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Arthur Johan Severin Nikutowski, (1830 Gut Salwarschienen bei Königsberg (Kaliningrad) - 1888 Düsseldorf.

Schlachten- und Historienmaler. Studium an den Kunst - Akademien in Königsberg und Düsseldorf. Schüler des Mitbegründers der Düsseldorfer Malerschule Carl Friedrich Lessing (1808-1880). Lehrtätigkeit an der Kunstakademie Düsseldorf. Werke in Museen, u. a. Deutsches Historisches Museum Berlin (“Die letzten Stunden der Schlacht bei Leipzig“), Kunsthalle Karlsruhe (“Rückzug des Badischen Korps der Napoleonischen Armee über die Beresina“).

Motiv: Nächtliche Szenerie mit im Freien schlafenden betrunkenen Soldaten nach durchzechter Nacht. Im ersten Morgengrauen liegen die Betrunkenen neben leeren Flaschen und Fässern, ihre Waffen ungeordnet neben ihnen liegend. Als Ort des Trinkgelages hatten sich die Soldaten ausgerechnet den Friedhof der Kirche erkoren. Einer von ihnen hält neben einem hohen Kruzifix Wache bei zwei Gefangenen, während im Hintergrund ein Kavallerist mit Trompete zum Aufbruch bläst. Im Hintergrund links die auf einer Anhöhe liegende Kirche, die in ihrer Ziegelbauweise an die Architektur der ostpreußischen Heimat des Malers erinnert. Das Motiv ist eventuell beeinflusst von den Kirchhöfen seines Lehrers Carl Friedrich Lessing.

Monumentales Historien - Gemälde, Öl auf Leinwand, unten links signiert „ Nikutowski 1872“, ca. 105 x 165 cm, großformatiger Rahmen ca. 150 x 210 cm. Zustand: Partiell Trockenheitsrisse, restaurierungs- und reinigungsbedürftig. Provenienz: Süddeutscher Adelsbesitz.

Rückseitig auf dem Keilrahmen handschriftlich bezeichnet: „(...)kutowski / Düsseldorf“ und schwer lesbar wohl „Biwak (?)“. Nummerierung „502“ und Besitzer - Vermerk „Partello“ (Dwight J. Partello /1841-1920/ war Vorbesitzer des Gemäldes. Er wurde dadurch international bekannt, da es ihm gelungen war, im persönlichen Auftrag des russischen Zaren Nikolaus II. eine diesem entwendete Stradivari wiederaufzufinden).

Lit.: Thieme/Becker, Bd. 25. S. 478; Benezit, Bd. 10, S. 224.

GE4006 Russische Festtagsikone

280 Euro

Auktion vom 19.2.2022

Festtags-Ikone Zentral-Russland, erste Hälfte 19. Jahrhundert. Holztafel, Kreidegrund, Eitempera, partiell Gold - Lasur. Im Mittelfeld die Oster - Darstellung mit Höllenfahrt und Auferstehung, umgeben von 12 Schilderungen von Feiertagen des orthodoxen Kirchenjahres: Geburt der Gottesmutter, Einführung Mariä in den Tempel, Verkündigung, Geburt Christi, Christus im Tempel, Taufe Christi, Einzug in Jerusalem, Verklärung Christi, Himmelfahrt Christi, Dreifaltigkeit, Kreuzerhöhung und Entschlafen der Gottesmutter. Kirchenslavische Bezeichnungen beschreiben das Geschehen. Sehr feine Malerei. Partiell Rissbildungen und kleine Randbestoßungen, Ausbesserungen am ockerfarbenen Rand. Ca. 36 x 30 cm. Aus süddeutscher Privatsammlung. Russland.

Franz Quaglio: München 1844 - 1920 Wasserburg/Inn. Studium an der Münchner Kunstakademie, Schüler von Franz Adam. Seine Motive sind Genreszenen, ländliche Darstellungen, Soldatenleben, Reiterbilder, Tiere etc.

Motiv: Rastende Soldaten in einem sommerlichen Feldlager neben ihren Zelten. Während die Pferde grasen, wird einem Soldaten neben einem kräftigen Laubbaum vom Barbier das Haar geschoren.

Öl auf Holz, unten rechts signiert und datiert „Franz Quaglio 1899“, 22 x 27 cm, in prunkvollem teilvergoldeten Stuckrahmen mit Eichenlaubdekor (52 x 58 cm).

Provenienz: Langjähriger süddeutscher Privatbesitz (drei Generationen).

Lit.: Thieme/Becker Bd. 27, S. 493; Benezit Bd. 10, S. 334.

Johann Bernhard Klombeck: Kleve 1815 - 1893. Deutscher Landschaftsmaler und Romantiker. Beeinflußt von Barend Cornelis Koekkoek, von dem er in der Klever Kunstakademie unterrichtet und dessen Nachfolger als Leiter er nach dessen Tod wurde. Zu Lebzeiten zahlreiche Ausstellungen, u. a. in Amsterdam, Rotterdam, Den Haag, Dresden und Berlin.

Motiv: Idealisierende Landschaft mit Spaziergängern, einem Reiter, einer Schafherde und einem idyllischen Bach in einem sommerlichem Wald. Im Bildhintergrund ein Dorf unter blauem, wolkenverhangenem Himmel.

Öl auf Holz, unten mittig (auf einem Stein) signiert „J. B.Klombeck“, 30 x 40 cm, in rezentem prachtvollem Rahmen (48 x 58 cm).

Vorliegendes Gemälde aufgeführt und abgebildet in: "Johann Bernhard Klombeck. 1815-1893. Ein Landschaftsmaler der Klever Romantik, hg. v. Städt. Museum Haus Koekkoek, Kleve 1993, S. 41 und 77. Dort betitelt "Sommerlandschaft", signiert und datiert 1850, mit angegebener Provenienz "Auktion Sotheby's Amsterdam 6. Nov. 1990, Nr. 108; Galerie G. Meier, München 1992". Seit Dez. 1992 süddeutsche Privatsammlung.

Lit.: Thieme/Becker Bd. 20, S. 538 f.; Benezit Bd. 7, S. 862.

Oskar Mulley (1891 Klagenfurt - 1949 Garmisch-Partenkirchen): Landschafts- und Stilllebenmaler. 1909-10 Studium der Malerei in München, 1910-13 an der Wiener Akademie, bei Alois Delug und Rudolf Jettner, 1918-1934 tätig in Kufstein / Tirol, seit 1934 in Garmisch. Geprägt von dem Eindruck der Tiroler Bergwelt bildet die Gebirgslandschaft einen Schwerpunkt im Gesamtwerk Mulleys. Das Motiv des Bergmassivs gelangt häufig in Verbindung mit Architektur und Gewässer-Ansichten zur Darstellung.

Motiv: Sommerliche Waldlandschaft mit einer nur partiell sichtbaren Kapelle vor im Hintergrund steil aufragendem alpinem Gebirgsmassiv. Im Vordergrund zwei in Weiß und Rot gekleidete Personen auf dem Weg durch den Wald hin zur Kapelle.

Im Werk Mulleys ist die Darstellung von Menschen eine extreme Seltenheit. Die Figuren sind lediglich angedeutet, ihre geringe Größe verweist - wie auch die nur in Teilansicht gegebene Kapelle - auf die Beziehung von Mensch und Natur, wobei der Schöpfung der Natur der Vorrang vor menschlichem Tun und Schaffen zukommt. Die Natur bleibt Hauptakteur der Bildwelt Mulleys.

Öl auf festem Karton, unten links signiert „Mulley“, 50 x 40 cm, in Rahmen der Zeit. Flächig Pinselspuren des Firnissens.

Das Gemälde wurde für eine mit dem Künstler befreundete Familie geschaffen.

Lit.: G. Moschig, Oskar Mulley, Schwarzach 1991; H. Ascherbauer, Oskar Mulley. Bilder der Berge, Schwarzach 2021; Münchner Maler im 19./20. Jahrhundert, Bd. 6, hg. v. Horst Ludwig, München 1994, S. 108 -111; Benezit Bd. 10, S. 7; Thieme/Becker, Bd. 25, S. 260. Zur Darstellung von Personen im Werk Mulleys: Als einzigartig im bisher publizierten Werk darf ein erotisch figurales Motiv aus der frühen Schaffensperiode um 1916-1920 gelten. Es zeigt eine Dame als Halbakt auf einem Diwan liegend. Die flächenübergreifenden Musterungen der Stoffe verweisen auf den Wiener Jugendstil, ein Aufnehmen der Einflüsse von Gustav Klimt und anderen ist evident, die Verwendung verweisender Zeichen „noch direkt der Bildwelt des Fin de Siècle entnommen“ ( Moschig, S. 8, Abb. X.; vgl. auch Ausstellungskatalog Galerie Schüller (München), Mulley, o. J. (2004), Abb. 1. Ascherbauer 2021, S. 11: „vermutlich während Mulleys Akademiezeit entstanden“.

GE4006 Gustav Rüggeberg, Bäume im Sturrm

250 Euro

Auktion vom 4.11.2023

Gustav Rüggeberg: Braunschweig 1894-1961. Maler, Grafiker und Illustrator. Professor an der TU. Insbesondere Architekturmotive, verfaßte Kinderbücher etc.

Motiv: Weite ebene Landschaft mit vier im Sturm stehenden, weit zur Seite nach rechts geneigten Bäumen. Im Bildvordergrund ein Wassertümpel mit sommerlichem flachem Uferbewuchs.

Öl auf Karton, unten links signiert „G. Rüggeberg“, ca. 39 x 48 cm (Sichtfeld unter Passepartout), unter Glas gerahmt.

GE4007 L. Erler, Blumenstilleben

50 Euro (verkauft)

Auktion vom 12.2.2011

Motiv: Farbenprächtiger Wiesenblumenstrauß in einer Kugelvase auf einem mit blauem Tuch gedeckten Tisch.

Öl auf Leinwand, unten rechts signiert "L. Erler", rückseitig auf Keilrahmen bezeichnet "Wiesenblumen", 70 x 56 cm, gerahmt.

GE4007 Max Mayrshofer, Handarbeit im Grünen

350 Euro (verkauft)

Auktion vom 13.8.2011

Max Mayrshofer: München 1875 - 1950. Studium an der Münchner Akademie, u. a. bei Seitz. Maler von Landschaften, Porträts, Interieurs, Genreszenen. Zeichner und Lithograph. Vertreten in zahlreichen Museen, (München, Frankfurt, Wien, Zürich u. a.), Ausstellungen u. a. im Münchner Glaspalast etc.

Motiv: Mehrere Frauen in einem Garten bei der Handarbeit versammelt. Die dichten Bäume spenden den Damen Schatten vor der grellen Sonne.

Öl auf festem Karton, 28 x 37 cm, unten signiert "Mayrshofer Max", dekorativ gerahmt.

Lit.: Thieme/Becker Bd. 24, S. 298; Benezit Bd. 9, S. 41 f.

GE4007 Die Grablegung Christi

300 Euro

Auktion vom 21.1.2012

Wohl um 1700. Motiv: Der in weißes Leinen gehüllte Leichnam Jesu liegt in der Felsenhöhle. Bei Jesus Maria, Josef von Arimathia und der Apostel Johannes.

Öl auf Leinwand, doubliert, 74 x 55 cm, gerahmt. Altersspuren, craqueliert.

Otto Pippel: Lodz 1878 - 1960 München. Landschafts-, Interieur- und Bildnismaler, tätig in

Planegg bei München. Einer der großen süddeutschen Spät-Impressionisten. Pippel studierte in Straßburg,

Karlsruhe und Dresden. Werkschwerpunkte bilden seine Gebirgslandschaften sowie Ballett-Szenen, Interieurs,

Stilleben, Stadtveduten und Figürliches. Werke von Otto Pippel finden sich in zahlreichen deutschen Museen,

beispielsweise in München, Bonn und Mainz.

Motiv: Rückkehr eines Schäfers mit der Herde im Abendlicht. Vorbei an stattlichen Bäumen zieht die Herde

weißer Ziegen im Gefolge des Hirten.

Öl auf Leinwand, unten rechts signiert "Otto Pippel", 98 x 128 cm, rückseitig auf Leinwand handschriftlich

bezeichnet "Heimkehr . Otto Pippel Planegg bei München". In dekorativem Zierrahmen (Abplatzungen).

Lit.: Münchner Maler im 19. und 20 Jahrhundert Bd. 6, S. 185 - 187; Thieme/Becker, Bd. 27, S.77.

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