Auktion vom 10.9.2016
Seltene sog. Kabarett-Platte Meissen, unterglaur blaue Schwertermarke Meissen, zweite Hälfte 20. Jahrhundert, erste Wahl. Auf einer runden, drehbaren Messing-Platte arrangiert mittig eine runde, flache Steilwandschale, umgeben von fünf weiteren flachen Steilwandschalen, diese jeweils kreissegmentförmig. Polychromes Sreublütendekor mit Gold-Staffage. Am Rand der Messingplatte fünf Knäufe als Handhaben zum Drehen der Platte, davon einer gelockert, einer durch Schraube ergänzt. Durchmesser: ca. 40 cm.
Harlekin und Columbine, Ausführung 20. Jahrhundert, nach einem Entwurf von Johann Joachim Kaendler 1745. Rückseitig unterglasur blaue Schwertermarke Meissen, 1. Wahl sowie geprägte Modellnummer „782“, am Boden geritzte Modellnummer „782“, Prägenummer „150“ und Pinselnummer „75“. Auf einem mit plastischen Blüten besetzten Natursockel Columbine mit Blumenkorb, mit ihrer Hand einen Vogel auf einem Ast über ihr lockend. Hinter ihr ein Harlekin mit Narrenhut und Klatsche. Höhe: ca. 19,5 cm.
Walzenkrug Fayence, 18. Jahrhundert, am Boden auf Glasurfleck blaue Schriftmarke „Künersberg“. Zinn-Fußreif und Zinndeckel-Montierung mit Kugeldrücker. Auf der hell glasierten Wandung Motiv einer Hirschhatz mit Hirsch und Hund zwischen Palmen und Architektur in bunter Scharffeuer-Malerei. Im Deckel drei beriebene Punzen. Partiell Rissbildung, Höhe: ca. 25,5 cm.
Fayence-Walzenkrug Thüringen, 18. Jahrhundert. Zinn-Standmontierung sowie Deckelmontierung mit Kugeldrücker und Lippenrand-Montierung. Auf der Wandung Darstellung eines auf Landschaftssockel sitzenden Chinesen mit Schirm, flankiert von Palmen und blühendem Gesträuch. Am Wandungsansatz und unterhalb der Mündung blaues Liniendekor, Henkel blau gestrichelt. Altersspuren, Mündungsmontierung gelöst und partiell verbeult, Standmontierung partiell gedellt. Höhe: ca. 26,5 cm.
Große, runde Platte Meissen, Schwertermarke Pfeifferzeit, 1924-1934, zwei Schleifstriche. Platten-Form „Sulkowski“ mit Goldrand. Dekor: Lilafarbener Ming - Drache zwischen eisenroten Wolken-Symbolen. Durchmesser: ca. 35,5 cm.
1. Tellerform „Neu-Brandenstein“ mit Goldrand. Unterglasur blaue Schwertermarke Meissen, Mitte 18. Jahrhundert. Am Boden alter Klebezettel mit Bezeichnung in Tinte: „Aus Schloß Charlottenburg aus dem Service von Königin Luise“. Im Spiegel zwei polychrom gemalte Vögel im Geäst auf Landschaftssockel, auf der Fahne farbige Insekten-Malerei. Zwei kleine Randbeschädigungen, Goldrand berieben, Malerei partiell berieben. Durchmesser ca. 24 cm.
2. Tellerform Alt-Ozier mit Goldrand. Unterglasur blaue Schwertermarke Meissen, Punktzeit, 1763-1774. Polychrome Malerei dreier heimischer Vögel in Gezweig auf Landschaftssockel, umgeben von Schmetterlingen und Insekten. Partiell kleine Randbeschädigungen, Goldrand und Malerei partiell berieben. Durchmesser: ca. 24,5 cm.
Vier Koppchen mit Untertassen Meissen 1980er Jahre. Koppchen aus glasiertem Weißporzellan, Untertassen aus Böttgersteinzeug. Jeweils übereinstimmendes Reliefdekor von Koppchen und Untertasse: 1. Wein-Dekor. 2. Blüten in Rocaillenkartuschen. 3. Blattdekor. 4. Blütenzweige. An einem Lippenrand winziger Chip. Höhe Koppchen: je 4,5 cm, Durchmesser Untertassen: je ca. 11 cm.
Prunkvolle Schale Meissen, Modell „B 182“, Pfeiffer-Zeit 1924-1934, erste Wahl. Ovale, gemuldete Schale mit bewegtem, reliefiertem Wein-Dekor. Durch die aufwendige, partiell polierte, partiell mattierte Goldstaffage des Weinlaubes ergibt sich ein lebendiges, effektreiches Dekorum. Länge: ca. 36 cm.
Porzellan-Figurengruppe zweier ,Dame’ spielender Faune, entworfen von Carl Nacke um 1920. Bodenmarke Porzellanfabrik Fraureuth 1928-1935 mit Zusatz „Kunstabteilung“. Auf dem Sockel Signatur „Nacke“. Auf ovaler Plinthe hockende Faune mit vermenschlichtem Antlitz, einer der Spieler einen Zug ausführend, der andere in grüblerischer Haltung seinen nächsten Zug planend. Pastellfarbene Staffage, Länge: ca. 38 cm.
Wursthafen, Nürnberg, auf dem Deckel des 18. Jahrhunderts datiert "1778", Corpus eventuell jünger. Gebauchtes Corpus mit schräg verlaufenden Rippen, gekordelder Henkel, Zinndeckel-Montierung und Zinn-Standring. Ockerfarbene Hafnerkeramik, außen blau glasiert, innen ockerfarben. Auf dem Zinndeckel gravierte Besitzer-Initialen „S.I.R.“ sowie Datierung „1778“. Im Deckel partiell verschlagene Zinnmarke Augsburg, wohl Georg Philipp Ruprecht, wird Meister um 1750. Vgl. Hintze, Bd. 5, Nr. 288. Altersspuren, Höhe: ca. 26 cm.