Alterungsspuren am Sockel, ausgesägtes Loch für Kabelführung im der unteren Seitenwand rückwärtig. Schlüssel zu einem wohl ehemaligen Vorhängeschloss vorhanden. Maße: ca. 196 x 68 x 50 cm.
Die „Sirius“ erlangte große Bekanntheit durch ihre spektakuläre Wettfahrt mit dem technisch weit überlegenen Schiff „Great Western“. Der Sieger des David-und-Goliath-Dampfschiff-Rennens, das im Jahr 1838 stattfand, sollte zugleich Weltrekordhalter sein und als erstes Dampfschiff gekürt werden, das von Europa aus ohne Hilfe von Segeln Amerika erreichte. Die bestens ausgestattete, wesentlich größere „Great Western“ wurde von der Great Western Steamship Company betrieben und war für den Transatlantik-Passagier-Verkehr gebaut worden. Die „Sirius“ dagegen war ein ehemaliger Postkahn, der von seinem Besitzer, einem amerikanischen Juristen namens Junius Smith, gekauft wurde, um gegen die „Great Western“ anzutreten. Smith baute die „Sirius“ für die große Fahrt um und belud das Schiff mit so viel Kohle wie möglich. Er startete am 4. April 1838 von Cork aus. Die Reise wurde zu einem harten Kampf und einer Sensation. Am 22. April lief als Sieger des Rennens die kleine „Sirius“ in New York ein und wurde von tausenden Menschen bejubelt. Der Sieg war dem unerschrockenen und pragmatischen Handeln des Kapitäns zu verdanken. Als der „Sirius“ die Kohlevorräte zum Betreiben des Dampfantriebs ausgingen, entschied der Kapitän Richard Roberts, alles verzichtbare Holz des Schiffes, einen Mast, verschiedene Balken und Planken und sogar die größten Teile des Mobiliars zu verfeuern, um New York doch noch zu erreichen. Die Sirius - wenn auch in trauriger Gestalt - wurde zum gefeierten Sieger, während der Favorit „Great Western“ Stunden später in den Hafen einlief. Da das Mobiliar der „Sirius“ zum größten Teil bei der Überfahrt geopfert wurde, bietet vorliegende Replik eine wunderbare Reminiszenz an das legendäre Schiff. (Vgl. den Online - Artikel Maxwill Peter, Weltrekord im Klapperkahn, in www.Spiegel.de / Geschichte. (Schiffs-Antiquitäten - Schiffs-Moebel - Sirius-Moebel).