Auktion vom 10.9.2016
GE4022 Unbekannter Künstler, Bildnis des Constantin Philipp von Borcke
450 Euro
Auktion vom 10.9.2016
Motiv: Leicht seitlich gegebenes Brustbildnis des „Constantin Philipp von Borcke, Herr auf Schwochow, geb. 9.7.1737 gest. 7.7. 1773 in Krappitz Oberschlesien. Ritter des Ordens „Pour le mérite, Rittmeister im Brandenburgischen Kürassierregiment Nr. 7“. Neben diesen Informationen finden sich auf einem an der Rückwand angebrachten Zettel weitere Details zum militärischen Lebenslauf des Porträtierten im Dienste Friedrichs des Großen. Provenienz: aus der Familie des Porträtierten.
Öl auf Papier (?), auf Platte aufgebracht, ca. 44 x 34 cm, unsigniert, durch vorgeblendete Sperrholzplatte ovaler Bildaussschnitt, ca. 42 x 32 cm, in originalem Rahmen (beschädigt). Altersspuren, teils Risse etc.
Wohl 19. Jahrhundert. In der Art niederländischer Vorbilder ausgeführtes Stilleben mit verschiedenen blühenden Blumen in einer dunklen Vase, auf einem Tisch stehend.
Öl auf massiver Holzplatte, rückseitig eingesetzte Querstrebe, auf der Rückseite Reste eines Wachs - Siegels. Unten rechts monogrammiert „PT“ (in Ligatur). Ca. 60 x 50 cm, ungerahmt. Altersspuren.
GE4024 Norbert Schrödl, Sommerliche Ziegen - Idylle auf der Hochgebirgs - Alm
380 Euro
Auktion vom 10.9.2016
Norbert Schrödl: Wien 1842 - 1912 Kronberg. Studium in Sankt Petersburg (Russland) und Frankfurt, später tätig in Dresden, Berlin, Paris und in Italien. Schrödl stammte aus einer erfolgreichen und geachteten Künstlerfamilie. Er genoß seine Ausbildung bei dem Hofmaler Michael von Zichy in St. Petersburg. Schrödl wählte in seinen Darstellungen diverse Motive: in erster Linie Porträts, weiterhin Seestücke, Parklandschaften, Tiere, allegorische Themen.
Motiv: Drei in gebirgiger Landschaft auf einer Bergwiese lagernde Ziegen in beginnender Abenddämmerung. Schrödl stellt die Ziegen, zwei erwachsene Tiere und ein Zicklein, in geschlossener Anordnung der Tiergruppe auf sommerlich grüner Alm dar. Er vermittelt den Eindruck eines Familienidylls vor einer durch die Lichtverhältnisse der Dämmerung artifiziert wirkenden Bergeskulisse.
Öl auf Leinwand, unten rechts signiert und datiert “N. Schrödl j(unior) p(inxit) (1)863“. 26 x 38 cm, in aufwendigem Goldrahmen.
Lit.: Thieme/Becker, Bd. 30, S. 299; Benezit Bd. 12, S. 535. Russland, russisch.
Oskar Mulley (1891 Klagenfurt - 1949 Garmisch-Partenkirchen): Landschafts- und Stillebenmaler. 1909-10 Studium der Malerei in München, 1910-13 an der Wiener Akademie, bei Alois Delug und Rudolf Jettner, 1918-1934 tätig in Kufstein / Tirol, seit 1934 in Garmisch. Geprägt von dem Eindruck der Tiroler Bergwelt bildet die Gebirgslandschaft einen Schwerpunkt im Gesamtwerk Mulleys. Das Motiv des Bergmassivs gelangt häufig in Verbindung mit Architektur und Gewässer-Ansichten zur Darstellung.
Motiv: Majestätischer Bergbauernhof mit Nebengebäude vor der Kulisse einer schneebedeckten alpinen Hochgebirgslandschaft. Neben den an Mulleys Gehöften immer wieder zu findenden Leitmotiven ,Blumen’ und ,Wäsche’, platziert der Maler in vorliegendem Gemälde vor dem Hof zwei Fässer, ein selteneres Motiv, das auf die vom Künstler stets nicht dargestellten Bewohner seiner Berghöfe und deren Lebensgewohnheiten verweist und sie in absentia anwesend sein läßt.
Öl auf Leinwand, unten links signiert „Mullley“, ca. 100 x 80 cm, gerahmt. Pastoser Farbauftrag in der für den Künstler eigenen Spachteltechnik. Das Gemälde repräsentiert die Phase der teils großformatigen Spachtelgemälde der Kufsteiner und der frühen Garmischer Periode.
Lit.: G. Moschig, Oskar Mulley, Schwarzach 1991; Münchner Maler im 19./20. Jahrhundert, Bd. 6, hg. v. Horst Ludwig, München 1994, S. 108 -111; Benezit Bd. 10, S. 7; Thieme/Becker, Bd. 25, S. 260.
GE4026 Hermann Kiekebusch, Blick über den Königssee mit St. Bartholomä
700 Euro
Auktion vom 10.9.2016
Hermann Kiekebusch: Berlin 1857 - 1920. Deutscher Landschaftsmaler. Tätig in Berlin. Motive sind nordische sowie alpenländische Landschaftsdarstellungen. Verheiratet mit der Malerin Josephine Elisabeth Grüttefien (Kettwig 1871 - ?)Motiv: Weiter Blick über den im sommerlichen Sonnenlicht liegenden Königssee bei Berchtesgaden. Im Hintergrund St. Bartholomä, auf dem See zwei Fischer auf ihrem Ruderboot. Im Bildhintergrund die schroffen Alpengipfel.
Öl auf Leinwand, unten rechts signiert „H. Kiekebusch“, 80 x 120 cm, prachtvoller stuckierter Rahmen (116 x 156 cm).
Lit.: Thieme/Becker Bd. 20, S. 261.
Rudolf Stone: Englischer Künstler der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts.
Motive: 1. Jagdlicher Parforceritt vornehmer englischer Herren, hinter einer Hundemeute herjagend. Ein gestürzter Reiter blickt seinem Schimmel hinterher. 2. Nach der Jagd präsentiert einer der Jäger einen erlegten Hasen. Die Hundemeute umringt den Jäger, seine Mitjäger versammeln sich mit den Pferden um ihn.
Beide wohl um 1880. Jeweils Öl auf Holz, beide unten rechts signiert „R. Stone“, je ca. 16 x 32 cm, gerahmt. Auf der Rückseite je drei Klebezettel, von denen jeweils einer mit der Bezeichnung sowie Ziffern des Gemäldes etc. zerkratzt wurden. Auf Metallschildern auf dem Rahmen jeweils Künstlernennung mit Entstehungsjahr 1875.
GE4028 Charles Leslie, Schafherde am Loch in den Schottischen Highlands (1883)
150 Euro
Auktion vom 10.9.2016
Charles Leslie: 1835 - 1890. Schottischer Landschaftsmaler.
Motiv: Zwei Schafhirten mit ihrer Herde vor weiter Berglandschaft, wohl in den schottischen Highlands. Vor einem der zahlreichen Lochs weidet die Herde in der einbrechenden Dämmerung.
Öl auf Leinwand, unten rechts signiert und datiert „Ch. Leslie 1883“, 26 x 46 cm, dekorativer goldfarbener Rahmen. England, Great Britain, Scotland.
Anton Laupheimer: Erbach 1848 - 1927 München. Studium an der Akademie in Stuttgart, später tätig als Professor in München. Maler von Porträts, Genreszenen, Tieren, Interieurs (Kirchen) und Stilleben.
Motiv: Seitlich gegebenes Bildnis eines lesenden Mädchens mit weißer Spitzenhaube, das schmale Büchlein in der Rechten haltend.
Öl auf Holz, oben rechts signiert „A. Laupheimer“, 21 x 15,5 cm, ungerahmt.
Lit.: Thieme/Becker Bd. 22, S. 440; Benezit Bd. 8, S. 325.
Heinrich von Zügel: Murrhardt 1850 - 1941 München. Der Tier- und Landschaftsmaler gehört zu den berühmten Vertretern des deutschen Impressionismus. Bereits als 14-Jähriger erhält er seinen ersten Zeichenunterricht in Schwäbisch Hall. 1867 tritt der junge Zügel in die Stuttgarter Kunstschule, wo er bei H. Rustige und B. v. Neher im Fach Genre- und Tiermalerei unterrichtet wird. Im Jahr 1869 zieht Heinrich von Zügel nach München, wo er ein Atelier eröffnet. 1873 kehrt er zurück in seine Heimat Murrhardt, wo er den "Wolkenhof" bezieht. Bereits Anfang der 1870er Jahre feiert Heinrich von Zügel internationale Erfolge. In Wien gewinnt er eine Medaille, an der Pariser Weltausstellung nimmt er 1878 teil. 1894 wird Heinrich von Zügel der Nachfolger von Hermann Baisch an der Karlsruher Kunstakademie. Im Jahr 1889 erhält der Maler eine Professur an der Münchner Akademie, die er bis zu seinem 70. Lebensjahr bekleidet. 1921 zieht Zügel von nach München. Zügel erarbeitete sich schon zu Lebzeiten einen herausragenden Ruf. Seine Werke wurden von großen Gemäldegalerien wie der Nationalgalerie Berlin oder der Staatsgalerie Stuttgart angekauft.
Zuletzt in der großen Zügel-Ausstellung des Museums Georg Schäfer in Schweinfurt 2012/13 erhielt der Maler eine Würdigung. Der Wandel vom Münchner Realismus hin zur Pleinairmalerei des Impressionismus zeichnet Zügels Werk aus. Einen Schwerpunkt seines Schaffens machen die Tier-Motive aus, die Zügel gerne in ihrem ländlichen Kontext zeigt. So zählen zu seinen bekanntesten Werken Darstellungen von Schafen und Ochsengespannen. Schweine-Motive sowie weitere Tierdarstellungen, vereinzelte Landschaften und Porträts ergänzen sein Werk.
Motiv: „Schafe am Bretterzaun“ (Titel im WVZ Nr. 250). Zwei an einem hohen Holzzaun im saftigen grünen Gras äsende Schafe. Hinter dem Zaun knorrige Bäume.
Öl auf Karton (im WVZ fälschlich „Leinwand“), 30 x 37 cm,
entstanden Dachau 1883. Rückseitig handschriftlicher Vermerk von Elise Schröder, der 1882 geborenen Tochter von Zügels. Mit notarieller Bestätigung von 1963.
Lit.: Das Gemälde ist aufgenommen und abgebildet im Werkverzeichnis von Eugen Diem, Heinrich von Zügel, Leben Schaffen Werk, Recklinghausen 1975, Nr. 250. Thieme/Becker, Bd. 36, S. 581f; S. Bertuleit, Folder zur Ausstellung "Heinrich von Zügel. Vom Realismus zum Impressionismus“, Schweinfurt 2012.
Heinrich von Zügel: Murrhardt 1850 - 1941 München. Der Tier- und Landschaftsmaler gehört zu den berühmten Vertretern des deutschen Impressionismus. Bereits als 14-Jähriger erhält er seinen ersten Zeichenunterricht in Schwäbisch Hall. 1867 tritt der junge Zügel in die Stuttgarter Kunstschule, wo er bei H. Rustige und B. v. Neher im Fach Genre- und Tiermalerei unterrichtet wird. Im Jahr 1869 zieht Heinrich von Zügel nach München, wo er ein Atelier eröffnet. 1873 kehrt er zurück in seine Heimat Murrhardt, wo er den "Wolkenhof" bezieht. Bereits Anfang der 1870er Jahre feiert Heinrich von Zügel internationale Erfolge. In Wien gewinnt er eine Medaille, an der Pariser Weltausstellung nimmt er 1878 teil. 1894 wird Heinrich von Zügel der Nachfolger von Hermann Baisch an der Karlsruher Kunstakademie. Im Jahr 1889 erhält der Maler eine Professur an der Münchner Akademie, die er bis zu seinem 70. Lebensjahr bekleidet. 1921 zieht Zügel von nach München. Zügel erarbeitete sich schon zu Lebzeiten einen herausragenden Ruf. Seine Werke wurden von großen Gemäldegalerien wie der Nationalgalerie Berlin oder der Staatsgalerie Stuttgart angekauft.
Zuletzt in der großen Zügel-Ausstellung des Museums Georg Schäfer in Schweinfurt 2012/13 erhielt der Maler eine Würdigung. Der Wandel vom Münchner Realismus hin zur Pleinairmalerei des Impressionismus zeichnet Zügels Werk aus. Einen Schwerpunkt seines Schaffens machen die Tier-Motive aus, die Zügel gerne in ihrem ländlichen Kontext zeigt. So zählen zu seinen bekanntesten Werken Darstellungen von Schafen und Ochsengespannen. Schweine-Motive sowie weitere Tierdarstellungen, vereinzelte Landschaften und Porträts ergänzen sein Werk.
Motiv: „Skizze zum Halali einer Sauhatz“ (Titel im WVZ Nr. 676). Drei Jagdhunde laben sich am Blute eines erlegten, am Boden liegenden kapitalen Keilers.
Öl auf Leinwand, 42,5 x 72 cm, gerahmt. Mehrere Farbfehlstellen (teils flächig), vor allem im unteren Bildbereich. Lit.: Das Gemälde ist aufgenommen und abgebildet im Werkverzeichnis von Eugen Diem, Heinrich von Zügel, Recklinghausen 1975, Nr. 676. Nach Diem entstanden München um 1908. Thieme/Becker, Bd. 36, S. 581f; S. Bertuleit, Folder zur Ausstellung "Heinrich von Zügel. Vom Realismus zum Impressionismus“, Schweinfurt 2012.