Auktion vom 12.9.2020
Henkelkrug Bayerischer Wald, 19. Jahrhundert. Leicht bläuliches, blasiges Glas mit Bodenabriss, balusterförmiges Corpus mit angeschmolzenem Henkel. Am Mündungsrand und unterhalb des Mündungsrandes jeweils umlaufender, aufgeschmolzener Milchglas - Faden. Henkelende am Ansatz unauffällig bestoßen. Höhe: ca. 25 cm.
Bayerischer Wald, wohl Zwiesel, Anfang 20. Jahrhundert.
1. Farbloses Glas, Balusterförmiger kleiner Schenkkrug, an der gebauchten Wandung aufgeschmolzenes, blau - weißes Schmuckband mit Schlaufenmotiven, unterhalb der Mündung umlaufende blaue Fadenauflage. Ausguss minimal bestoßen, Höhe: ca. 17 cm.
2. Schenkkrug aus transluzid roséfarbenem Glas, gebauchtes, leicht optisches Corpus, dieses an der Wandung sowie unterhalb der Mündung mit gelben Fadenauflagen dekoriert. Höhe: ca. 23,5 cm.
Zwei Kelchgläser um 1900. Grünes Glas, gekniffener Stand, gewölbter, fadenumsponnener Hohlfuß, kelchförmige Kuppa, an deren Ansatz umlaufender aufgelegter Girlandenfries. Auf der Kuppa farbige, florale Opakemailmalerei. Höhe: je ca. 11 cm.
Bayerischer Wald, wohl Zwiesel, zweite Hälfte 19. Jahrhundert.
Farbloses Glas mit Bodenabriss, gebauchte Wandung, der Hals umsponnen von umlaufend aufgelegten blauen Fäden. Zinndeckel - Montierung mit farbig staffierter Deckelplakette, darauf Darstellung zweier sich umfassender Hände und zweier Tauben, betitelt „Gott segne Euren Bund“. Höhe: ca. 23,5 cm.
Michele Amodio (19. Jh.), Fauno Danzante / Pompeji: Skulptur eines Fauns bzw. Satyrs in tänzerischer Bewegung nach dem berühmten Vorbild aus der Casa del Fauno in Pompeji. Die originale Bronzeskulptur, die im 1. Jh. v. Christus geschaffen wurde, wurde beim Ausbruch des Vesuvs 79 n. Chr. verschüttet und 1830-32 ausgegraben. Sie ist im Nationalmuseum Neapel zu besichtigen.
Vorliegend eine Nachbildung des 19. Jahrhunderts aus Bronze, dunkel und grünlich patiniert, auf der rechteckigen Plinthe signiert und ortsbezeichnet „M. Amodio Napoli“. Altersspuren, Höhe: 79 cm.
Alpenländisch, Holz, geschnitzt, rückseitig gehöhlt, wohl 17. Jahrhundert. Dreifaltigkeitsgruppe in der Ikonographie des Gnadenstuhls, farbig gefasst. Darstellung der Dreieinigkeit bzw. Trinität. Tiara - gekrönter Gottvater, das Kreuz mit Christus haltend, im unteren Teil des Kreuzes der Heilige Geist in Form einer Taube, mit ausgebreiteten Flügeln dem Christus - Corpus vorgelagert. Dazu nachträglicher, getreppter Sockel. Die Fassung teils berieben, partiell alte Wurmlöcher. Höhe: ca. 23 cm, mit Sockel ca. 27,5 cm.
Turi Weinmann (Regensburg 1883 - 1950 Grünwald). Bildhauer, Studium in München und Karlsruhe sowie Studienaufenthalte in Rom und Florenz, tätig überwiegend in München. Neben Statuetten schuf Turi Weinmann vor allem Bildnisbüsten (vgl. Thieme / Becker, Bd. 35, S. 304; Vollmer, Bd. 5, S. 101).
Vorliegend: Holzskulptur der Europa auf dem Stier. Auf einer geschwärzten Holzplinthe drehbar montiert eine vollplastisch geschnitzte, ungefasste Version des mythologischen Stoffes der Europa auf dem Stier. Dem Mythos nach verwandelte sich Zeus in einen Stier, um Europa, die Tochter des phönizischen Königs Agenor, in die er sich verliebt hatte, unbemerkt von seiner Gattin Hera auf die Insel Kreta entführen zu können. Weinmann stellt einen auf einem Natursockel lagernden, zwar kraftvollen, aber gutmütigen Zeus - Stier dar, auf dessen Rücken die schöne Europa in jugendlicher Anmut gefesselt ist. Gesamtmaße mit Plinthe: ca. 30,5 x 51,5 cm, ohne Plinthe: ca. 51 x 27,5 cm.
Holz, geschnitzt, farbig und gold gefasst, im Stil des Mittelalters, wohl 19. Jahrhundert. Qualitätvoll gearbeitetes, sehr schlankes Corpus in reduzierter, annähernd geometrisierender Körperlichkeit. Dreinageltypus, ehemals an Kreuzbalken montiert. Das kurze, gold gefasste Lendentuch ebenfalls mit geometrisierender Faltengestaltung. Ausstrahlungsreiches, leicht geneigtes Haupt mit Dornenkrone und geschlossenen Augen. Die Fassung mit Trockenheits - Krakelee, teils Abplatzungen. Höhe: ca. 90 cm.
Vesperbild, wohl Böhmen, Holz, geschnitzt, farbig und gold gefasst, Anfang 20. Jahrhundert. Die bekrönte Maria als Mater Dolorosa auf getrepptem Podest. Fassung partiell beschädigt, Höhe: ca. 34 cm.
Wohl Elfenbein, um 1900. Dreiviertelplastische Darstellung Christi im Elend, auch ,Letzte Rast’. Halbbildnis Jesu mit Dornenkrone, gefesselten Händen und Zweig. Das Andachtsbild unter Glas in vergoldetem Rahmen bringt die erhabene Ruhe Christi im Leid zur Darstellung. Ca. 9 x 11 cm.